50 Jahre Europa-Park
Interview mit Gründer Roland Mack zum Jubiläum

- Roland Mack
- Foto: Europa-Park
- hochgeladen von Anne-Marie Glaser
Rust Der Europa-Park feiert sein 50-jähriges Jubiläum. Roland Mack spricht im Interview mit Anne-Marie Glaser über wegweisende Entscheidungen, Verantwortung und verrät außerdem, was ihm im Freizeitpark Spaß macht.
Wann hatten Sie selbst zuletzt richtig Spaß in Ihrem Freizeitpark?
Heute Vormittag auf dem neuen Coaster Voltron Nevera mit einem chinesischen Freizeitparkbetreiber und dessen Sohn.
Wer sich das Europa-Park Erlebnis-Resort heute anschaut, kann nur sagen: Da wurde vieles richtig gemacht. Was waren für Sie die drei wegweisendsten Entscheidungen?
Meine Frau Marianne zu heiraten. Den Europa-Park überhaupt zu eröffnen. Die Entscheidung und Umsetzung für den zweiten Park, die Wasserwelt Rulantica.
Es ist kein Geheimnis, dass anfangs kaum jemand an den Erfolg des Europa-Parks glauben wollte. Warum hatten Sie selbst niemals gezweifelt? Oder hatten Sie?
Wir hatten ehrlich gesagt, gar keine Zeit zum Zweifeln. Wir haben einfach angefangen.
Gibt es etwas, was sie im Rückblick anders machen würden?
Mein Vater hat immer gesagt: Wir haben wohl mehr richtig als falsch gemacht.
Wann immer ich in über 40 Jahren den Europa-Park besuchte, begegnete mir ein Mitglied der Familie Mack. Warum ist Ihnen persönliche Präsenz so wichtig?
Wir stehen für Qualität und auch für Sicherheit. Wir sind kein anonymer Konzern an der Börse. Bei uns gilt die Devise: Ist ein Mack nicht da, macht es ein anderer Mack. Wir wollen mit unserer Präsenz Verantwortung übernehmen und zeigen.
Wo geht die Reise die nächsten 50 Jahre hin?
Wenn ich das wüsste… Spaß beiseite. Das lässt sich nicht mal für zehn Jahre seriös vorhersagen. Ich bin fest davon überzeugt, dass das persönliche Erleben von Familien auch in der digitalen Welt immer noch viele Jahre Bestand hat. Unser Slogan „Zeit. Gemeinsam. Erleben“ ist aktueller denn je.
Sie standen als Präsident des Weltverbands der Freizeitindustrie für eine ganze Branche. Was war die Triebfeder?
Ja, ich durfte als erster Deutscher mehrere Jahre an der Spitze des Weltverbandes sein. Das ist ja auch eine Ehre für uns und Verpflichtung, der Branche zu dienen. Mein großes Thema war Sicherheit von Fahrgeschäften. Da haben wir international sehr viel erreicht. Für mich waren und sind die internationalen Kontakte sehr wichtig und hilfreich für unser Unternehmen und wenn ich für den Verband auf Reisen war, konnten meine Kinder schon mal im Park Verantwortung übernehmen.
Wie stellt sich das Familienunternehmen für die Zukunft auf?
Das Unternehmen Mack wird bald 250 Jahre alt. Ich bin die siebte Generation und meine Kinder haben bereits volle Verantwortung übernommen. Die neunte Generation fährt schon Achterbahn. Wir sehen uns als Treuhänder, um das Unternehmen immer wieder an die nächste Generation weiterzureichen. Was wichtig sein wird: Es kann nie Stillstand geben. Wir brauchen Innovation, Qualität und Emotion. Dann sind wir noch lange erfolgreich.
Was ist Ihre Lieblingsattraktion?
Das werde ich oft gefragt. Es hängt von der Jahreszeit, vom Wetter, von der Stimmung ab. Im Sommer kann es die Wasserattraktion Poseidon sein und im Winter Piraten in Batavia oder der Flug über Europa im Voletarium. An einem heißen Julitag kann es auch ein Cappuccino im Innenhof des Colosseo sein. Das ist schon sehr nah an Urlaub. Und um den Kopf freizubekommen, auch ab und zu Voltron Nevera.


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