Mezedes sind leckere Kleinigkeiten
In Griechenland wird Gastfreundschaft gepflegt

Beliebte griechische Vorspeisen sind gefüllte Weinblätter und weiße Bohnen in Tomatensoße. | Foto: Public Domain Pictures/pixabay.com
  • Beliebte griechische Vorspeisen sind gefüllte Weinblätter und weiße Bohnen in Tomatensoße.
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Ortenau (gro). Essen und Trinken ist in Griechenland nichts für Menschen, die gerne allein sind. Denn Nahrungsaufnahme erfolgt am liebsten in der Gruppe, je mehr Gäste verköstigt werden können, um so besser. Wer schon seinen Urlaub dort verbracht hat – gleichgültig ob auf dem Festland oder einer der Inseln – hat rasch gemerkt, dass in den griechischen Lokalen der Kontakt schnell hergestellt ist.

Es gibt verschiedene Arten von Lokalen: In den Tavernen, den traditionellen Esslokalen, geht es familiär und gemütlich zu. Hier wird die traditionelle Küche serviert. In den Bergregionen des Festlandes sind dies Gerichte mit Lamm oder Ziegenfleisch, an der Küste oder auf einer der unzähligen Inseln spielt natürlich Fisch eine große Rolle. Natürlich gibt es auch Restaurants – Estiatorion genannt – in den Städten. Dort wird ebenso internationale Küche serviert. Entlang der Häfen finden sich einfache Tavernen, wo es fangfrischen Fisch gibt. Leckere Kleinigkeiten werden in den Snackbars, den Psistarias, serviert. In den Kafenions, den Cafés, wird nicht nur der griechische Kaffee, der klein, stark und sehr süß getrunken wird, serviert, sondern auch kleine Leckereien von kalten Platten mit Mezedes gegessen.

Frühstück fällt klein aus

Wie bei fast allen Mittelmeeranrainern spielt das Frühstück auch in Griechenland keine große Rolle. Es besteht in der Regel aus Kaffee, Milch sowie etwas Brot oder Zwieback. Das Mittagessen fällt, vor allem in der Sommerhitze, oftmals aus oder wird in den späten Nachmittag geschoben. Damit ist das Abendessen ganz klar die Hauptmahlzeit des Tages. Es besteht in der Regel aus Vor-, Haupt- und Nachspeisen.

Viele der griechischen Vorspeisen werden kalt gegessen. In der Regel werden sie von Weißbrot begleitet. Die Auswahl ist ausgesprochen groß: Beliebt sind die großen, weißen Bohnen – Gigantes –, die in einer Tomatensoße gereicht werden. Aber auch Auberginensalat – Melitzanosalata – oder Knoblauchsalat werden auf einer typischen Vorspeisenplatte serviert. Weitere Leckereien sind das allseits bekannte Tsatsiki, Chtipi, eine Creme aus Feta und Paprika, oder die mit Reis und Fleisch gefüllten Weinblättern. Aus Fischrogen wird eine cremige Paste, Taramosalata, gemacht und ein Salat aus Oktopus, Zwiebeln und Olivenöl zählt ebenfalls zu den Klassikern der griechischen Vorspeisen. Sie werden entweder auf einer Platte angerichtet, die in die Mitte des Tisches gestellt wird, oder in vielen kleinen Schälchen, die über den Tisch verteilt werden. Was nicht vor dem Hauptgang gegessen wird, bleibt einfach auf den Tisch stehen zum weiter naschen.

Kleine Appetithäppchen

Mezedes sind eigentlich kleine Appetithäppchen, die zum Ouzo gegessen werden. Sie können auch warm sein: Sepien werden in der Pfanne gebraten oder gegrillt, gleiches gilt für Kalmaren. Sardellen werden in Mehl gewendet und schließlich frittiert. Festerer Feta wird gebraten und heiß gegessen, aber auch in Olivenöl gebratenes Gemüse wie Auberginen, Paprika oder Zucchini zählen dazu.

Heiße Suppen werden im Winter gegessen, im Sommer ziehen die Griechen lauwarme oder kalte Varianten vor. Hülsenfrüchte wie Linsen oder Kichererbsen sind als Basis beliebt, aber auch Gemüse.

Hauptgerichte aus dem Backofen

Viele Hauptgerichte kommen aus dem Backofen: Die fleischigen Grillspezialitäten, die in Deutschland die Speisenkarten bestimmen, werden längst nicht so häufig gegessen, wie es den Anschein hat. Gemüse ist sehr beliebt, es wird besonders gerne gefüllt: Das können Auberginen und Zucchini sein, aber auch Tomaten und Kartoffeln werden auf diese Weise zubereitet. Typisch ist auch Gemüse aus dem Ofen, wie bei Briam. Eintöpfe und Schmorgerichte stehen ebenfalls hoch im Kurs: Sie werden übrigens ebenfalls eher lauwarm als heiß serviert. Fast jeder kennt Moussaka, einen Auflauf aus Kartoffel- und Auberginenscheiben sowie Hackfleisch und Béchamelsoße. Aus Nudeln und Hackfleisch wird der Pastitsio gemacht. Lamm- oder Kalbfleisch sind neben Zwiebeln die wichtigsten Zutaten des Schmortopfes Stifado. Beliebt sind Bifteki, Frikadellen aus Rinderhackfleisch, und Fleischspieße mit Lamm- oder Schweinefleisch.

Süßes zum Schluss

Ohne Nachspeise wäre eine griechische Mahlzeit nicht komplett. Sie sind süß, nichts für schwache Esser und stammen aus der byzantinischen Küche. Viele Desserts werden mit Honigsiurp getränkt. Baklavas ist ein Gebäck aus Blätter- oder Filoteig und mit gehackten Walnüssen, Mandeln oder Pistazien gefüllt. Der Grießauflauf Galaktobureko schmeckt am besten heiß mit einer Kugel Vanilleeis. Kadaif besteht aus feinen Teigfäden mit Mandel- oder Walnussfüllung, die im Backofen gebacken werden und natürlich mit Sirup getränkt wurden. Echtes Hüftgold sind auch die leckeren Teigküchlein Loukomades. Geradezu leicht scheint dagegen eine Portion griechischer Joghurt, der aber immerhin einen Fettgehalt von zehn Prozent hat. Er wird mit Honig gesüßt gegessen.

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