Bereit für Neustart
„Veranstaltungen werden Tag für Tag neu bewertet“

Trotz der zahlreichen coronabedingten Absagen und Verschiebungen arbeiten die Mitarbeiter des Kulturbüros weiter daran, das kulturelle Leben, soweit möglich, wieder anlaufen zu lassen.  | Foto: Stadt Kehl
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  • Trotz der zahlreichen coronabedingten Absagen und Verschiebungen arbeiten die Mitarbeiter des Kulturbüros weiter daran, das kulturelle Leben, soweit möglich, wieder anlaufen zu lassen.
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Kehl (st). Die vier Mitarbeiter des Kulturbüros planen zurzeit zehn Veranstaltungen die ab Montag, 11. Januar, innerhalb weniger Wochen das kulturelle Leben wieder ankurbeln könnten. Ob die Konzerte, Komödien und Satirestücke am Ende jedoch aufgeführt werden, ist fraglich und hängt von den Verordnungen des Landes ab, die am Tag des Events gelten.

Eine neue Art zu arbeiten, der in diesem Jahr weit mehr als 40 Veranstaltungen zum Opfer gefallen sind. Andrea Vogt, Mitarbeiterin des Kulturbüros, erstattete bisher an die 1.000 Tickets in Handarbeit zurück, buchte sie um oder stellte Gutscheine aus. Den Kreislauf aus Idee, Planung und Absage kann die Einrichtung allerdings nicht ändern, da je nach Aufführung mit mehreren Monaten oder gar Jahren Vorlaufzeit gerechnet werden muss und bestehende Verträge einzuhalten sind.

„Wann wir mit der Buchung einer Veranstaltung beginnen, hängt stark von deren Format ab“, berichtet Armelle Aubier, die im Kulturbüro unter anderem für den Kultursommer, die Kammermusik und die Passerelles-Reihe zuständig ist. So seien Bands mit einem neu angekündigten Album in zwei bis drei Monaten zu buchen, Theatergruppen hingegen planen ihren Kalender bis zu drei Jahre im Voraus.

Ein schnell arrangierter Auftritt bedeutet aber nicht weniger Arbeit, wie man am Beispiel der Indie Bude sieht: „Bei jedem Konzert dieser Reihe habe ich über 20 Arbeitsschritte, bevor die Bands überhaupt in Kehl ankommen“, erklärt Julien Schaffhauser, Programmplaner im Kulturhaus. Von der Ideenfindung, welche musikalische Richtung die nächsten Konzerte bieten sollen, geht es zur Recherche, zum Anschreiben der Künstler, zur Terminkoordination, zu Verhandlungen, zur Saalreservierung und zur Technik; zudem müssen die Tickets angelegt, Designs für die Werbung erstellt, Druckereien beauftragt, Flyer verteilt und auf der Internetseite eingestellt werden. „Dann holen wir die Presse mit ins Boot und planen den Veranstaltungstag konkret, mit Personal, Bandbetreuung, Auf- und Abbau und Catering“, fährt der Programmplaner fort.

Bei der Indie Bude bilde das Konzert selbst nur einen Bruchteil des Aufwands. Hinzu kommt, dass die Mitarbeiter nicht nur einzelne Konzerte oder Schauspiele betreuen, sondern ganze Reihen mit bis zu zehn Aufführungen, die zeitgleich geplant werden müssen. „Alle Veranstaltungen werden Tag für Tag neu bewertet, anhand der aktuellen Lage in der Corona-Pandemie“, sagt Armelle Aubier. Dabei müssen die Vorstellungen individuell an die geltende Verordnung des Landes angepasst werden. Ein Mehraufwand, der sich auszahlt: Das Feedback zu den Aufführungen im Sommer und Herbst sei auch aufgrund des regelmäßig aktualisierten Hygienekonzepts durchgehend positiv gewesen, resümiert Julien Schaffhauser.

Die bis Mitte Februar geplanten Veranstaltungen:

  • Die schwarze Komödie „Nein zum Geld!“ von der französischen Schauspielerin, Autorin und Regisseurin Flavia Coste, am Montag, 11. Januar; aufgeführt wird sie vom Berliner Renaissance Theater.
  • Stand-up-Comedy von Stefan Danziger mit seinem Programm "Was machen Sie eigentlich tagsüber", am Sonntag, 17. Januar.
  • Ein Konzert von TUYS im Rahmen der Indie Bude, am Donnerstag, 21. Januar.
  • Die Geschichten vom Räuber Hotzenplotz in einem Kindertheater, am Dienstag, 26. Januar.
  • Ein Konzert des Klaviertrios Trio con Brio Copenhagen, am Mittwoch, 27. Januar.
  • Stand-up-Comedy von Markus Barth im Rahmen der WortReich-Reihe, am Sonntag, 31. Januar.
  • Das Schauspiel „Aus großer Zeit“ nach den Romanen von Walter Kempowski, am Montag, 1. Februar; aufgeführt wird es vom Ensemble der Hamburger Kammerspiele.
  • Das Theaterstück „Der kleine Erdvogel“ für die ganze Familie, am Samstag, 6. Februar.
  • Ein Konzert des international besetzten „Eliot Quartetts“, am Donnerstag, 11. Februar.
  • Das Trauerspiel „Fräulein Julie“ von August Strindberg, am Montag, 15. Februar.

Für einige Veranstaltungen sind noch Karten erhältlich und können unter kultur.kehl.de gekauft werden. Wer ein Ticket erstanden hat, wird ab dem 7. Januar persönlich informiert, sollte die Veranstaltung abgesagt oder verschoben werden. Dabei kann die eigene Karte sowohl umgetauscht, als auch ausgezahlt werden.

Trotz der zahlreichen coronabedingten Absagen und Verschiebungen arbeiten die Mitarbeiter des Kulturbüros weiter daran, das kulturelle Leben, soweit möglich, wieder anlaufen zu lassen.  | Foto: Stadt Kehl
Trotz der zahlreichen coronabedingten Absagen und Verschiebungen arbeiten die Mitarbeiter des Kulturbüros weiter daran, das kulturelle Leben, soweit möglich, wieder anlaufen zu lassen. | Foto: Stadt Kehl

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