„Herzenssache Natur“-Aktion
Artenvielfalt durch Landschaftspflege schützen

Rund 30 freiwillige Helfer haben sich bei der  "Herzenssache Natur" für den Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft eingesetzt. | Foto: Christian Schütt/Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord
  • Rund 30 freiwillige Helfer haben sich bei der "Herzenssache Natur" für den Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft eingesetzt.
  • Foto: Christian Schütt/Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord
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Schuttertal (st). Die abgemähten Hochstauden auf der Nasswiese im Regelsbach abräumen sowie Gestrüpp und einige Bäume auf einer Wiese am Kapellenberg entfernen - das waren die Aufgaben der rund 30 freiwilligen Helfer von lokalen Vereinen bei der Herzenssache Natur am Samstag, 15. Oktober, in Schuttertal. Sieben Stunden pflegten die Freiwilligen in Handarbeit die beiden Biotope.

Die Gemeinde Schuttertal, der Landschaftserhaltungsverband Ortenaukreis (LEV) und der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord organisierten gemeinsam den 15. Ortenauer Landschaftspflegetag. Dieser reiht sich in die „Herzenssache Natur“-Aktionen des Naturparks ein. Ziel dabei ist es, Freiwillige für den Schutz von Natur und Umwelt zu begeistern. Der LEV und der Naturpark arbeiten in Kooperation mit wechselnden Gemeinden in der Region bei der Herzenssache Natur bereits seit zehn Jahren zusammen. Mit der gemeinschaftlichen Aktion erhalten sie die heimische Artenvielfalt auf den beiden Flächen.

Kulturlandschaft erhalten, Naturschutz stärken

Mit angepackt hat auch die stellvertretende Geschäftsführerin des LEV Ortenaukreis, Anne-Marie Jarry. „Beim diesjährigen Landschaftspflegetag stehen gleich zwei typische, aber ganz unterschiedliche Biotope unserer Kulturlandschaft im Fokus“, sagte Jarry beim Arbeitseinsatz. „Einerseits pflegen wir ein Nasswiesenbiotop, das ohne regelmäßiges Zutun des Menschen verbuschen würde. Dies hätte zur Folge hätte, dass weniger Tier- und Pflanzenarten dort vorkommen würden. Und andererseits schaffen wir am Kapellenberg Voraussetzungen, damit sich auf einer ehemaligen Weide die Artenvielfalt weiter positiv entwickeln kann.“

Mit dabei war zudem der Bürgermeister Matthias Litterst. Für ihn ergänzen sich hauptamtliches und ehrenamtliches Engagement bei der „Herzenssache Natur“-Aktion ideal. „Dieser Einsatz hilft nicht nur dem Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft in unserer Gemeinde, sondern stärkt auch die Verbundenheit der Menschen mit ihrer Heimat“, so Litterst.

So sieht das auch Christian Schütt vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord: „Das sichtbare Ergebnis unserer Arbeit motiviert und soll zum Nachahmen anregen“, erklärt Schütt.

Warum gibt es den Landschaftspflegetag?

Die Kulturlandschaft im Schwarzwald ist durch Jahrhunderte lange Bewirtschaftung entstanden: Tiere auf den Weiden, Weinberge, Streuobstwiesen und kleine Gärten zur Eigenversorgung prägten die offenen Bereiche außerhalb des Waldes. Aber immer öfter werden diese steilen und heute unrentablen Standorte aufgegeben. In der Folge breiten sich Pflanzen wie der Adlerfarn und Brombeerhecken ungehindert aus. Diese Flächen entwickeln sich nach und nach wieder zu Wald. Auch gewinnen Neophyten wie der Japanische Staudenknöterich oder das Indische Springkraut immer mehr an Boden und verdrängen heimische Pflanzen. Eine erneute Bewirtschaftung solcher Flächen wird immer schwieriger. Der LEV Ortenaukreis richtet seit seiner Gründung Landschaftspflegetage in seinen Mitgliedsgemeinden aus. Ziel ist es, verwilderte Flächen wieder einer nachhaltigen Nutzung zuzuführen. Dies hat nicht nur einen positiven Effekt für die Bevölkerung vor Ort, sondern auch für den Tourismus.

Die "Herzenssache Natur" 

Hüfthohe Wiesen mähen, Büsche zurückschneiden, Tümpel freilegen oder Trockenmauern von Efeuranken und Brombeersträuchern befreien – das machen die ehrenamtlichen Helfer an den Aktionstagen der „Herzenssache Natur“, einem Projekt des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. „Wer bei der Herzenssache Natur mitmacht, setzt sich für seine Region und Heimat ein“, sagt der Geschäftsführer des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, Karl-Heinz Dunker.

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