Robert Schwendemann
Hobbyfotograf begeistert auch als Ortenaut

Robert Schwendemann zieht es bei jedem Wetter mit der Kamera in die Natur. Tolle Landschaftsaufnahmen zeigt er auch als Ortenaut auf stadtanzeiger-ortenau.de.  | Foto: Michael Bode
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  • Robert Schwendemann zieht es bei jedem Wetter mit der Kamera in die Natur. Tolle Landschaftsaufnahmen zeigt er auch als Ortenaut auf stadtanzeiger-ortenau.de.
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Oberharmersbach. Belichtungszeit 1/250 Sekunden, Blende f/9, ISO-Wert  und Brennweite, diese Begriffe begleiten Robert Schwendemann inzwischen fast täglich. Seit knapp einem Jahr begeistert der Hobbyfotograf auch als Ortenaut. Aufnahmen wie "Feuernacht", "Sonnenuntergang auf Nill" oder von Mitte Januar "Die Kinzig am 14.1." haben ihm in der Region bereits eine kleine Fangemeinschaft beschert. "Die Kommentare, die ich zu meinen veröffentlichten Bildern erhalte, sind natürlich Bestätigung und beflügeln mich", erklärt er. 

Ehemaliger Schulhausmeister

Seit vier Jahren ist Robert Schwendemann in Rente und hat jetzt endlich die Zeit, die er seinem Hobby, das er seit 40 Jahren voller Leidenschaft betreibt, schon immer widmen wollte. Nach seinem Alter befragt, bezeichnet er sich erst einmal schmunzelnd als "alter Kracher", korrigierend und sehr genau nennt er dann die Zahl 67 einhalb. Der gebürtige Nordracher wohnt seit 1973 in Oberharmersbach und hat dort mehr als 23 Jahre als Schulhausmeister die zwei örtlichen Schulen betreut. Familiär sei er fest in weiblicher Hand. Neben seiner Frau und den zwei Töchtern, gebe es noch zwei Enkelinnen.

Nimmt "fremde Frauen" mit

Seine Frau habe mit seinem Hobby, der Fotografie nichts am Hut: "Ich habe sie vor Jahren im Sommer auch schon mal auf eine Tour mitgenommen. Da war sie nur am Frieren." Er könne schon verstehen, dass sie morgens um fünf Uhr auf den Höhen des Schwarzwalds, bei den zwei- bis dreistündigen Touren nicht unbedingt ihre Berufung sehe: "Deshalb nehme ich jetzt zu meinen Foto-Exkursionen fremde Frauen mit."

Liebt die Hornisgrinde

Als Assistentin bezeichnet Robert Schwendemann zum Beispiel Jessica, 24 Jahre alt, aus dem Raum Baden-Baden, die selbst gerne fotografiere. Wenn er seine "Winterheimat" die Hornisgrinde besuche, sei die junge Frau oft dabei: "Die Hornisgrinde mit ihrem Hochmoor zieht mich im Winter magisch an. Zum Beispiel das Wollgras oder Gewitter sind dort fantastische Motive. Im Sommer bin ich meist im ganzen Schwarzwald unterwegs. Ausgebremst werde ich dabei nur durch die Benzinkosten." Da sei er schon ein wenig neidisch auf die SWR-Landesschau-Wetterreporter, deren Fahrten bezahlt würden. 

Tipps von Alexander Borell

Seine Ausrüstung hat über die 40 Jahre stattliche Ausmaße angenommen. Mit drei Kameras, zahlreichen Objektiven und allerlei Zubehör bewege er sich zwischenzeitlich im fünfstelligen Bereich. Aber gerne erinnert er sich an seine Anfänge und seine erste Kamera: eine Agfa Pocket 4008. "Ein Kollege, der Weber Paul aus Haslach, hat damals meine Leidenschaft zur Fotografie schnell erkannt und mich zur Spiegelreflexkamera gebracht. Als eine Art Lehrheft diente mir anfangs das Magazin Colorfoto. Bei dem damaligen Redakteur Alexander Borell habe ich mir manchen Tipp geholt." Anfangs sei er neidisch auf all die gewesen, die über ein eigenes Labor verfügten. Die heutige Technik sei bei der Flut der anfallenden Aufnahmen natürlich ein Segen. 

Echte "Nachteule"

Robert Schwendemann ist mit seinem Hobby inzwischen natürlich längst den Kinderschuhen entwachsen und wird selbst oft um Rat gefragt. Da müsse natürlich zuerst geklärt werden, was der Betreffende machen will. Er für sich habe durch die jahrelange Erfahrung seine optimale Ausrüstung gefunden. Als "Nachteule", wie er sich selbst bezeichnet, sei er natürlich gerne nachts unterwegs. "Wenn ich dann das Objektiv auf die Milchstraße, meine 'Milky Way' richte, ist meine Canon 5d, Mark IV, für mich ein mehr als verlässlicher Partner", schwärmt er. 

Gänsehaut-Feeling

Manchmal habe er Motive jahrelang im Kopf, bevor er diese umsetze. So habe er vor kurzem beispielsweise auf dem Moosturm mit Unterstützung seines Bekannten Sebastian für eine dieser gereiften Ideen auf den Auslöser gedrückt: "Wir haben einen Mopp umfunktioniert, mit Stahlwolle umwickelt angezündet und Sebastian hat diesen dann kräftig durch die Luft geschwungen. Unterstützt von dem Licht einer leistungsstarken LED-Taschenlampe, habe ich dann aus größerer Entfernung das Spektakel des Funkenflugs mit meiner Kamera eingefangen." Das sei Gänsehaut-Feeling pur gewesen, schiebt Robert Schwendemann nach. Seine Motive finde er in allen Bereichen, betont er – hauptsache ästhetisch und nicht "Schmuddel". Marie Neumann

Robert Schwendemann zieht es bei jedem Wetter mit der Kamera in die Natur. Tolle Landschaftsaufnahmen zeigt er auch als Ortenaut auf stadtanzeiger-ortenau.de.  | Foto: Michael Bode
Robert Schwendemann | Foto: Michael Bode

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