Krankheit Depression und Ängste
Depression und Angststörung?!

Wusstet Ihr schon, dass Gedanken Eure Gesundheit beeinflussen können? Ja,
Sie können es!“

Manche von Euch werden jetzt sicher
denken, das wäre verrückt aber ist es nicht. Das Leben besteht aus
Höhen und Tiefen, was man daraus macht ist entscheidend. Wer sich
ständig Sorgen macht oder negativ denkt wird auch negatives
empfinden und somit erleben. Hält so eine Phase nur kurz an nennt
man das eine Krise, die man durchaus auch selbst bewältigen kann
aber hält sie länger an, ist Vorsicht geboten. Es kann sich zu
chronischen Zuständen entwickelt, aus der Ängste und Depressionen
entstehen können.

Man sollte daher solche Anzeichen immer
sehr ernst nehmen. Je früher man sie erkennt, desto besser sind die
Heilungschancen. Um vor weg zu nehmen, es ist ein Irrtum zu glauben,
mir kann das nicht passieren, das trifft doch nur schwache Menschen.
Ganz im Gegenteil es kann jeden von Uns treffen. Ob alt oder jung, ob
krank oder gesund, ob man Arbeit hat und in einem Vereinen ist oder nur zu
Hause. Auch wie man groß geworden ist, spielt nicht immer eine
Rolle. Viel mehr ist es entweder eine Veranlagung die in einem steckt
oder Lebens Ereignisse, wie zum Beispiel der Verlust eines geliebten
Menschen oder andere schlimme Ereignisse. Die man im Leben
durchgemacht hat und einen dann völlig unerwartete aus der Bahn
werfen.

Depression/ Angststörungen sind eine weit verbreitete Krankheit.

Leider
immer noch nicht von allen als diese Anerkannt.

Allein
schon in Deutschland schätzt die WHO (Weltgesundheitsorganisation)
4,1 Millionen Betroffene an Depression und 4,6 Millionen an
Angststörungen leidende Menschen, wie sie in einem Artikel des
aerzteblatt.de berichtet.

Wie ich selbst finde eine
erschreckende Erkenntnis. Für Betroffene aber durchaus gut zu
wissen, dass sie damit nicht alleine sind. Es gibt einem ein gutes
Gefühl zu wissen es gibt Menschen denen es gleich oder sehr ähnlich
ergeht. Mir persönlich hilft es sehr, mich mit Gleichgesinnten
auszutauschen.

Wer unter einer Depression oder
Angststörung leidet, fühlt sich oft missverstanden, schämt sich
dafür, sieht sich mit vielen Vorurteilen und Irrtümern
konfrontiert. Oft schweigen sie genau aus diesen Gründen. Als
Betroffener erkennt man auch nicht immer, dass man daran leidet oder
erst viel zu spät. So war es zu mindestens bei mir. Daher ist es
sehr Hilfreich, wenn Außenstehende einen darauf aufmerksam
machen.

Anzeichen dafür können sein, eine Veränderung
der Person in ihrer Art oder sie zieht sich stark von ihrem Umfeld
zurück.

Was nicht immer bedeutet, dass die Person mit
einem nichts mehr zu tun haben will. Es ist eher so, dass sie sich
nicht mehr in der Lage dazu fühlt Kontakte zu pflegen und aufrecht
zu erhalten. Es ist ihnen einfach zu anstrengend oder überfordert
sie. Wenn man also das Gefühl hat, jemand den man kennt, leidet an
Angststörungen oder Depressionen, sollte man versuchen ihn zu
ermutigen sich Hilfe zu holen. Der Person das Gefühl geben man ist
für sie da, wenn sie einen braucht, ihr zu zeigen, dass man versteht
ihr geht es nicht gut und man sie deswegen aber nicht
verurteilt.

Man sollte, auch wenn man es nur gut meint,
solche Aussagen, wie geh halt mal raus unter Leute, geh wieder
Arbeiten oder such dir einen Verein in den du gehen kannst vermeiden.
Denn oft mals führt dies eher zum Gegenteil, was die Depression
verstärken kann. Man fühlt sich dann oft schlechter, weil man es
nicht schafft, man bekommt so mehr das Gefühl ein Versager zu sein
und keinen Platz in der Gesellschaft zu haben.

Den es ist
so, dass man dies alles nicht tut weil man zu krank dafür ist oder
sich zumindest so fühlt. Der Gedanke daran eine geregeltes,
„normales“ Leben zu führen überfordert sie. Deswegen rate ich
Euch Hilfe zu holen, auch für Angehörige gibt es die. Man sollte
sich in keinem Fall sträuben diese in Anspruch zu nehmen.

