Orbau-Projekt am Ende der Rohbauphase
Entwicklung auf ehemaligem Bosch-Areal

Eine Ansicht zum Erscheinungsbild auf dem Bosch-Areal | Foto: Orbau

Rheinau-Freistett Die orbau-Firmengruppe küsst die historischen Gebäude auf dem ehemaligen Bosch-Areal und der alten Zigarren-Fabrik in Rheinau-Freistett aus dem Dornröschenschlaf: Im Neubaugebiet "Neuländ II" vereinen sich historisches Flair mit modernstem Wohnkomfort. Die Arbeiten am Gebäudekomplex befinden sich am Ende der Rohbauphase. Absolutes Glanzstück sind die Loftwohnungen, die im Altbau entstehen.


Die wechselvolle Geschichte

Erhalten blieben dabei größtenteils Grundsubstanz und Fassade des im Jahre 1912 von Zigarrenfabrikant Friedrich Grindler erbauten dreigeschossigen Fabrikgebäudes mit einer Grundfläche von 898 Quadratmetern. Damals in solider und kostspieliger Stahlbetonweise und Mauerwerk ausgeführt, überdauerte das Gebäude mehr als 100 Jahre wechselvolle Geschichte. Sechs Besitzer produzierten auf Gelände und in den Gemäuern der „Zigarrenfabrik“ die unterschiedlichsten Waren – darunter auch ab 1939 Rüstungsgüter und ein Raketenflugzeug, das dem Gebäude während der NS-Zeit den (Tarn-)Namen „Komet“ einbrachte. Daran erinnern sich ältere Freistetter noch ganz genau.

Blütezeit mit Bosch

Nach französischer Okkupation und späterer Nutzung als Flüchtlingsunterkunft für Vertriebene schlug im Jahr 1959 für Freistett die große Stunde: Die Robert Bosch GmbH aus Stuttgart erwarb das komplette Areal plus drei Hektar Ackerland. Die Produktion von Elektro-Kleinmotoren boomte, die Freistetter selbst, Arbeitskräfte aus dem Umland und dem benachbarten Elsass kamen mit dem Einkommen gut aus, erlebten das Wirtschaftswunder, die gute Konjunktur auf dem Automobilmarkt gewissermaßen im Schnelldurchlauf. 1963/64 waren die räumlichen Kapazitäten auf dem gesamten Areal so ausgereizt, dass zwei große Traglufthallen erstellt wurden. Bis zu 900 Mitarbeiter zählte das Freistetter Werk in Spitzenzeiten.

Das Aus

1965 kam die Hiobsbotschaft, dass Bosch das Werk nach Bühl verlegen wolle, Ende April 1978 waren die Türen verschlossen. Für immer. Die Bosch-Blütezeit war Geschichte, der Verkauf des Areals samt Gebäude ein Problem. Zweimal noch sollten die Besitzer wechseln, bis im Jahr 2020 die orbau-Firmengruppe die kompletten Immobilien erwarb und bald darauf überplante. In mehr als 200 Wohnungen entsteht nun moderner Wohnraum für etwa 500 Menschen. Und: es wird ein Quartier für alle Generationen, da auch ein Pflegeheim mit 85 Zimmern realisiert wird.

Nachhaltig, effizient und förderfähig

Die Sanierung ist in vollem Gang: Der Rohbau ist nahezu abgeschlossen, jetzt geht es an den Innenausbau der 28 Eigentumswohnungen – 13 im Neubau und 15 im Altbau. Das historische Hauptgebäude wurde dabei behutsam energieeffizient kernsaniert, ein Teil der massiven Baugrundsubstanz konnte beibehalten oder wiederverwertet werden. Durch das Bewahren der "grauen Energie" und der Einsparung von CO2 ist das praktizierte nachhaltige Bauweise, die auch gefördert wird. Aufgrund dieser Vorgehensweise greift bei den Wohnungen im Altbau die Bundesförderung für effiziente Gebäude: Abrufbar ist der KfW Kredit 261 (Effizienzhaus EEK).

Die Ausstattung

Die Wohnungen verfügen über 1,5 bis vier Zimmer mit Grundflächen von 58 bis 138 Quadratmetern. Interessante und großzügig geschnittene Grundrisse, Raumhöhen bis zu fünf Metern, Balkone, Dachterrassen sowie eine gehobene Ausstattung garantieren hohe Wohnqualität. Die Einheiten verfügen über Dreifach-Wärmeschutz-Isolierverglasung, warme Eichen-Parkettböden in allen Wohn- und Schlafräumen, angenehme Raumwärme dank Fußbodenheizung, großformatige, elegante Fliesen, Sanitärobjekte namhafte Markenhersteller in den Bädern und WC.

Eine Holz-Pelletheizung sorgt für angenehme Wärme, der Gebäudekomplex verfügt über drei voneinander getrennte Treppenhäuser, 24 Wohnungen sind barrierefrei zu erreichen, Parkplätze und zwei Carports bieten ausreichend Stellfläche für Fahrzeuge.

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