50 Jahre Partnerschaft zwischen Seebach und Ottrott wurden gefeiert
Eine lange Freundschaft ganz im Gedanken Europas

Zum 50-jährigen Jubiläum der Partnerschaft zwischen Seebach und Ottrott wurde die Verschwisterung per Urkunde erneuert.  | Foto: gat
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Seebach (gat). Auch wenn sich das Wetter am Sonntag überwiegend grau und regnerisch zeigte, Seebach strahlte im Festschmuck prächtiger Fahnen und schon am Morgen war das Dorf auf den Beinen. Grund war, dass Seebach seine 50-jährige Verschwisterung mit der französisch-elsässischen Gemeinde Ottrott feierte, und so wehten im Ort die Seebacher und die Ottrotter Fahne, die deutsche und die französische Fahne und weitere mehr. Eine Europa-Flagge signalisierte, in welchem großen Zusammenhang die Verschwisterung der beiden Gemeinden steht.
Über die Kirchenchöre beider Gemeinden kam die Verschwisterung vor 50 Jahren auf den Weg. Der damalige Seebacher Pfarrer Franz Kiehnle und Pfarrer Florent Feuerstoß aus Ottrott gaben wesentliche Impulse, zusammen mit Seebachs Bürgermeister Karl Sackmann und Bürgermeister Robert Ott aus Ottrott unterzeichneten sie die Partnerschaftsurkunde. Am 2. Juli 1967 fand in Seebach der erste, offizielle Verschwisterungsakt statt, ein Jahr später dann in Ottrott. So wechselten die Jumelage-Treffen Jahr für Jahr und es entwickelte sich daraus ein Miteinander, das inzwischen in der dritten Generation gepflegt und gelebt wird.
Mit drei Bussen reisten die Ottrotteram Sonntagmorgen an und wurden um 9 Uhr an der Herz-Jesu-Kirche herzlich empfangen. Bürgermeister Reinhard Schmälzle schloss seinen Amtskollegen Claude Deybach in die Arme und allenthalben gab es Küsschen und Umarmungen. Den musikalischen Willkommensgruß entrichteten die Seebacher Musikanten unter Leitung ihres Dirigenten Marc Noetzel und nach mehreren Stücken sowie ersten Gesprächen wurde das Treffen in guter Tradition mit dem gemeinsamen Besuch eines Festgottesdienstes eröffnet.
Dekan Georg Schmitt zelebrierteihn zusammen mit Curé Pierre Alimasi in Deutsch und in Französisch, die Lesungen trugen die Bürgermeister Reinhard Schmälzle und Claude Deybach jeweils in ihren Sprachen vor. Thema war die Freundschaft über die Grenzen hinweg, die ganz im Sinne Gottes ist und Frieden stiftet. In diesem Zusammenhang wünschte Dekan Georg Schmitt auch allen, die sich für Europa einsetzen, dass ihr Engagement reiche Früchte bringe. Die Kirchenchöre Seebach und Ottrott gestalteten den Festgottesdienst mit schönen Chören mit und am Ende des Gottesdienstes erhielt jeder Kirchenbesucher am Ausgang der Kirche ein Freundschaftsband überreicht.
Das Festgeschehen verlagerte sichnach der Kirche hinüber zur Mummelseehalle, wo Bürgermeister Reinhard Schmälzle und Amtskollege Claude Deybach sich in ihrer Ansprache einig waren: „Wir konnten die kluge Entscheidung zu unserer Verschwisterung die vergangenen 50
Jahre immer mit Leben füllen und aktiv gestalten.“ Dafür dankten sie allen, die dazu beitrugen und beitragen. Claude Deybach schlug in seiner Ansprache auch die Brücke zur großen Europäerin Simone Weil und zum großen Europäer Helmut Kohl. Im Anschluss an die Ansprachen ging es eine Treppe hinunter in Richtung Kurgarten. Dort enthüllten Schmälzle und Deybach eine Stele zum 50-jährigen Bestehen der Verschwisterung zwischen Seebach und Ottrott, ihre beiden Vorgänger Gerhard Bär und Francois Schreiber sowie Dekan Georg Schmitt und Curé Pierre Alimasi wohnten diesem Festakt bei. Für die Verstorbenen, die sich für die Jumelage eingebracht hatten, legten Schmälzle und Deybach ein Blumengebinde nieder.
Der weitere Verlauf des Tagesgestaltete sich durch ein abwechslungsreiches Programm der örtlichen Vereine. Zum großen Finale des Partnerschaftstreffens am Abend in der Mummelseehalle bekräftigten die Bürgermeister Reinhard Schmälzle undClaude Deybach, Dekan Georg Schmitt und Curè Pierre Alimasi sowie Kirchenchorvorsitzende Angelika Schmälzle und Pierre Lurker, Vorsitzender der Ottrotter „Association Culturelle et Sportive“, in einer Freundschaftsurkunde die vor 50 Jahren geschlossene Partnerschaft. Curé Jérôme Hess, der enge
Beziehungen zu Ottrott hat, sprach ein Grußwort und zeigte sich sehr erfreut über die nach wie vor sehr lebendige Verschwisterung, einen Brief hatte Chanoine Patrick Koehler, Leiter des Klosters Mont Saint-Odile, das ganz in der Nähe Ottrotts liegt und im Rahmen der Jumelage öfters besucht wurde, geschickt. Aus ihm las Reinhard Schmälzle vor: „Die Seelen Seebachs und Ottrotts haben sich vereinigt, um dem Frieden einen Sitz zu geben. Dieses Werk ist zu Ehren der Menschen.“ Mit dem Gastgeschenk eines wunderbaren Mosaiks der Ottrotter Künstlerin Helen auf der Bruck verabschiedeten sich schließlich die Ottrotter Freunde und fuhren wieder nach Frankreich zurück. Das Mosaik zeigt zwei bunte Vögel, die sich über den Rhein die Flügel reichen.

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