Bei
der Deutschen Depressionshilfe
(https://www.deutsche-depressionshilfe.de/) kann man sich dazu
informieren. Die können einem nützliche Informationen und Tipps
geben, sowohl für Betroffene als auch für Angehörige. Oder sprecht
einfach Euren Hausarzt darauf an, der kann Euch auch an die
entsprechende Stellen verweisen.

Wichtig als Betroffener,
ist es aber selbst anzuerkennen, dass man unter einer Depression oder
Ängsten leidet und dazu zu stehen. Nur so kann man sich selbst
helfen. Deswegen ist man in keinster Weise minderwertiger oder schlechter als
andere Menschen, im Gegenteil es zeugt von Mut und Stärke, wann man
dazu steht, vor der man Respekt haben sollte, auf die man stolz sein
kann.

Ich selbst habe auch sehr lange gebraucht dies zu
begreifen, ich wollte es auch nicht wahr haben. Ich dachte immer was
würden anderer von mir halten oder über mich denken, wie werden sie
sich mir gegenüber verhalten?

Doch dies ist der falsche
Weg, man sollte nicht andere Menschen über seine eigene Gesundheit
stellen, jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich, jeder
sollte es so leben, wie es für ihn selbst gut ist, wie es sich für
einen richtig anfühlt, nicht wie es die Gesellschaft erwartet.

Einen kurzen Einblick, wie ich wohl zu meiner Krankheit kam und wie mein
Leben unter den Symptomen der Depression und der Ängste
aussieht:

Erst mal vor weg, ich leide wohl schon
länger darunter, wie lange kann ich gar nicht sicher sagen, da es
mir sehr lange nicht auffiel oder ich nicht wahrhaben wollte.

Denn
bei Symptomen wie Rückenschmerzen, Schwindel oder Pochen im Körper,
denkt man ja nicht gleich daran, dass man unter Depressionen leiden
könnte. Zuerst dachte ich, aber auch die Ärzte, es wären
körperliche, organische Beschwerden. Da sich dies aber nach einigen
Untersuchungen nicht bestätigte, vermutet man das ich an
Depressionen leide.

Wenn ich so zurückdenke, könnte der
erste richtige Auslöser dafür, der plötzliche und unerwartete Tod
meines Vaters 2009 sein. Es fehlte auf einmal ein großer, wichtiger
Teil meines Lebens, anfangs kam ich damit trotz aller Trauer
zurecht.

Die Aussicht einen festen Vollzeitjob zu haben,
der mir auch noch viel Spaß machte, als Tagesmutter und
Haushaltshilfe in einer Familie aber auch der zusammen Halt in meiner
Familie gab mir Kraft und Zuversicht.

Doch dies hielte
nicht lange an, den schon bald bekam ich auch die Kündigung, nicht
weil man nicht mehr zufrieden mit mir wahr, wohl eher weil ich
weniger gebraucht wurde.

Dadurch ging mir ein weiterer
Halt, ein Stück geregeltes Leben verloren, seit dem habe ich auch
nicht mehr so recht Fuß gefasst in der Arbeitswelt.

Als
ich aber mit meinem Mann wieder zurück in mein Elternhaus gezogen
bin, kümmerte ich mich um die Kinder meines Bruders, während er und
seine Frau arbeiteten, die auch in unserem Elternhaus wohnen. Damals
war es für mich gut so, ich habe es sehr gerne gemacht aber
irgendwann waren auch meine Nichte und Neffen Alt genug, dass sie
mich immer weniger brauchten.

Das wäre der passende
Einstieg wieder ins Berufsleben gewesen. Es kam jedoch alles
anders.

Meine Mutter wurde 2012 ins Krankenhaus mit
verdacht auf Herzinfarkt eingeliefert, der sich leider bestätigte,
sie bekam 4 Bypässe und brauchte von da an immer wieder mal Hilfe,
sei es im Haushalt oder Pflegerische aber vor allem jemand der sie zu
Arztterminen fuhr.

Da ich zu dem Zeitpunkt keine Arbeit
hatte, sah ich mich dazu berufen für meine Mutter so gut ich es
konnte dazu sein. Da ich ja wusste, wie schlecht es meiner Mutter
geht, habe ich mir jeden Tag Sorgen gemacht. Habe immer mit dem
schlimmsten gerechnet, auch wenn ich sehr gehofft habe, dass sie uns
noch lange als Mutter und Oma erhalten bleibt. Oft kreisten meine
Gedanken den ganzen Tag nur um sie, wies ihr geht was sie gerade
macht und ob noch alles in Ordnung ist.

