Nationalpark Schwarzwald
Das Naturschutzgebiet benötigt ein Betriebshandbuch

Susann Schäfer (links) und Fachbereichsleiterin Britta Böhr koordinieren den großen Plan für den Nationalpark.  | Foto: Joachim Gerstner
  • Susann Schäfer (links) und Fachbereichsleiterin Britta Böhr koordinieren den großen Plan für den Nationalpark.
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Seebach (dh). Der Nationalpark Schwarzwald ist gerade in sein fünftes Jahr gestartet – ein besonders wegweisendes. Denn bis Ende 2018 muss der sogenannte Nationalparkplan stehen. "Der Nationalparkplan ist quasi das Betriebshandbuch des Großschutzgebiets", sagt Thomas Waldenspuhl, der gemeinsam mit Wolfgang Schlund den Nationalpark Schwarzwald leitet. Für alle wichtigen Themen im und rund um den Nationalpark – vom Artenschutz über das Borkenkäfermanagement bis zum Verkehrskonzept – werden in diesem Plan die Weichen für die Zukunft gestellt.

"Der Nationalparkplan wird später weitergeführt, um auf Veränderungen zu reagieren. Das ist kein starres Konzept", erklärt Thomas Waldenspuhl. Mehrere Module wurden mit Beteiligung der Öffentlichkeit bereits abgeschlossen: Borkenkäfermanagement, Kooperationen, Leitbild, Tourismus, Waldmanagement und Wegekonzept. In Arbeit sind Arten- und Biotopschutz, Erholung und Gesundheit, Forschung und Dokumentation, Natur- und Wildnisbildung, Verkehrskonzept, Wildtiermanagement, Zonierung, Nationalparkhaus Herrenwies und Besucherzentrum Ruhestein.

"Wir sind in der Pflicht, die Bürger zu informieren und diese auch einzubinden. Aus diesem Grund gibt es auch einen offenen Markplatz für alle Interessierten. Alle Module werden am Samstag, 24. Februar, ab 14.30 Uhr in der Günter-Bimmerle-Halle in Oppenau vorgestellt", so der Nationalparkleiter. „Die Veranstaltung soll die Möglichkeit geben, sich genau zu informieren, welche Entscheidungen bereits getroffen wurden und was in den nächsten Monaten noch ansteht. Wir freuen uns aber auch sehr auf lebendige Diskussionen“, sagt Britta Böhr, Leiterin des Fachbereichs Nationalparkplanung, regionale Entwicklung und Tourismus.

„Die Beteiligung der Experten in der Region – und damit meine ich nicht nur die Fachleute, sondern auch die Anwohner – war uns von Anfang an besonders wichtig“, sagt Nationalparkleiter Thomas Waldenspuhl. „Es ist wunderbar zu sehen, wie viele gute Ideen und wichtige Impulse so aus der Region schon in unsere Arbeit geflossen sind, wir hoffen deshalb auch bei diesem Marktplatz auf einen regen Austausch“, ergänzt Nationalparkleiter Waldenspuhl: "Die öffentliche Beteiligung bringt viel. Gerade beim Wegekonzept hatten wir in der Vorbereitung eine Gesamtstreckenlänge von 259 Kilometern erarbeitet, jetzt sind es insgesamt 342 Kilometer."

Wer den Marktplatz besuchen möchte, kann mit extra dafür eingerichteten Bussen zur Veranstaltung an- und auch wieder abreisen. Und das ist genau die richtige Einstimmung auf einen Austausch: Während der Busfahrten geben Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung erste Einblicke in den Einrichtung.

Die Busse starten von fünf verschiedenen zentralen Punkten aus: Baiersbronn, Achern, Freudenstadt, Forbach und Baden-Baden. Mit dem Bus aus Achern kommen auch Interessierte über die Haltestellen in Sasbachwalden, Kappelrodeck und Ottenhöfen nach Oppenau, die Seebacher mit dem Bus aus Forbach sowie die Teilnehmer vom Kniebis, aus Griesbach und Bad Peterstal über die dortigen Haltestellen. Die Fahrt ist kostenfrei, zwecks besserer Planung wird aber um eine Anmeldung gebeten, per Mail an beteiligung@nlp.bwl.de oder unter Telefon 07442/18018301 bis zum 18. Februar.

Mit der Entwicklung des Nationalpark Schwarzwald ist Waldenspuhl sehr zufrieden: "Wir haben 2014 als höhere Sonderbehörde erst angefangen und zwar bei Null. Für den Aufbau gab es keine Blaupause, die man hätte heranziehen können. Dass wir so weit sind, hätte ich wirklich nicht gedacht. Personell sind wir erst seit Juni 2016 vollständig besetzt." Weitere Meilensteine sind die Fertigstellung des Nationalparkhauses Herrenwies, was 2019 der Fall sein soll, und des Besucherzentrums Ruhestein, dessen Eröffnung Mitte 2020 geplant ist.

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