Breitband in Hofstetten
Fahrplan für den Glasfaserausbau steht

Vorbereitungen für die Errichtung des "Point of Presence" in Hofstetten, dem künftigen Hauptverteiler des örtlichen Glasfasernetzes | Foto: Gemeinde Hofstetten
  • Vorbereitungen für die Errichtung des "Point of Presence" in Hofstetten, dem künftigen Hauptverteiler des örtlichen Glasfasernetzes
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Hofstetten (st) Mit konkreten Terminen für die kommenden zwei Jahre können die Arbeiten an der Breitbandinfrastruktur in Hofstetten nun gezielt vorangetrieben werden. In rund einem Jahr sollen die ersten Bagger anrollen, um bis 2026 rund 540 Gebäude in der Kinzigtäler Gemeinde ans Giganetz anzuschließen, so eine Pressemitteilung der Breitband Ortenau.

Weitere Schritte festgelegt

"Gute Nachrichten für Hofstetten", heißt es weiter: Nach einigen Planungsrückschlägen in der Vergangenheit hätten nun die Gemeindeverwaltung gemeinsam mit der den Ausbau koordinierenden Breitband Ortenau sowie der Vodafone GmbH die weiteren Schritte im Glasfaserausbau festlegen können. "Nachdem die Abstimmungen zum Trassenverlauf im Januar abgeschlossen wurden, sind aktuell die Gebäudeeigentümer in der Gemeinde aufgerufen, ihre Einwilligung für den Anschluss ihrer Objekte an das Glasfasernetz abzugeben", so die gemeinsame Erklärung von Bürgermeister Martin Aßmuth und dem Geschäftsführer der Breitband Ortenau GmbH & Co. KG, Josef Glöckl-Frohnholzer. Zwei Bürgerveranstaltungen seien demnach für Ende Juni geplant, um die Menschen in Hofstetten bestmöglich zu informieren. Bis 2026 sollen rund 540 Gebäude mit Glasfaser erreicht werden.

Lösungen

„Nach dem unverständlichen Rückzug der Telekom im vergangenen Jahr sind wir nun einen bedeutenden Schritt vorangekommen“, zeiget sich Martin Aßmuth über die aktuellen Fortschritte erfreut. Gemeinderat und Bürgermeister hätten gemeinsam die Planungen zum Ausbau immer unterstützt: „In der Rückschau lief nicht alles so, wie wir uns das für die Bürgerschaft vorgestellt hatten. Es war und ist wichtig, nach vorne zu schauen und konstruktiv an Lösungen mitzuarbeiten.“ Das sei den Beteiligten gelungen und der erhaltene Förderbescheid des Bundes trage wesentlich zur Finanzierung bei, so Aßmuth.

Das sagt das Landratsamt

Auch die für den Breitbandausbau in der Ortenau zuständige Dezernentin im Landratsamt, Dr. Diana Kohlmann, begrüßte die aktuellen Entwicklungen: „Auch wenn sich der finanzielle Aufwand für die Kommune erhöhen wird, stellt das Projekt eine profitable und tolle Zukunftsinvestition dar. Der Ausbau im Innenbereich mit der kompletten Förderung wird zu einer schnellen Amortisation der Investitionen führen. Dass Bund und Land das gesamte beantragte Gebiet fördern, freut mich daher sehr und stellt eine gute Chance für Hofstetten dar.“