Ich konnte einfach
nicht abschalten nicht los lassen, wenn sie nicht mich anrief, was
sie zwar oft tat, rief ich sie an nur um ihre Stimme zu hören und zu
wissen sie lebt noch. Ich war auch mehr mals die Woche bei ihr, was
ich auf der einen Seite natürlich gerne war, schließlich ist sie
meine Mutter und ich habe sie immer über alles geliebt genauso wie
meinen Vater. Auf der anderen Seite wurde ich aber dadurch ständig
mit ihren Beschwerden ihrer Krankheit konfrontiert, was mich selbst
immer mehr krank machte, ich fühlte mit ihr, fühlte mich ihn sie
hinein. Es gab Phasen da dachte ich, ich verwandle mich immer mehr in
sie, was mir Angst machte, die Angst, die Sorgen und der Kummer um
sie brachten mich an meine Grenzen. Ich war einfach überfordert mit
der Situation ich kam damit nicht mehr zurecht.

Was ich
aber auch erst einige Jahre nach dem ich für sie da war bemerkte,
Anfangs habe ich mir immer wieder eingeredet ich schaff dass, ich
muss es schaffen, meine Mutter braucht mich ich kann und will und
darf sie nicht im Stich lassen.

Im Nachhinein weiß ich,
dass es ein Fehler war, mir nicht schön früher Hilfe zu holen. Es
Hilft niemanden sich selbst am wenigsten aber auch anderen nicht,
wenn man an solchen Aufgaben zerbricht. Daher sollte man immer zuerst
an sich selbst denken, nur wer selbst Gesund ist kann anderen Helfen.
Was nicht bedeutet, dass man egoistisch ist und sich nicht für
andere interessiert.

Es gibt Tage, da fühle ich mich
schlapp, kaputt, müde und kraftlos, da verspüre ich Schwindel und
Schwummrigkeit in meinem Kopf, bin wackelig auf den Beinen und kann
kaum gehen und stehen. Ich halte mich dann überall fest, weil ich
das Gefühl habe sonnst um zu fallen, als würde ich gleich in
Ohnmacht fallen, was mir dann Angst bereitet. Dem zufolge liege ich
dann fast den ganzen Tag nur auf dem Sofa um mich zu schonen. Dies
ist aber der falsche Weg, ich weiß dass auch aber mir fällt es dann
schwer meine Ängste zu überwinden und meine Symptome die ich
empfinde zu ignorieren.

Manchmal halten diese Phasen
mehrere Tage oder gar Wochen an, dann frage ich mich: „Wie soll ich dass ein Leben lang aushalten?“ Manchmal ist es dann sogar so schlimm, dass mir Gedanken kommen, die ich gar nicht haben will
aber ich einfach nicht abschalten kann. In denen ich mir wünschte
nicht mehr leben zu müssen.

Dann kommen
aber auch wieder Phasen in denen ich mich gut oder zumindest besser,
fitter und lebensfroher fühle. In denen ich mich dann erfreue leben
zu dürfen.

In solchen Zeiten versuche ich dann vieles zu machen, was ich in den Schlechten nicht
hin bekomme. Da mache ich wieder mehr im Haushalt oder draußen,
versuche dann sinnvolles zu tun. Ich gehe dann auch viel mehr weg,
unternehme viel mehr mit meinem Mann oder auch mal alleine. Was mich
dann stolz macht, wenn ich es geschafft habe.

Ich will und
werde weiter leben aber es ist und wird ein ewiger Kampf mit mir und
meiner Psyche sein. Was mir aber hilft, sind meine Antidepressiva die
ich nehme und die Selbsthilfegruppe für Ängste und Depressionen in
Oberkirch, in der ich seit einiger Zeit bin. Der Austausch unter
Gleichgesinnten die einen verstehen tut einfach gut.

Wer
sich auch einer Selbsthilfegruppe anschließen möchte, was ich
persönlich für eine gute Entscheidung halte, kann entsprechende
Gruppen entweder unter http://www.selbsthilfe-ortenau.de/ oder dem
Landratsamt Ortenau bekommen.

Zum Abschluss bleibt mir nur
noch zu sagen, gebt niemals auf, man kann Depressionen und Ängste
behandeln oder zumindest in den Griff bekommen auch wenn es ein
steiniger und schwerer Weg ist, er lohnt sich auf jedenfalls.

Ich
wünsche allen eine gute Besserung, viel Kraft und Mut.

Mit
freundlichen Grüßen
Daniela Fuchs

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