Stadtverwaltung hat immer auch das Wohl von Vögeln, Fischen & Co. im Blick
Tiere sollen bei Sanierung nicht zu Schaden kommen

Die alte Holzbrücke bei der historischen Stellfalle über dem Gewerbekanal ist bereits abgerissen.  | Foto: Foto: Christiane Agüera Oliver
  • Die alte Holzbrücke bei der historischen Stellfalle über dem Gewerbekanal ist bereits abgerissen.
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Hausach. Eigentlich ist es nichts Außergewöhnliches, wenn Brücken saniert werden. Ob die Sanierung
der Brücken über dem Gewerbekanal in der Dammstraße hinter der Metzgerei
Decker jedoch nach Plan beginnen kann, war lange nicht sicher.

Bis zum Schluss war der Start der Sanierung gefährdet, weil sich eine Amsel
direkt unter der Brücke eingenistet hatte. Planmäßig konnte mit den
Arbeiten dann doch Anfang Juli begonnen werden. „Die Amsel ist
ausgeflogen, sonst hätten wir den Baubeginn um eine Woche verschoben“,
versicherte Winfried Klausmann vom Stadtbauamt.

Auch Fischereiaufseher Gerhard Schwarzwälder und sein Kollege Hartmut
Schlieter waren schon in der Frühe, bevor die Abrissmaschinen anrollten
vor Ort und überprüften, ob der Vogel weg ist. „Dies haben wir mehrere
Tage lang beobachtet“, informierte Schwarzwälder im Gespräch mit dem
Stadtanzeiger. Eine engagierte Tierschützerin hatte per Brief
mitgeteilt, dass eine Amsel unter der Brücke brüte. Auch Anwohner Jürgen
Decker weiß als zweiter Vorsitzender des Kleintierzuchtvereins um die
Belange des Tierschutzes und behielt das Nest tagelang im Auge.

Für Gerhard Schwarzwälder und Hartmut Schlieter gab es am Montag trotz
ausgeflogenem Vogel etwas zu tun. Das Wasser musste wegen der Sanierung
an der immer noch funktionstüchtigen historischen Stellfalle umgeleitet
werden und somit war der Wasserfluss hinter der Metzgerei deutlich
geringer als zu „normalen“ Zeiten. „Damit die großen Fische keinen
Schaden nehmen, werden sie umgesetzt“, erklärte der Fischereiaufseher
seine Aufgabe. Mit Netzen und Eimern gingen die beiden Fachmänner
schließlich in dem seichten Gewässer zu Werke. Den Fischen würde es
nichts ausmachen, wenn sie an anderer Stelle weiterschwimmen können,
betonte Gerhard Schwarzwälder.

Bei seinen Aufgaben hält er sich streng an die Fischereiordnung. Es sei der Stadtverwaltung ein Anliegen,
dass bei solchen Maßnahmen auch keine Tiere zu Schaden kämen, ergänzte
Winfried Klausmann.

Laut Klausmanns Angaben beträgt die Sanierungszeit der Brücke rund zwei Wochen. „Im Zuge der
Altstadtsanierung ist geplant, den Gewerbekanal umzugestalten. In dieser
Maßnahme ist auch die Sanierung der Dammstraßenbrücke enthalten.
Aufgrund des schlechten Zustands der Brücke wird diese Maßnahme
vorgezogen“, hieß es bereits im Mai 2014 in einer Sitzung des
Technischen Ausschusses. Die Brücke wird demnach in Holz und Stahl
ausgeführt, „der Unterbau mittels einer Stahlkonstruktion, der
Bodenbelag aus Holz und die Geländer filigran aus Stahl“, heißt es
weiter. Durch die Ausführung eines filigranen Stahlgeländers komme die
historische Stellfalle besser zur Geltung.

Die Gesamtkosten der Brückensanierung belaufen sich auf rund 25200 Euro. Weitere Sanierungs-
und Umgestaltungsmaßnahmen entlang des Gewerbekanals beim „Alten
Bahnhof“ sollen folgen, um den idyllisch gelegenen Bereich in der
Hausacher Altstadt aufzuwerten.

Anwohner der Dammstraße sowie Fußgänger und Fahrradfahrer hin zum Damm und von diesem herkommend
werden in der Sanierungszeit von der Stadtverwaltung gebeten, die
ausgeschilderte Umleitung über das Gelände von Hosenträger-Schmider zu
benutzen.

Autor: cao

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