Arbeitslosenquote Oktober beträgt 2,8 Prozent
7.010 Menschen in der Ortenau ohne Job

Foto: Symbolbild Agentur für Arbeit

Ortenau (st). Der Arbeitsmarkt im Ortenaukreis befindet sich weiterhin in einer robusten Verfassung. Aktuell zählen die Arbeitsagentur und der Kommunalen Arbeitsförderung 7.010 Menschen ohne Beschäftigung, 420 (-5,7 Prozent) Frauen und Männer weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit nahezu gleichgeblieben.
Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen sank im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte und liegt aktuell für beide Rechtskreise wie im Vorjahr bei 2,8 Prozent. Die Regionaldirektion in Stuttgart gab für Baden-Württemberg eine Arbeitslosenquote von 3,2 Prozent bekannt. Unter den 19 Agenturen in Baden-Württemberg belegt Offenburg derzeit den fünften Platz.

Entwicklung nach Rechtskreisen

In beiden Rechtskreisen, also nach den Trägern Arbeitsagentur und Kommunale Arbeitsförderung, ging die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat zurück. Im Vergleich zum Vorjahr ist allerdings eine gegenläufige Entwicklung festzustellen. Der Bereich der Arbeitslosenversicherung, den die Agentur für Arbeit Offenburg betreut, reagiert auf konjunkturelle Veränderungen, wie sie aktuell zu verzeichnen sind, sehr sensibel, weshalb hier die Zahl arbeitsloser Menschen im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen hat.Von der Arbeitsagentur wurden im Oktober 3.479 Menschen betreut, das sind 235 Personen weniger als im Vormonat. Dagegen steigt die Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung gegenüber dem Vorjahr um 566 Personen (+19,4 Prozent), während sich im Bereich der Grundsicherung konjunkturelle Veränderung noch nicht im Ergebnis niederschlagen und die Arbeitslosigkeit dort im Vergleich zum Vorjahr zurückgeht. 3.531 arbeitslose Männer und Frauen beziehen Grundsicherungsleistungen und werden von der Kommunalen Arbeitsförderung betreut, 185 Männer und Frauen weniger als im Vormonat und 534 Personen (-13,1 Prozent) weniger als noch vor einem Jahr.

Entwicklung am Arbeitsmarkt

„In der Ortenau haben wir mit einer Arbeitslosenquote von 2,8 Prozent eine stabile Arbeitsmarktsituation. Der Arbeitsmarkt ist aufnahmefähig, trotz der konjunkturellen Abkühlung im Automobilbereich. Hier wird vermehrt über Kurzarbeit nachgedacht. Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat im Oktober zwar etwas nachgelassen - ist aber weiterhin hoch. Auch wenn wir im automobilnahen Bereich kaum Arbeitskräftenachfragen haben, werden Fachkräfte weiterhin in vielen Branchen gesucht“, erläutert Horst Sahrbacher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Offenburg bei der Vorlage der Arbeitsmarktdaten.

Arbeitslosenversicherung, SGB III

Betrachtet man die Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den Personengruppen, so zeigt sich folgendes Bild: Gegenüber dem Vormonat konnten bei allen Personengruppen die Arbeitslosenzahlen reduziert werden, während sich im Vergleich zum Vorjahr bei allen Personengruppen die Zahl arbeitsloser Menschen erhöht hat. 1.498 Frauen im Ortenaukreis waren im Oktober ohne Arbeit, 153 mehr als im Vorjahr. Im Jahresvergleich stieg bei den Männern die Zahl der Arbeitslosen um 413 auf 1.981. In der Gruppe der Arbeitslosen, die 50 Jahre und älter sind, erhöhte sich die Zahl um 179 Personen gegenüber dem Vorjahr auf 1.396. Mit einem Anteil von 40,1 Prozent bilden sie weiterhin die größte Gruppe unter den Arbeitslosen
Bei der Gruppe der unter 25-Jähringen stieg die Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich um 123 Jugendliche. Aktuell suchen 489 junge Menschen eine Beschäftigung. Bei den langzeitarbeitslosen Menschen, also Personen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind, ist die Arbeitslosenzahl (340) im Vergleich zum Vorjahr um 54 Personen gestiegen. Im Oktober waren 305 arbeitslose schwerbehinderte Personen ohne Arbeit, 74 mehr als noch vor zwölf Monaten.

