Zuschuss für Einkommensschwache
Startschuss für Projekt "KühlCheck"

Vorstellung des "KühlChecks", einer neuen Kooperation zwischen der Neuen Arbeit Lahr und der Stadtverwaltung | Foto: ds
  • Vorstellung des "KühlChecks", einer neuen Kooperation zwischen der Neuen Arbeit Lahr und der Stadtverwaltung
  • Foto: ds
  • hochgeladen von Daniela Santo

Lahr (ds). Mit dem "KühlCheck", einem neu entwickelten Kooperationsmodell, sponsert die Stadt Lahr energieeffiziente Kühl- und Gefrierschränke für einkommensschwache Haushalte. Mit im Boot sind die Neue Arbeit Lahr (NAL) und der Lahrer Elektrofachhandel.

Bereits seit 2012 beschäftigt die NAL speziell geschulte Stromsparhelfer, die einen freiwilligen und kostenlosen Stromsparcheck in Haushalten durchführen, die Sozialleistungen beziehen. "Gerade Erwerbslose haben besonders hohe Energiekosten, weil sie viel öfter zu Hause sind", weiß NAL-Geschäftsführer Djahan Salar. So tauschen die Stromsparhelfer kostenlos alte Glühbirnen gegen LED-Lampen aus oder wechseln Duschköpfe, montieren Perlatoren und messen den Verbrauch von Elektrogeräten. Entlarven sie Kühlschrank oder Gefriertruhe als Stromfresser, bietet die Caritas eine "Abwrackprämie" von 150 Euro, um die Anschaffung eines neuen Geräts der höchsten Energieeffizienzklasse A+++ zu ermöglichen. Finanziert wird der Stromsparcheck aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative mit den Erlösen der Versteigerung von Emissionsrechten an die Industrie. Doch die Förderung schlägt nicht richtig an: 45 Caritas-Prämiengutscheine hat die NAL in ihrem Zuständigkeitsbereich vom Kinzigtal bis ins Ried und von Ringsheim bis an die südliche Stadtgrenze von Offenburg im vergangenen Jahr ausgegeben, lediglich neun wurden eingelöst. "Wir kämpfen seit Jahren dafür, dass die Förderung höher sein muss. Denn die meisten Haushalte sind nicht liquide genug, um sich ein energieeffizientes Gerät zu kaufen", so Salar.

So wandte sich Djahan Salar an die Stadt Lahr und entwickelte gemeinsam mit dem Klimaschutzmanager Michael Dutschke den "KühlCheck", der zusätzlich zur Caritas-Prämie Lahrer Haushalte mit einer Förderung zwischen 150 und 270 Euro pro Gerät unterstützt. So müssen nur 50 Euro an der Kasse des Lahrer Fachhandels für ein neues, effizientes Kühlgerät entrichtet werden, wenn der Verkaufspreis unter 400 Euro liegt. Bei Geräten bis 500 Euro liegt der Eigenanteil bei 80 Euro. "Dies entspricht etwa der Hälfte der jährlichen Einsparung", erläutert Michael Dutschke. Auch der Lahrer Elektrofachhandel leistet seinen Beitrag: Abholung und Entsorgung des alten Geräts sowie Aufstellen des neuen sind kostenlos. Die Stadt Lahr plant, in diesem Haushaltsjahr 20 Kühlgeräte aus den rund 500 einkommensschwachen Haushalten in Lahr zu ersetzen. "Sollte das Modell angenommen werden, können wir uns vorstellen, es in den kommenden Jahren fortzusetzen, selbst wenn die Bundesförderung bröckeln sollte", erklärte Bürgermeister Tilman Petters.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.