Arthur Hilberer ist Vorsitzender der Burgbühne Oberkirch
Schauspielerei ist seine große Leidenschaft

Schon über 100.000 Menschen hat Arthur Hilberer zum Lachen gebracht. Darauf ist der erste Vorstand der Burgbühne Oberkirch stolz. | Foto: Bode
  • Schon über 100.000 Menschen hat Arthur Hilberer zum Lachen gebracht. Darauf ist der erste Vorstand der Burgbühne Oberkirch stolz.
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Oberkirch (ds). Er ist Schauspieler, manchmal auch Regisseur, vor allem aber Vorsitzender der Burgbühne Oberkirch. Arthur Hilberer feiert in diesem Jahr ein ganz besonderes Jubiläum: Wenn "Amadeus", das Sommerstück des Theatervereins, Mitte Juni Premiere feiert, dann steht der 65-Jährige zum 50. Mal auf der Bühne des "freche hus". In insgesamt 18 Aufführungen schlüpft er in die Rolle der Hauptfigur "Salieri". 
"Die Schauspielerei ist meine Leidenschaft", betont Arthur Hilberer, der mittlerweile zum Gesicht der 1984 gegründeten Burgbühne geworden ist. Zeit für andere Hobbys bleibt ihm da kaum, Langeweile ist für ihn ein Fremdwort. "Ich baue nebenbei Kulissen, besorge die Requisiten, halte den Garten des 'freche hus' instand oder streiche die Fassade neu", so der ehemalige Realschullehrer. Vor zwei Jahren ist er in Ruhestand gegangen. Wegen der "Jungen Bühne", dem Schülerensemble des Oberkircher Theatervereins, ist Hilberer aber noch häufig in seiner ehemaligen Wirkungsstätte anzutreffen. "Manche Lehrer glauben, dass ich noch immer Teil des Kollegiums bin", berichtet er schmunzelnd.
Arthur Hilberer stammt aus Lahr-Reichenbach. Obwohl sein Vater schon damals in einem Verein Theater gespielt hat, kam Hilberer erst in der siebten Klasse im Max-Planck-Gymnasium in Lahr selbst mit der Schauspielerei in Kontakt. Für einen Elternabend wollte seine Lehrerin einmal etwas ganz Besonderes machen und übte mit den Schülern "Kasperle als Prinz" ein. "Ich war der Kasper", erinnert sich Hilberer noch gut. Im gleichen Jahr, zur Wiedereröffnung der Aula, suchte der Theaterlehrer nach Schauspielern. "Wir haben den 'Faust' gespielt und ich war jüngstes Ensemblemitglied", erzählt er. Als Ende der 60er-Jahre das Pfarrheim mit kleiner Bühne gegenüber seines Elternhauses eröffnet wurde, trat der Ministrant und KJGler auch der Theatergruppe bei, die jedes Jahr ein neues Stück aufführte.
Während des Studiums an der Pädagogischen Hochschule Freiburg, von 1971 bis 1975, hat er das Theaterspielen "aus den Augen verloren". "Ich bin viel nach Reichenbach gependelt, weil ich Oberministrant und Lektor in der Kirche war", so Arthur Hilberer. 1976 trat er dann in Schwenningen seine erste Stelle an, von 1976 bis 1979 unterrichtete er in Achern. "1979 habe ich geheiratet, wir haben ein Haus in Erlach gekauft und unsere zwei Söhne kamen zur Welt. Da hatte ich einfach keine Zeit zum Theaterspielen." 1982 wurde Hilberer nach Oberkirch versetzt, weil man dort einen Religionslehrer brauchte. "Kaum in Oberkirch, wurde ich von meiner Kollegin Johanna Graupe angesprochen, ob ich nicht bei einem größeren Theaterprojekt mitmachen wolle", berichtet er. Gesagt, getan: "Als Neuer wollte ich mich natürlich einbringen. Außerdem war ich nicht der Lehrer, der morgens kam und mittags nicht schnell genug nach Hause kam", betont er. So wurde im Frühjahr 1983 mit "Robinson darf nicht sterben" in der Stadthalle das erste Stück der "Jungen Bühne" aufgeführt. Weil alles so toll geklappt hatte und das Publikum begeistert war, nahmen die Erwachsenen die Gründung der Burgbühne in Angriff. Obwohl man schon mit "Die Hammelkomödie", in der Hilberer gleich die Hauptrolle, Advokat Patelin, übernahm, schon vor der offiziellen Gründung des Vereins, erneut mit Erfolg ein Stück aufführte, war dann  im Winter 1985 "Arsen und Spitzenhäubchen", das erste offizielle Theaterstück der neu gegründeten Burgbühne, deren Vorstandschaft Arthur Hilberer als Beisitzer bereits angehörte.
1991 inszenierte Hilberer mit "Ladykillers" sein erstes Stück und hat selbst auch mitgespielt. "Beides aufs Mal war sehr schwierig, das sollte man am Anfang nicht machen", so Hilberer rückblickend. Es folgten weitere Stücke der Burgbühne unter seiner Regie, 2001 übernahm er den Posten des ersten Vorstandsvorsitzenden der Burgbühne. "Mein großes Ziel ist es, die Burgbühne zu erhalten und ihren Fortbestand zu ermöglichen", unterstreicht Arthur Hilberer. Er möchte dem Verein neue Impulse geben, anderes Theater ermöglichen und für Lebendigkeit sorgen. "Mein Engagement sehe ich als ehrenamtlichen Beitrag für die Gesellschaft. Ich mache das nicht nur für mich, sondern für das große Ganze", betont Hilberer.

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