Generationenübergreifendes Wohnen
Gemeinderat stimmt für Verkauf eines zentralen Grundstücks

Foto: Kappis Gruppe

Oberharmersbach (st). Der Gemeinderat von Oberharmersbach hat am 21. Juni dem Verkauf eines zentral gelegenen Ge-meindegrundstückes an die Firma Kappis Projekt GmbH aus Lahr zugestimmt. Es entstehen dort sieben barrierefreie Wohnungen mit einer Größe zwischen 60 und 130 Quadratmetern sowie eine Einheit mit 110 Quadratmetern zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung von Oberharmersbach. In Betracht kommen neben einer allgemeinmedizinischen Praxis oder einer entsprechenden Zweigniederlassung auch eine Physiotherapie sowie eine Community Health Nurse.

Zwei Millionen Euro Investition

Geschäftsführer Matthias Kappis erläuterte die Bauweise des insgesamt rund 700 Quadratmeter großen Gebäudes. Der traditionelle Baustil der Schwarzwaldhöfe werde modern interpretiert, wobei vorrangig einheimische Materialien, wie beispielsweise Holz, verwendet würden. Es werde Wohnraum für alle Generationen unter einem Dach geschaffen und auch an eine gemeinsame Elektro-Mobilitätslösung inklusive Lademöglichkeiten gedacht. Die Investitionskosten bei dem innovativen Wohnprojekt würden bei rund zwei Millionen Euro liegen.

„Spätestens im nächsten Jahr werden wir mit den Bauarbeiten beginnen“, so Matthias Kappis, „die Fertigstellung ist rund ein Jahr danach vorgesehen."

Nachverdichtung im Innenbereich

Bürgermeister Richard Weith zeigt sich sehr erfreut über diese große Investition in der Ortsmitte. „Es wurde jahrelang mehrfach erfolglos versucht, das Grundstück einer sinnvollen Nutzung zuzuführen“, erklärt er zur Situation und Lage der Baufläche. Mit dem geplanten Vorhaben erfolge eine bauliche Nachverdichtung im Innenbereich. Damit könne Flächenversiegelung auf der Grünen Wiese vermindert werden.

Zur kontroversen Diskussion über den Grundstückspreis stellt Bürgermeister Weith fest: „Der Gemeinderat hat dem Vorhabenträger für eine vergleichbare Nutzung bereits vor vier Jahren eine Kaufoption auf Grundlage des amtlichen Bodenrichtwerts eingeräumt und diese auch auf dieser Basis wiederholt verlängert. Vor drei Jahren wurde das Projekt in leicht veränderter Form schon einmal vorgestellt und vom Gemeinderat unisono befürwortet. Insofern war es ein Gebot der Verlässlichkeit, im Lichte dessen mit dem Investor weiter zu verhandeln.“

Außerdem verfolge die Gemeinde mit dem Verkauf auch entwicklungspolitische Ziele, wie zum Beispiel die Schaffung von Wohnraum für Jung und Alt, eine städtebauliche Aufwertung der Ortsmitte und – von besonderer Bedeutung – die Er-öffnung einer Möglichkeit, eine Verbesserung der medizinischen Versorgung zu erreichen. „Ein Projekt in dieser Größenordnung könnte die Gemeinde aus finanziellen Gründen überhaupt nicht stemmen. Dies alles gilt es bei der Kaufpreisfindung zur berücksichtigen.“ 

In Bezug auf die aktuelle Nutzung des Grundstücks als Parkplatz und die Notwendigkeit, allgemein für ausreichende Parkflächen zu sorgen, verweist der Bürgermeister auf den unlängst gefassten Gemeinderatsbeschluss, eben genau dieses Grundstück nicht in ein Parkplatzkonzept einbeziehen zu wollen.

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