Zügige Umsetzung versprochen

„Auch wir freuen uns, dass wir für die Menschen in Hofstetten eine tragfähige Lösung gefunden haben“, sagte Josef Glöckl-Frohnholzer. Da Hofstetten durch den bereits laufenden Ausbau des Gewerbegebiets Mühlenmatten an das überörtliche Backbone-Netz Anschluss fände, könne die Umsetzung des Aufbaus des Ortsnetzes im kommenden Jahr zügig geschehen, so der Breitband-Geschäftsführer. „Im Moment sind wir dabei, die Genehmigungsplanung für Hofstetten vorzubereiten. Dies umfasst auch die Einholung der Genehmigungen, um die Hausanschlüsse zu errichten“, erläuterte Glöckl-Frohnholzer. In den kommenden Tagen, so führte er fort, würden Gebäudeeigentümer per Briefpost angeschrieben und über das Vorhaben, die Technik sowie wichtige Fristen informiert. Um in der weiteren Netzplanung berücksichtigt zu werden und einen kostenlosen Anschluss an das öffentlich geförderte Glasfasernetz zu bekommen, sei es nötig, so der Breitband-Geschäftsführer, die dem Schreiben beiliegende sogenannte Gebäudeeigentümererklärung (GEE) zeitnah ausgefüllt zurückzusenden.

Im Rahmen von zwei Informationsveranstaltungen am 26. Juni,  um 18 sowie 20 Uhr, wollen die Gemeinde, die Breitband Ortenau sowie die Vodafone in der Gemeindehalle Hofstetten offene Fragen der Bürger beantworten. Es sei den Beteiligten wichtig gewesen, diese Termine noch vor der Sommerpause anbieten zu können, so Martin Aßmuth, damit die Planung zügig voranschreiten könne und weitere Verzögerungen vermieden würden. Wenn alles wie gewünscht liefe, sagte Aßmuth, würden in der zweiten Jahreshälfte die Ausschreibungen für die weiteren Bauarbeiten und Maßnahmen und zum Jahresanfang 2025 der Baustart erfolgen können.

Neue Planung

Nachdem sich die Telekom, die zwischenzeitlich als privater Partner für den Ausbau des Ortskerns im Gespräch war, im vergangenen Sommer zurückgezogen hatte, mussten die Breitband Ortenau und die Gemeinde Hofstetten in den zurückliegenden Monaten die Glasfaser-Planung neu aufsetzen, so die Presseinformation. „Glücklicherweise konnten wir schließlich für den Ausbau des gesamten Ortes staatliche Fördermittel akquirieren“, so Josef Glöckl-Frohnholzer. Das Netz werde nun durch die Breitband Ortenau selbst errichtet, 90 Prozent der Kosten würden dabei durch den Bund sowie eine nachgelagerte Förderung des Landes Baden-Württemberg übernommen. Die monatlichen Tarife für Internet, Telefonie oder auch TV würden durch die Vodafone als Pächterin des Netzes angeboten.
Die neue Planung sei eine gute Lösung für die Gemeinde, resümierte auch Dezernentin Dr. Kohlmann: „Die ständig wechselnden Förder-Rahmenbedingungen im Breitbandausbau machen die Planung kreisweit zu großen Herausforderung. Mit dem gesamten eigengesteuerten Ausbau von Hofstetten erhalten wir jedoch eine tolle Möglichkeit, für die Bürgerinnen und Bürger in Hofstetten ein zukunftsfähiges Netz zu errichten. Ich bin froh und auch ein bisschen stolz darauf, dass wir es bislang immer wieder schaffen, die Unwägbarkeiten anzupacken und mit Flexibilität und neuen Ideen gute Lösungen zu finden.“

Turbo-Internet

Der Ausbau des öffentlichen Glasfasernetzes in der Ortenau ist inzwischen in die dritte Phase eingetreten, erläuterte Josef Glöckl-Frohnholzer. Das Gesamtinvestitionsvolumen für die in dieser Phase geplanten Vorhaben liege bei 363 Millionen Euro, mit denen rund 9.250 Gebäude im Landkreis Anschluss an das Turbo-Internet bekommen sollen. Ziel sei, im Rahmen der Ortenau-Strategie bis zum Jahr 2027 insgesamt etwa 70 Prozent der Gebäude in der Ortenau ans Glasfasernetz anzuschließen.
Weitere Informationen rund um den Glasfaserausbau in Hofstetten und der Ortenau finden Sie unter www.breitband-ortenau.de.

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