Shuttlebus vom Rheinübergang nach Rheinau und Achern
Abfahrtszeiten harmonieren nicht mit allen Unternehmen

In sechs Wochen beginnt die dreimonatige Sperrung des Rheinübergangs bei Gambsheim.  | Foto: gro
  • In sechs Wochen beginnt die dreimonatige Sperrung des Rheinübergangs bei Gambsheim. 
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Ortenau (gro/rek). Einen ersten Vorgeschmack auf die anstehende dreimonatige Sperrung der Brücke zwischen Rheinau und Gambsheim bekamen Betroffene schon – wegen der Arbeiten an der Fußgänger- und Radfahrerbrücke auf deutscher Seite gab es seit März drei nächtliche Vollsperrungen. Ab dem 4. Juni bis zum 31. August wird es ernst: Die beiden Brücken auf der französischen Seite werden abgerissen und neu gebaut. Für den Verkehr geht nichts mehr.
Ein Problem, das die Pendler betrifft: Viele deutsche Unternehmen haben elsässische Mitarbeiter. Für die bedeutet die Sperrung lange Umwege, denn die Rheinfähre bei Greffern deckt, obwohl die Verkehrzeiten für die Dauer der Sperrung verlängert wurden, nicht alle Tageszeiten ab. Die nächste Möglichkeiten, den Rhein zu queren, sind in Iffezheim im Norden oder bei Kehl im Süden. 
An der Lösung des Problems wurde viele Monate hinweg gearbeitet: So wurde bereits früh bekannt gegeben, dass Fußgänger und Radfahrer über eine eigentlich für die Montage gedachte Behelfsbrücke gehen können. Deshalb werden Pendlerparkplätze eingerichtet. Die beiden nächstgelegenen zum Rheinübergang mit einer Entfernung von 300 beziehungsweise 600 Metern auf französischer Seite bieten Platz für insgesamt 220 Fahrzeuge. 

Wer nicht aufs Rad umsteigen möchte, der kann einen Shuttlebus, der vom Ortenaukreis eingerichtet wird, nutzen. Die Haltestelle wird sich auf dem Parkplatz unterhalb der Fischtreppe (Passage 309) in Rheinau befinden. Von dort aus gibt es an den Wochentagen täglich elf Fahrten zwischen der Passage 309, Freistett und Rheinbischofsheim sowie jeweils vier Fahrten nach Achern sowie Gamshurst. Linienbetreiber wird die Südwestdeutsche Landesverkehrs-Aktiengesellschaft (SWEG) sein. Die Fahrtzeiten richten sich nach den Schichtzeiten in den Betrieben. Diese wurden durch die Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein im Rahmen einer Befragung erhoben. Wer die Shuttlebusse nutzen möchte, braucht eine Monatskarte oder einen Einzelfahrschein in Höhe des TGO-Kurzstreckentarifs. 

"Der Shuttlebus ist eine gute Lösung", findet Werner Klotter, Klotter Elektrotechnik GmbH in Rheinau-Freistett. Er befürchtet allerdings, dass es bei den Stellplätzen auf der französischen Seite eng werden könnte. Mit den Abfahrtszeiten ist er im Großen und Ganzen zufrieden, aber: "Die Ankunftszeiten morgens passen für den Arbeitsbeginn, allerdings fahren die Busse am Abend für unsere Monteure nicht spät genug. Viele kommen erst gegen 18 Uhr von den Baustellen." Für den Rheinauer Unternehmer ist der Shuttlebus "ein Puzzlestein, der die Umbauphase leichter macht". 
"Die Fahrtzeiten sind nicht optimal für unsere Tagschicht", stellt auch Thomas Plocher, Leiter des kaufmännischen Bereichs der RMA Rheinau GmbH mit Sitz in Rheinbischofsheim, fest. Zudem müsste am Busbahnhof in Freistett auf eine andere Linie nach Rheinbischofsheim umstiegen werden. "Für uns wäre ein Bushalt am Edeka-Markt in Freistett günstiger, den Rest könnte man zu Fuß gehen." Ob die Pendlerparkplätze in Frankreich reichen, wird auch hier bezweifelt.

"Für uns bedeutet die Sperrung enorme Umwege und damit Mehrkosten, da wire ine Großzahl an Kunden im Bereich Straßburg-Nord bis Hagenau haben", sagt Karlheinz Kriegel, Prokurist der Spedition Decker in Achern. "Bei uns sind insgesamt sechs Mitarbeiter aus den Bereichen kaufmännisch, Lager und Fahrer betroffen. Doch der Pendelbus ist keine Alternative, da unsere Arbeitszeiten nicht damit übereinstimmen, eventuell ginge es noch im kaufmännischen Bereich." Mit den Mitarbeitern sei eine Vereinbarung getroffen worden, dass diese den Mehraufwand an Zeit und Kosten auf sich nähmen und das Unternehmen sich daran beteilige und dies anteilsmäßig vergüte. Dafür habe man auch zum Teil Arbeitszeiten verändert.

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