Bund und Land unterstützen die Schließung der Lücken in der Versorgung
Zwei Millionen für den Breitbandausbau in Kehl

Kehl (st). Fast zwei Millionen Euro fließen nach Kehl, damit die im Stadtgebiet bestehenden Lücken in der Breitbandversorgung geschlossen werden können. Der Zuwendungsbescheid des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur über 1,4 Millionen Euro ist dieser Tage im Rathaus eingegangen. Das Land, das den Antrag der Stadt bereits mit einem Letter of Intent unterstützt hatte, kofinanziert die Schließung das Ausbauprojekt mit weiteren 563.000 Euro. „Damit dürfte es uns gelingen, eine flächendeckend gute Internetversorgung für das gesamte Stadtgebiet von Kehl zu erreichen“, freut sich Oberbürgermeister Toni Vetrano.
 
Weil schnelles Internet heute zur Daseinsvorsorge gezählt werden kann und Grundvoraussetzung für die meisten Unternehmen sei, hat er das Thema zur Chefsache gemacht. Die Zuschüsse von Bund und Land können – zusammen mit Eigenmitteln der Stadt in Höhe von 844.000 Euro nun dafür verwendet werden, Gebiete mit Breitband zu erschließen, die bisher mit weniger als 30 Mbit pro Sekunde versorgt sind und für deren Verkabelung aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit Telekommunikationsunternehmen nur dann Interesse zeigen, wenn die sogenannte Wirtschaftlichkeitslücke mit öffentlichen Geldern geschlossen wird.

Voraussetzung für den Antrag auf Fördermittel waren deshalb ein Markterkundungs- und ein Interessenbekundungsverfahren. Mit dem Markterkundungsverfahren wird untersucht, welche eigenwirtschaftlichen Ausbauabsichten Telekommunikationsunternehmen in den nächsten drei Jahren zeigen, um unterversorgte Bereiche in Kehl anzubinden. Nach zahlreichen Gesprächen ist es OB Vetrano gelungen, die Telekom für den Ausbau der Internetversorgung in der Kernstadt, im Gewerbegebiet Auenheim, dem Hafengebiet, in Neumühl und Kork sowie zuletzt in Goldscheuer, Marlen, Kittersburg und Hohnhurst zu gewinnen, ohne das hierfür öffentliche Gelder eingesetzt werden müssen. Mit dem Interessenbekundungsverfahren wird erfragt, unter welchen Bedingungen sich die Unternehmen einen Ausbau der verbliebenen unterversorgten – aber bisher für sie uninteressanten – Gebiete vorstellen könnten.

Die Fördermittel von Bund und Land sollen zu einer wesentlichen Verbesserung der aktuellen Breitbandversorgung im gesamten Gemeindegebiet führen. Das heißt: Für alle Haushalte im Gemeindegebiet sind zuverlässig Bandbreiten von 50 Mbit pro Sekunde im Download zu gewährleisten. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen erhebliche Investitionen im Erschließungsgebiet getätigt werden.

Die Stadt wird die Ausschreibung der Arbeiten zur Versorgung aller noch unterversorgten Gebiete der Gesamtstadt bis zum Jahresende vorantreiben. Ist ein Netzanbieter gefunden und beauftragt, dauern die eigentlichen Bauarbeiten erfahrungsgemäß, sagt Dr. Silke Roder, Leiterin des Bereichs Tiefbau, Grünflächenmanagement und Betriebshöfe, mindestens eineinhalb Jahre. „Wir
hoffen, dass wir bald 90 Prozent des Stadtgebiets mit schnellem Internet versorgen können“, erklärt Oberbürgermeister Vetrano.

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