Arbeitslosenzahlen aus den Geschäftsstellen

Regional betrachtet ist im Vergleich zum Vormonat die Arbeitslosenzahl bei allen Geschäftsstellen zurückgegangen. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl arbeitsloser Menschen aber in allen Geschäftsstellen angestiegen. In der Hauptagentur Offenburg waren im Oktober 1.044 Personen, 80 weniger als noch im September, arbeitslos gemeldet (Vorjahr 895). Ein Rückgang zum Vormonat von 46 Personen ist in der Geschäftsstelle Lahr zu verzeichnen. 989 Frauen und Männer waren im Oktober dort arbeitslos gemeldet (Vorjahr 762). Derzeit sind in der Geschäftsstelle Kehl 491 Menschen ohne Arbeit. Gegenüber dem Vormonat ist ihre Zahl um 42 Personen gesunken (Vorjahr 431). In der Geschäftsstelle Oberkirch ist die Arbeitslosenzahl (228) gegenüber dem Vormonat um 35 Personen gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr waren 10 Personen mehr gemeldet (Vorjahresvergleich 218). In der Geschäftsstelle Achern ist die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat um 24 Menschen zurückgegangen. Im Oktober waren 372 Menschen auf der Suche nach einer Arbeitsstelle (Vorjahr: 336). In der Geschäftsstelle Hausach wurden gegenüber September 8 arbeitslose Menschen weniger gezählt, derzeit sind 355 Personen ohne Job gemeldet (Vorjahr 271).

Dynamik am Arbeitsmarkt 

Der Arbeitsmarkt in der Ortenau ist weithin von einer hohen Dynamik geprägt. Deutlich mehr Menschen als im Vorjahr meldeten sich arbeitslos, aber auch mehr Arbeitslose als im Vorjahr konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. So mussten sich im Oktober 1.395 Menschen neu oder erneut arbeitslos melden (Oktober 2018: 1.250). Die Arbeitslosigkeit beenden konnten im Berichtsmonat 1.628 Personen (Oktober 2018: 1.296).Seit Jahresbeginn haben sich 13.814 Personen (Vorjahr: 12.791) bei der Arbeitsagentur Offenburg und den zugehörigen Geschäftsstellen neu oder erneut arbeitslos gemeldet. Im gleichen Zeitraum beendeten 13.307 Männer und Frauen (Vorjahr: 12.690) ihre Arbeitslosigkeit.

Stellensituation

Fachkräfte werden im Ortenaukreis weiterhin gesucht. Im Oktober akquirierte der Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur quer durch viele Branchen mehr als 700 Stellenangebote neu zur Besetzung. Im Oktober des vergangenen Jahres war die Nachfrage von Betrieben nach Fachkräften allerdings um 19,5 Prozent höher gewesen. Insgesamt umfasst der aktuelle Stellenpool fast 3.800 Angebote. Überwiegend werden qualifizierte Fachkräfte gesucht – Helferstellen bilden eine Minderheit.
Ein Drittel der gemeldeten Stellen (1.237) entfallen auf den Bereich Produktion und Fertigung. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 18,3 Prozent weniger Stellenangebote. Einen hohen Bedarf haben daneben Betriebe aus dem Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit mit 566 zu besetzenden Stellen. Auch hier ein Rückgang von 21,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dagegen ist in den Gesundheits- und Erziehungsberufen der Bedarf an Personal mit 536 zu besetzenden Stellen um 15,0 Prozent höher als vor einem Jahr.

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