Wo drückt der Schuh in Rust, Kai-Achim Klare?
Die hohen Gästezahlen sind eine große Herausforderung

Derzeit wird das Ruster Rathaus kernsaniert. | Foto: Gemeinde Rust
  • Derzeit wird das Ruster Rathaus kernsaniert.
  • Foto: Gemeinde Rust
  • hochgeladen von Daniela Santo

Rust (ds). "Wir sind in den vergangenen Jahren um 8,8 Prozent gewachsen", erklärt Bürgermeister Kai-Achim Klare beim Besuch der Stadtanzeiger-Redaktion im Ruster Rathaus. Vom Fischer- und Bauerndorf hat sich der Ort sehr dynamisch zu einer touristisch geprägten Gemeinde entwickelt, die mit ihren Übernachtungszahlen hinter Freiburg und Karlsruhe Platz drei einnimmt. "Das fordert uns in vielen Bereichen", so Klare, der zwar nicht vom drückenden Schuh sprechen, dennoch aber verdeutlichen möchte, wie eine 4.200 Einwohner starke Gemeinde den Anforderungen, die durch die hohe Zahl an Übernachtungsgästen während der Hauptsaison des Europa-Parks entstehen, gerecht werden kann.

"Unsere kleine Gemeinde braucht beispielsweise ein Kanalnetz, das auf die Besucherzahlen und Hotelgäste ausgerichtet ist", veranschaulicht der Bürgermeister. Auch die Feuerwehr muss der Gästezahl entsprechend ausgestattet sein. "Wir haben jüngst für rund eine halbe Million Euro ein neues Einsatzfahrzeug gekauft, eine weitere Investition steht dieses Jahr an", so Klare. Froh ist man, dass in diesem Frühjahr in der Europa-Park-Gemeinde ein eigener Polizeiposten eingerichtet wird. "Ob das Land oder die Gemeinde baut, wird derzeit geklärt, aber wir können fürs Erste eine Container-Lösung beim Bauhof anbieten, wo wir als Verwaltung aktuell ebenfalls untergebracht sind, solange das Rathaus umgebaut wird", erklärt Kai-Achim Klare. Schon jetzt spricht man in Rust vom künftigen Blaulichtzentrum, das Feuerwehr, Polizei und DRK einmal bündeln wird.

Im August vergangenen Jahres wurde mit der Kernsanierung des Rathauses im Rahmen des Landessanierungsprogramms begonnen. Im Frühjahr 2019 soll das rund 3,9 Millionen Euro teure Projekt fertiggestellt sein. Im Sommer dieses Jahres wird mit dem Neubau der Rheingießenhalle begonnen. "Wir verlassen den alten Standort und bauen die rund 8,6 Millionen Euro teure neue Mehrzweckhalle im Bereich der östlichen Erweiterung", so Kai-Achim Klare. Ist die Halle fertig, voraussichtlich Ende 2019, soll die Schule einen Anbau bekommen, die Planungen werden noch in diesem Jahr aufgenommen. "Schlussendlich planen wir außerdem ein neues Bürger- und Kulturhaus, in dem etwa eine Mensa und die Tourist-Info untergebracht und auch die Gemeinderatssitzungen stattfinden werden", berichtet der Bürgermeister weiter.

Wenn alles fertiggestellt ist, wird der bestehende Ortskern wie an einer Perlenschnur aufgereiht vom Haupteingang des Europa-Parks über den alten Waage-Platz, den Sonnenplatz und der Schule bis hin zur neuen Wasserwelt erweitert und verbunden sein.

"Nach zehnjährigem Ringen haben wir es endlich geschafft, den Weg frei zu machen für die Ansiedlung eines großflächigen Supermarkts an der Kreisstraße Richtung Europa-Park", freut sich Klare. Grünes Licht gab es auch für die Ausdehnung der Nachmittagsbetreuung an der Grundschule. "Hierfür erarbeiten wir gerade zusammen mit der AWO ein Konzept", berichtet der Bürgermeister. Aufbauend auf den jüngsten Erfolgen im ÖPNV, soll das Mobilitätskonzept in Richtung Orschweier, Ettenheim und Lahr erweitert werden. "Zusammen mit Ettenheim arbeiten wir aktuell außerdem an der E-Mobilität, nachdem die Gemeinde im vergangenen Jahr bereits ein Klimaschutzkonzept verabschiedet hat", so Bürgermeister Kai-Achim Klare.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.