Ulrike Fischer über die "Architektur im Schwarzwald"
Moderne Baukultur ist voll im Trend

WRO-Geschäftsführer Dominik Fehringer, Referentin Ulrike Fischer, Fred Gresens (Vorsitzender der Architektenkammer Ortenau), Bürgermeisterin Sonja Schuchter (von links) | Foto: Foto: WRO
  • WRO-Geschäftsführer Dominik Fehringer, Referentin Ulrike Fischer, Fred Gresens (Vorsitzender der Architektenkammer Ortenau), Bürgermeisterin Sonja Schuchter (von links)
  • Foto: Foto: WRO
  • hochgeladen von Daniela Santo

Sasbachwalden (st). Was macht eigentlich gute Architektur im Schwarzwald aus? Die Wirtschaftsregion Ortenau (WRO) hat gemeinsam mit der Gemeinde Sasbachwalden dieses Thema in allen Facetten beleuchtet. Als Referentin eingeladen war die Architektin Ulrike Fischer vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Frisch, schnörkellos, hell und stets der überragenden Natur zugewandt: So präsentiert sich das neue Verständnis von Architektur und Gastlichkeit in der Ortenau. Tradition und Moderne – eine Kombination, nach der offenbar immer mehr Gäste suchen. Gerade für den Tourismus wird die Architektur ein immer wichtigeres zentrales Element. Architektur sollte authentisch sein und die Regionalität angemessen berücksichtigen.

„Die Stühle werden knapp, weil mehr Gäste gekommen sind als uns Anmeldungen vorlagen“, staunte Sonja Schuchter, Bürgermeisterin der Gemeinde Sasbachwalden. Rund 150 Gäste drängten sich bis ins Foyer des Rathaussaals, um den Ausführungen der Referentin zu folgen. Das Thema lockte Investoren, gewerbliche Bauherren, Unternehmer, Touristiker und auch Architekten in das touristische Sasbachwalden. Der frisch renovierte Rathaussaal in Sasbachwalden war der ideale Ort, um das Thema „Architektur im Schwarzwald“ zu beleuchten und die Wanderausstellung „Baukultur im Schwarzwald“ in die Ortenau zu bringen.

Die Referentin Ulrike Fischer war in Graubünden für vier Jahre als leitende Architektin in einem renommierten Architekturbüro tätig. In dieser Zeit hat sie Praxisbeispiele für exzellente Baukultur mit regionalem Charakter gesammelt und in ihrer Promotion theoretisch fundiert umgesetzt. Fischer sieht viele Parallelen zwischen Graubünden und dem Schwarzwald. Die Menschen besinnen sich auf die Natur und regionale Baustoffe. Eine anspruchsvolle Architektur möchte die Tradition des Handwerks unter der Verwendung regionaler Baustoffe mit der Moderne verbinden. Dabei wird die handwerkliche Kunst konstruktiv mit zeitgemäßer Bautechnik ausgereizt. Ein großes Ziel steht dabei im Vordergrund: Tradition und zeitgemäße Architektur zu kombinieren bei höchster Modernität und Funktionalität. Daraus resultiert die Idee, helles Holz und jede Menge Licht zu kombinieren – eine klassische Weiterentwicklung vergangener Baukultur.

So werden auffällige Neubauten mit klassischen Materialien erbaut und schmiegen sich an historische Bestandsgebäude an. Besonders interessant sind Hotelbauten, die weit über die Region hinaus strahlen und dafür auch mit Architekturpreisen ausgezeichnet wurden. Durch die neue Baukultur im Schwarzwald wird das regionale traditionelle Handwerk gestärkt. Hier treffen regionale und traditionelle Baustoffe wie Holz auf neue Stilrichtungen und Ideen. „Es geht um eine Weiterentwicklung des bisherigen, so Fischer. „So gelingt es, Altes zu bewahren und Platz für Neues zu schaffen“, führte die Professorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin des KIT fort. „Ziel moderner Architektur ist es, Tradition und Moderne zu verbinden. Moderne Architektur möchte keine Schwarzwaldgebäude nachbauen, sondern eine Übertragung der damaligen Baukultur in die Gegenwart erreichen“.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.