Die Volksbank Lahr weiter auf Erfolgskurs
Plus bei Bilanzvolumen und Mitgliederzahl – Kritik an Kampf mit „Schnäppchenzinsen“

Präsentierte die Bilanz für das vergangene Jahr: Reinhard Krumm (Mitte) mit seinen Vorstandskollegen Timo Baumert (links) und Peter Rottenecker.  | Foto: Foto: Michael Bode
  • Präsentierte die Bilanz für das vergangene Jahr: Reinhard Krumm (Mitte) mit seinen Vorstandskollegen Timo Baumert (links) und Peter Rottenecker.
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Lahr. Die Bilanzssumme um 0,3 Prozent auf 2,117 Milliarden Euro gestiegen, eine Steigerung des
betreuten Kundenvolumens um 2,5 Prozent auf 3,673 Milliarden Euro, und
ein Zuwachs auf 51.111 Mitglieder, nachdem man im vergangenen Jahr 3142
neue Kunden, davon 1675 als Mitglied und damit Teilhaber, begrüßen
konnte. Reinhard Krumm, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Lahr, konnte
im „Adler“ in Reichenbach zusammen mit seinen Vorstandskollegen Timo
Baumert und Peter Rottenecker eine erfolgreiche Bilanz für das
vergangene Jahr vorlegen. Und die Mitglieder können sich über eine
Dividende von sieben Prozent wie im Vorjahr freuen.

Kritisch nahm Krumm den „Preiswettkampf im Einlagenbereich um die Gelder der
Privatkunden und Großanleger“ unter die Lupe, der sich „nochmals
deutlich verschärft“ habe. Bei Großanlegern und institutionellen
Anlegern sei die Volksbank Lahr „nicht mehr jede Kondition mitgegangen“
und habe dadurch „die eine oder andere Großanlage abgegeben“. Aber auch
um die Einlagen der Privatanleger werde „mit immer härteren Bandagen
beziehungsweise mit marktfremden Konditionen gekämpft“. So würden manche
Banken 2,5 Prozent für Tagesgeld zahlen, obwohl der Referenzzinssatz
laut Monatsbericht der Europäischen Zentralbank bei 0,10 Prozent liege.

Wenn man dem den Darlehenszinssatz für Baufinanzierungen mit einer
zehnjährigen Zinsbindung in Höhe von 2,3  Prozent gegenüber stelle,
müsse man sich schon fragen, ob sich das langfristig für diese Banken
rechnen kann.  Krumm: „Da besteht ein großes Risiko, dass genau diese
Banken wieder zu einem großen Problem werden können und dann wieder vom
Steuerzahler gerettet werden müssen.“ Diese hauptsächlich ausländischen
Banken hätten Probleme, sich an den Kapitalmärkten zu refinanzieren und
müssten aufgrund der schwachen Bonität dort deutlich höhere Zinsen
bezahlen. Deshalb versuchten sie, mit den überhöhten Zinsen an das Geld
der deutschen Sparer heranzukommen.

Viele Kunden wüssten die Solidität einer Volksbank oder einer Raiffeisenbank zu schätzen und
ließen ihr Geld angelegt, obwohl „nur“ marktgerechte Konditionen bezahlt
werden können. „Risikobewusste“ Anleger würden ihr Geld bei den Banken
wie der Volksbank Lahr anlegen, „die ein über viele Jahrzehnte
erarbeitetes, glaubwürdig an den Interessen der Mitglieder und Kunden
orientiertes Geschäftsmodell haben“. Manche Kunden seien aber „nur auf
die Schnäppchenzinsen aus“. Diese Kunden, so der Vorstandsvorsitzende,
sollten sich „auch einmal hinterfragen, warum eine Volksbank oder eine
Sparkasse derzeit für Tagesgeld weniger als 0,5 Prozent bezahlen kann,
andere Banken, die teilweise unter dem Rettungsschirm sind, aber 2,5
Prozent“. Krumm: „Das ist genauso, wenn jemand einen nagelneuen Mercedes
zum Preis eines VW-Polo anbieten würde.“

Dafür versorgt die Volksbank Lahr im steigenden Maße ihre Kunden mit Krediten. Im
vergangenen Jahr gab es in diesem Bereich wie in den Jahren zuvor einen
deutlichen Anstieg um 13,5 Prozent. Neue Kredite in Höhe von 244
Millionen Euro wurden vergeben, davon 115 Millionen Euro (plus 18
Prozent) an Firmenkunden und 126 Millionen Euro (plus 9,6 Prozent) an
Privatkunden. „Bei unserer Bank steht der Mensch im Mittelpunkt“,
betonte Krumm und verwies unter anderem auf 1,8 Millionen Euro Spenden
an kirchliche und kulturelle Vereinigungen sowie Vereine in den letzten
zehn Jahren sowie über eine Million Euro im selben Zeitraum für
Sponsoring in der Region. Und seit dem vergangenen Jahr gibt es eine
Kooperation mit den „Tafeln“ im Geschäftsgebiet.

Autor: Norbert Rößler

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