Lahrs Wirtschaftsförderer Jochen Siegele steht Unternehmen eng zur Seite
Oberstes Ziel: Das Beste für eine Firma herauszuholen

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Lahr (ds). Er ist der Moderator zwischen Politik, Verwaltung und Wirtschaft und weniger an seinem Schreibtisch im Lahrer Rathaus als vielmehr in den Firmen vor Ort anzutreffen. Seit acht Jahren ist Wirtschaftsförderer Dr. Jochen Siegele im Amt und hat in dieser Zeit bereits rund 300 größere Industrie-, Handwerks- und Einzelhandelsunternehmen besucht.

"Immer dann, wenn den Firmen etwas unter den Nägeln brennt, setzen wir uns zusammen", erläutert Siegele im Gespräch mit dem Stadtanzeiger. Schönster Anlass sei natürlich eine geplante Erweiterung des Unternehmens. "Konkret begleite ich die Firma vor allem bei der Beantragung von Fördergeldern", so Jochen Siegele, der ein aktuelles Beispiel nennt: Zermet Zerspanungstechnik erhält für seine 1,2 Millionen Euro teure Erweiterung vom Land in Kombination mit einem EU-Förderprogramm insgesamt 300.000 Euro Zuschuss für ein neues Gebäude und innovative Maschinen. Stets ist das Ziel des Wirtschaftsförderers: Das Beste für das Unternehmen herauszuholen. Schwierig werde es dann, wenn zwei Lahrer Firmen involviert seien und kontrovers diskutiert werde, wie etwa im Fall der geplanten Überbauung der ehemaligen Ölfabrik in der Geroldsecker Vorstadt: Dort fürchtet die international tätige Firma Padberg Einschränkungen ihrer Produktion durch die Neubaupläne von Eichner Bau. "Hier gilt es zu vermitteln", beschriebt Siegele einen weiteren Aufgabenbereich. Dabei stehe er stets in engem Austausch mit dem Baudezernat und dem Liegenschaftsamt.

Neuansiedlung von Firmen

Dieses Networking sei vor allem auch dann besonders wichtig, wenn es um die Neuansiedlung von Unternehmen geht. "Zusammen suchen wir geeignete Flächen, allerdings werden wir nicht immer fündig, weil es etwa der Bebauungsplan nicht hergibt", erläutert Jochen Siegele. Die Stadtverwaltung verzeichne immer mehr Ansiedlungsanfragen, doch längst nicht für alles gebe es in Lahr Bedarf. "Unser Hauptaugenmerk liegt auf produzierendem Gewerbe", sagt Siegele. Dabei arbeite er eng zusammen mit der Industrie- und Gewerbezentrum Raum Lahr GmbH (IGZ), die für die Entwicklung des Flugplatzgeländes zuständig ist. Aber nicht nur dort gebe es noch ausreichend freie Flächen, auch im Industriegebiet West sowie im Gewerbegebiet Langenwinkel stünden Grundstücke zur Verfügung. Zusammenarbeit und Networking bleiben für Jochen Siegele aber nicht auf Lahr beschränkt: So ist er ebenfalls bestens mit der Wirtschaftsregion Ortenau (WRO), der Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie anderen Wirtschaftsförderern aus der Region vernetzt. "Schließlich könnte es sein, dass wir einem Interessenten eine Fläche anbieten können, die es anderswo nicht gibt und umgekehrt", erläutert er.

Von "JobXpedition" bis Gründerpreis

Wirtschaftsförderung hat jedoch noch weitere Facetten. So ist Jochen Siegele maßgeblich an der Messe Beruf & Co. in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit und der Neuen Arbeit Lahr sowie der "JobXpedition" der  Arbeitsgemeinschaft Lahrer mittelständischer Industrieunternehmen (Almi) unter der Überschrift "Initiativen gegen den Fachkräftemangel" beteiligt. "Außerdem liegt mir der Gründerpreis sehr am Herzen, den die Stadt 2016 zum ersten Mal vergeben hat", sagt Jochen Siegele. Große Bedeutung misst er den zahlreichen Veranstaltungen für die Lahrer Wirtschaft bei, etwa den Unternehmertreffen oder dem Wirtschaftsforum Best Practice. "Hier kommen Multiplikatoren zusammen. Je mehr Firmen sich austauschen und es so vielleicht zu einer Zusammenarbeit kommt, desto besser für die Stadt", betont er.

Weiteres Projekt des Lahrer Wirtschaftsförderers, in Zusammenarbeit mit dem Amt für Soziales und Sport, ist die Förderung von Hebammen, die künftig einen städtischen Zuschuss erhalten, sofern die werdenden Eltern in Lahr wohnen. 2018 hat der Gemeinderat hierfür grünes Licht gegeben.

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