Einfach, aber immer lecker
Urlaubserinnerungen gehen durch den Magen

Eine spanische Tortilla besteht aus Kartoffeln und Eiern. Diese wurde mit scharfer Chorizo kombiniert.  | Foto: Foto: gro
  • Eine spanische Tortilla besteht aus Kartoffeln und Eiern. Diese wurde mit scharfer Chorizo kombiniert.
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Ortenau (gro). Das Frühstück ist karg, dafür werden am Mittag und Abend mehrere Gänge gereicht. In Spanien beginnt der Tag mit einem Kaffee und einem Gebäck. An Feiertagen können das die mittlerweile auch hier beliebten Churros, ein iberisches Fettgebäck sein. Die warmen Mahlzeiten am Mittag und Abend bestehen aus zwei Gängen und einem Nachtisch. Der kleine Hunger zwischendurch wird mit Tapas oder Pinchos gestillt.

Viele Gerichte haben ihren Ursprung in der einfachen Bauernküche. Gazpacho, die kalte Gemüsesuppe wurde von den Mauren zubereitet, die Zeit der Conquistadores schlägt sich in den verwendeten Zutaten nieder: Tomaten, Kartoffeln, Paprika kamen aus der neuen Welt über Spanien nach Europa. Sie finden sich in vielen beliebten Gerichten wie Tortilla, Paella oder in den typischen Eintöpfen. Während mit Gewürzen eher sparsam umgegangen wird, wird Olivenöl und Knoblauch geradezu verschwenderisch eingesetzt.

Tapas oder Pinchos

In Deutschland stehen die typischen Gerichte Spaniens nach wie vor hoch im Kurs und verbreiten Urlaubslaune: Tapas heißen die kleinen Häppchen, die zu einem Glas Wein oder Sherry in speziellen Bars gegessen werden. Dabei kann es sich um Kleinigkeiten wie Salzmandeln, Oliven, Chorizo, Queso manchego – spanischer Schafskäse – oder Schinken handeln. Es zählen aber auch Datteln im Speckmantel, kleine Stücke von Tortilla oder Garnelen in Knoblauchöl dazu.

Der Übergang zu den etwas reichhaltigeren Pinchos, kleine Spießchen, die in Gaststätten zu alkoholischen Getränken verzehrt werden, ist fließend. Der Spieß hält die Zutaten zusammen oder wird benutzt, um sie auf dem Brot zu fixieren.
Was auf den Tisch im Lieblingsurlaubsland vieler Deutscher kommt, ist durch die Region, in der es gekocht wird, bestimmt. So werden in den Küstenregionen Fisch und Meeresfrüchte bevorzugt gegessen, während im Landesinneren Fleisch wie das von Kaninchen in der Küche eingesetzt wird. Ein typisches Gericht aus der Extremadura, der Region aus der auch der leckere Jamon Serrano oder die würzigen Chorizo kommt, ist Conejo al Romero, ein Kaninchenschmorgericht, das mit Rosmarin gewürzt und in einer leckeren Soße aus Rinderbrühe und Port- oder Rotwein serviert wird.

Heißgeliebte Paella

Die eine Paella gibt es nicht: Jede Region, jede Hausfrau hat ihr besonderes Rezept für die Reispfanne mit Gemüse und Fleisch oder Meeresfrüchten. Der dazu verwendetete Reis stammt aus der Gegend um Valencia, deshalb gilt die Paella Valenciana als die Variante schlechthin. Sie besteht aus Reis, Gemüse und hellem Fleisch wie Geflügel. Safran verleiht dem Reis seine leuchtend gelbe Farbe.

Die spanische Tortilla hat nichts mit gefüllten Weizen- oder Maisfladen zu tun. Sie ist im Prinzip nichts anderes als ein Eieromelett mit Kartoffeln. Ein schnelles Essen, das auch mit Chorizo, Thunfisch oder Champignons kombiniert wird. Besonders würzig wird die Tortilla, wenn sie mit Zwiebeln und Knoblauch zubereitet wird.

Obst zum Dessert

Als Nachtisch werden Obst oder Süßspeisen gereicht. Eine der bekanntesten ist Crema Catalana, die aus Katalonien stammt. Sie erinnert an die berühmte Crème brûlée aus Frankreich. Sie wird allerdings nur aus Milch und nicht aus Sahne zubereitet. Beiden gleich ist, dass sie mit Zucker bestreut werden, der mit Hilfe einer Lötlampe karamellisiert wird.

Die Essenszeiten in Spanien sind deutlich später als in Deutschland. Um 12 Uhr steht dort kein Mittagessen auf dem Tisch. Die klassischen Tischzeiten sind am Mittag zwischen 14 und 15.30 Uhr und am Abend zwischen 21 und 22 Uhr. Alle Gäste, die vorher in den Restaurants sitzen, können also nur Touristen sein.

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