Keine Notunterkunft mehr
Wieder Sport in der Halle der Beruflichen Schulen möglich

Kehl (st) Nachdem bereits Anfang März die Ortenauhalle in Lahr als Notunterkunft für Geflüchtete geräumt wurde, kann ab sofort auch die Halle der Beruflichen Schulen in Kehl wieder für den Schul- und Vereinssport genutzt werden. Seit Herbst 2022 stand die kreiseigene Sporthalle im Standby-Modus als Notunterkunft für rund 200 Geflüchtete bereit.

„Ich freue mich sehr, dass nun auch in der Halle unserer Beruflichen Schulen in Kehl wieder regulärer Schul- und Vereinssport stattfinden kann und danke allen Betroffenen für ihre Geduld und ihr Verständnis“, erklärt Landrat Frank Scherer. „Angesichts der unvorhersehbaren Zahlen an neu ankommenden Geflüchteten mussten wir die Halle zur kurzfristigen Überbrückung als Notunterkunft vorhalten. Ich bin meinen Kolleginnen und Kollegen im Migrationsamt und Gebäudemanagement dankbar, dass sie so schnell an Lösungen gearbeitet haben und inzwischen ausreichend reguläre Unterkunftsplätze aufgebaut haben, sodass die Halle nun wieder geräumt werden konnte“, so Scherer.

Rückbau dauert vier Wochen

Der Rückbau der Kehler Halle dauerte rund vier Wochen, in denen der über dem Sportboden verlegte Vinylboden abgebaut sowie Leitungen deinstalliert werden mussten. Der Schutz für den Hallenboden wird in anderen Einrichtungen verwendet beziehungsweise zwischenzeitlich eingelagert werden.

Auch wenn die rund 200 als Notnagel bereitgestellten Plätze letztlich nicht gebraucht wurden, sei die Entscheidung, die Unterbringung für den Bedarfsfall aufzubauen, notwendig gewesen. Der Ortenaukreis hat bereits im Herbst 2021 damit begonnen, zusätzliche Unterkunftsplätze zu schaffen. Da aber zuletzt niemand vorhersagen konnte, wie viele Ukraine-Flüchtlinge tatsächlich untergebracht werden mussten, wurden die kreiseigenen Sporthallen in Lahr, Kehl und Gengenbach als reine Notunterkünfte hergerichtet.

Inzwischen hat der Ortenaukreis seine Unterkunftsplätze in 31 Einrichtungen in 15 Städten und Gemeinden mit rund 2.700 Plätzen mehr als verdoppelt. Im Februar kamen zwei Containeranlagen in Schutterwald und Offenburg neu hinzu und im Juni wird eine weitere in Kehl eröffnet. Drei der Unterkünfte betreibt das Landratsamt entsprechend seines Kombimodells noch in Achern, Kehl und Oberkirch. Dabei handelt es sich um Unterkünfte für Geflüchtete, deren Aufenthalt in der Vorläufigen Unterbringung nach sechs Monaten beendet ist und die in der Folge von den betreffenden Kommunen als Anschlussunterbringung genutzt werden, wie dies in Gengenbach, Offenburg und Rust der Fall war.

Die Halle in Gengenbach, die von Ende Oktober bis im Februar belegt war, bleibt voraussichtlich bis Sommer im Standby Modus; hier konnte durch die dort eingebauten Trennwände zumindest ein Stück weit Privatsphäre geschaffen werden.

Zusätzlich wird derzeit eine Containeranlage bei den Beruflichen Schulen Kehl für die Unterbringung von rund 80 Personen fertiggestellt. Die Container sollen bis Frühjahr 2024 für die Flüchtlingsunterbringung eingesetzt werden, danach erfolgt eine schulische Nutzung aufgrund der Sanierung der Beruflichen Schulen in Kehl.

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