Timo Hildenbrand aus Oberkirch meistert erste Alleinflüge
Oberkircher Schüler hat Segelflugzeug voll im Griff

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Oberkirch km. Der 22-jährige Student der Hochschule Offenburg, Studiengang Elektrische Energietechnik / Physik, Timo Hildenbrand aus Oberkirch absolvierte seine ersten drei Alleinflüge mit einem Segelflugzeug K13 in Freudenstadt-Musbach. Mit den „ersten Soloflügen“ schaffte Timo souverän das erste große Ziel eines Flugschülers.
Innerhalb der intensiven und individuellen Ausbildung wurden dem Flugschüler der Fliegergruppe Renchtal alle wesentlichen Fähigkeiten beigebracht, um die Schulungsmaschine ASK 13 sicher zu starten und zu landen. Das umfasst ein Segelflugzeug umsichtig und feinfühlig zu steuern, die anderen Flugzeuge in der Umgebung zu beachten, das Wetter und die Luftraumstrukturen zu berücksichtigen, zu funken und letztendlich auch noch die Cockpit-Instrumente zu bedienen.
Hierbei hat der Pilot primär den Fahrtmesser, also die Fluggeschwindigkeit, und den Höhenmesser im Fokus. Das Kollisionswarngerät FLARM zeigt alle Segelflugzeuge im Radius von drei ca. Kilometer an und ist somit für die Flugsicherheit äußerst wertvoll. Sehr wichtige Instrumente für längere Flüge sind aber auch das GPS-Navi sowie das Variometer, welches das Steigen und Sinken in der Thermik akustisch und visuell anzeigt.
Die FG Renchtal bietet mit vier Fluglehrern Klemens Schmiederer, Johannes Tisch, Joachim Treier und Martin Kiefer sowie den Fluglehrern der Fliegergruppe Freudenstadt ein ehrenamtliche und somit auch kostengünstige Ausbildung an. Gestartet wird auf dem Segelfluggelände in Musbach. Das reine Wiesengelände liegt am östlichen Schwarzwaldrand bei Freudenstadt und bietet sehr gute thermische Randbedingungen. Der lange Anfahrtsweg nehmen die Segelflieger somit gerne in Kauf und bilden auch Fahrgemeinschaften, insbesondere für Flugschüler. Derzeit bildet die FG Renchtal vier Flugschüler aus.
In den Wintermonaten fliegen die Renchtäler öfters in Offenburg. Dort sind, bei oft sehr guten Randbedingungen, mit dem Hochleistungsdoppelsitzer DUO DISCUS XL ebenfalls Schulflüge möglich. Der Reisemotorsegler SUPER DIMONA ist praktisch ganzjährig in Offenburg stationiert.
Vor den ersten Alleinflügen, muss der Flugschüler konstant gute Flugleistungen zeigen, ungewöhliche Situationen souverän beherrschen und auch diverse Stresstests bestehen. Das sind z.B. Startabruch oder zu tiefe Landeanflüge. Letztendlich beurteilen zwei diensthabende Fluglehrer gemeinsam die Alleinflugreife. Diese Freigabe gaben nun die Fluglehrer Axel Reich und Christof Geissler.
Nach den ersten drei Alleinflügen folgte für Timo Hildenbrand die Fliegertaufe.
Alle Pilotinnen und Piloten am Platz gratulierten dem Soloflieger. Nach dem Flugbtrieb versohlten die Kameraden dem Timo Hildenbrand bei der traditionellen Fliegertaufe gründlich den Hintern und schenkten einen Heidestrauß.
Für Timo gilt es nun weitere Flugerfahrung im vertrauten Schulungsflugzeug K13 zu sammeln. Folgeschritte sind die Einweisung auf das einsitzige Flugzeug ASTIR und längere Überlandflüge, also den Platzrundenverkehr mit Flugauftrag eines Fluglehrers verlassen. Zuletzt folgt eine theoretische und praktische Prüfung zur Pilotenlizenz Segelflug. Eine Segelflugausbildung können junge Leute bereits mit 14 Jahren beginnen und mit 16 Jahren frühestens die Lizenz erhalten.
Timo Hildenbrand sagte nach seinen ersten Alleinflügen: „Alleine zu fliegen bedeutet für mich als Pilot Verantwortung zu übernehmen und zu wissen was man tut. Dem gegenüber steht ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit, welches man so in kaum einer anderen Aktivität finden kann. Segelfliegen ist ein schönes, umweltfreundliches Hobby mit dem man buchstäblich weit kommen kann“.

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