Lahrer OB von Stiftung „World Mayor Foundation“ zum Weltbürgermeister nominiert
„Übereinstimmung suchen und Unterschiede feiern“

„Zuwanderung ist schon lange eine Konstante in der Lahrer Stadtentwicklung: Dr. Wolfgang G. Müller. | Foto: Foto: Decoux-Kone
  • „Zuwanderung ist schon lange eine Konstante in der Lahrer Stadtentwicklung: Dr. Wolfgang G. Müller.
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Lahr. Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller ist zum Weltbürgermeister nominiert worden. Bei der
Londoner Stiftung „World Mayor Foundation“ kann ab sofort jeder Bürger
seine Stimme abgeben, damit Müller am 30. September in die nächste und
letzte Runde der Spitzenkandidaten kommt. Die Stiftung verleiht den
Titel des Weltbürgermeisters aus aktuell 36 Städten, die eine offene
Willkommenskultur gezeigt haben. Auf der Webseite der Stadt Lahr können auch Bürger, die nicht in Lahr wohnen abstimmen und mit eigenen Worten
beschreiben, warum er ihrer Meinung nach den Titel verdient hat.

Der OB selbst war, wie er in einem Pressegespräch betonte, überrascht und
erfreut über die unerwartete Nominierung. „Es ist eine Nominierung,
stellvertretend für alle Lahrer Bürger, für eine intakte und lebendige
Stadt, die vom bürgerschaftlichen und persönlichen Engagement ihrer
Bürger lebt. Eine Nominierung, die ich stellvertretend für die Stadt
Lahr angenommen habe“ betonte der Nominierte. Das sei auch der Grund,
weshalb er seinen Hut im Wettbewerb lasse. Wer ihn nominiert hat, wisse
er nicht. 

Fakt ist, dass Müller ein Verfechter der Willkommenskultur ist. Die Auszeichnung richtet sich an Bürgermeister
von Städten, in denen die Bürger mit Zuwanderungsgeschichte einen
wesentlichen Beitrag zur lokalen Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft
geleistet haben. Seit 25 Jahren betreibt die Stadt, wie betont wurde,
eine lebendige Integrationspolitik. Müller: „Eine Generationenaufgabe,
die wir uns alle miteinander gestellt haben. Es gab nie negative
Diskussionen, wenn wir große finanzielle Anstrengungen für
Integrationsarbeit unternommen haben“. Der OB erinnerte an die gelungene
Aufnahme und Integration von 10000 Russlanddeutschen und
Spätaussiedlern, die zu Beginn der 90er Jahre in Lahr eine neue Heimat
gefunden haben.

Heute engagieren sich zahlreiche Bürger ehrenamtlich bei der Betreuung von mehr als 1000 Flüchtlingen. „Die
Aufgaben“, so der OB, „sind angesichts der aktuellen
Flüchtlingssituation heute viel komplexer, aber mit vereinten Kräften
lösbar“. Durch die intensive Integrationspolitik lebten mehr als 100
Nationen in Lahr friedlich zusammen. Müller: „Zuwanderung ist also schon
lange eine Konstante in der Lahrer Stadtentwicklung.“

„Integration findet nicht auf dem Bundeskanzleramt, sondern direkt in den Kommunen
statt“, betonte der OB Müller. Ob diese gelingt, hänge von der
Bereitschaft, der Integrationsarbeit und der Überzeugung ab. Eine
gelungene Integration sei ein Zugewinn für die Stadt. „Wir sind in Lahr
auf einem guten Weg“, freute sich Müller und erinnerte an die Vielfalt
der Stadt und an die Bürger, die zum Gelingen des Integrationserfolgs
beitragen: Die Stadtverwaltung mit einem riesengroßen Netzwerk an
ehrenamtlich Tätigen, die engagierte Arbeit des Interkulturellen Beirats
und das Engagement von Jugendlichen mit Migrationshintergrund im
Jugendgemeinderat. Von den aktuell 21 Mitgliedern des Jugendgemeinderats
hätten 19 Migrationshintergrund.

„Wir dürfen auch nach 25 Jahren die Flinte nicht ins Korn werfen“, meinte Müller, „sondern mit einem
gut ausgereiften Konzept, Kontinuität und klaren Linien dafür Sorge
tragen, dass wir in Sachen Integrationsarbeit weiter an einem Strang
ziehen. „Seine persönliche Überzeugung laute: „die Übereinstimmung
suchen und die Unterschiede feiern“. Die gelungene Aufnahme der
Neubürger, die engagierte Arbeit des Interkulturellen Beirats, die
umfassenden Integrationsangebote im kulturellen und wirtschaftlichen
Bereich sowie die Einbindung in die gesellschaftliche Teilhabe, die
wirksame Mitarbeit im Eurodistrikt sowie die vielen Förderangebote für
Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund seien gute Gründe, OB
Müller seine Stimme zu geben. „Lahr hat es verdient“, betonte Müller.

Zu einem Zeitpunkt, wo weltweit etwa 60 Millionen auf der Flucht sind,
werden Bürgermeister für die Nominierung in Betracht gezogen, die
Mitgefühl, Mut und Kompetenz und Courage mitbringen, schreibt die World
Mayor Foundation. OB Müller habe diese Qualitäten unter Beweis stellen
können. Wer sich dieser Sicht anschließen kann, ist aufgerufen,
abzustimmen.

Autor: sdk

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