In Sasbachwalden
Keine Eröffnung eines CAP-Lebensmittelmarktes
Sasbachwalden (st) Seit Ende 2024 hat Sasbachwalden keinen Lebensmittelmarkt. Der kleine Supermarkt war fester Bestandteil der Dorfmitte in der Talstraße. Daneben befindet sich eine Bäckerei und eine Metzgerei. Für eine kleine Gemeinde stellte der Landmarkt zusätzlich ein Treffpunkt dar. Die Einwohner und die Touristen schätzten es, unkompliziert und fußläufig den Bedarf des täglichen Lebens zu decken, besonders ältere Menschen oder diejenigen, die kein Auto besitzen. Eine Gemeinde ohne Nahversorger verliert zunehmend an Attraktivität, schreibt die Lebenshilfe Baden-Baden, Bühl, Achern in einer Pressemitteilung.
Die Bürgermeisterin Sonja Schuchter (CDU) habe sich deshalb sehr dafür eingesetzt, für den kleinen Nahversorger eine Nachfolgelösung zu finden. Unter anderem sei die Lebenshilfe Baden-Baden, Bühl, Achern gefragt worden, ob diese einen CAP-Lebensmittelmarkt am selben Standort eröffnen möchte.
Die Lebenshilfe sei eine gemeinnützige Einrichtung, die es sich zur Aufgabe gemacht habe, Menschen mit Behinderung ein möglichst selbstbestimmtes Leben in der Mitte unserer Gesellschaft zu ermöglichen. Mit dem inklusiven CAP-Lebensmittelmarkt schaffe die Lebenshilfe qualitative Arbeitsplätze auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Die CAP-Lebensmittelmärkte, die EDEKA-Märkte seien, würden den gleichen wirtschaftlichen Gegebenheiten unterliegen wie jeder andere EDKA-Markt auch, so die Lebenshilfe weiter. Aus Sicht der Lebenshilfe sei es erforderlich, Arbeitsplätze nachhaltig abzusichern. Die Geschäftsführer Kirstin Keller und Johannes von Daalen hätten sich ein umfassendes Bild verschafft; seien aber zu dem Schluss gekommen, dass sich ein CAP-Markt in Sachbachwalden wirtschaftlich nicht trage. CAP-Lebensmittelmärkte benötigten gemessen an anderen Supermärkten deutlich mehr Personal, um diese betreiben zu können. Neben Gesprächen mit den beiden vorherigen Betreibern sei bei der GDW Süd (Genossenschaft der Werkstätten für behinderte Menschen) eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden. Es sei sogar geprüft worden, ob die Eröffnung eines hybriden Supermarkts eine Alternative sein könnte. Bei einem hybriden Supermarkt handele es sich um einen Supermarkt, der zeitweise ohne Verkaufspersonal mithilfe IT-gestützter Systeme arbeitet. Von beiden Modellen eines CAP-Lebensmittelmarkt rate die GDW der Lebenshilfe aufgrund des hohen personellen Bedarfs ab.
Für die Geschäftsführerin Kirstin Keller sei die Verbundenheit mit den Kommunen der Region und die Inklusion der Menschen mit Behinderung in unsere Gesellschaft von hohem Stellenwert. Die seit Jahren enge Verbundenheit mit Sasbachwalden zeige sich auch durch die zwei ausgelagerten Klassen der Mooslandschule. Diese befinden sich im Rathaus direkt über dem Büro der Bürgermeisterin. Gerade deshalb schmerze diese Absage der Lebenshilfe an die "Saschwallener" Bevölkerung sehr, so Kirstin Keller. Bürgermeisterin Schuchter sei über die Entscheidung, keinen CAP-Lebensmittelmarkt in Sasbachwalden zu eröffnen, informiert.
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