Kriseninterventionsteam
Für Menschen in der Extremsituation da sein

Angelika Lehnerer (v.l.), Udo Tetzlaff, Renate Kopf, Lena Herzog und Josef Steinel Foto: Volksbank in der Ortenau
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  • hochgeladen von Matthias Kerber

Achern (jtk). Menschen werden völlig unvorbereitet durch plötzlich eintretende Krankheits-, Not- und Unglücksfälle aus der Normalität ihres Lebens gerissen. Von einer Minute auf die andere ist dann oft nichts mehr, wie es war.

Bei einem Handballspiel zweier Mannschaften kam es zu einem medizinischen Notfall. Ein 18-jähriger Spieler wurde durch Ersthelfer und später durch Rettungskräfte betreut bis der Notarzt eintraf. Die Mitglieder vom Kriseninterventionsteam (KIT) leisteten vor Ort psychosoziale Akuthilfe, kümmerten sich um Spieler beider Mannschaften sowie Zuschauer und begleiteten die Angehörigen ins Klinikum. Auf Anforderung der Trainer von beiden Mannschaften fand zwei Tage später eine Nachbetreuung statt.

Psychosoziale Akuthilfe

Das 2014 gegründete KIT Achern ist eine eigene Abteilung des DRK Kreisverbandes Bühl-Achern und betreut den Bereich der Rettungswache Achern. Die 13 ausgebildeten Kriseninterventionshelfer werden jährlich zu bis zu 70 Einsätzen gerufen. Das KIT ist in Momenten extremer Ausnahmesituationen zur Stelle und bietet kurzfristig Hilfe an. Dies geschieht in Form von psychosozialer Akuthilfe, menschlicher Begleitung und praktischer Hilfe für Betroffene, Überlebende, Hinterbliebene oder Zeugen mit dem Ziel, Betroffene wieder stabil und handlungsfähig zu machen. Durch ihren ehrenamtlichen Einsatz werden Polizei, Rettungsdienst, Notarzt und Feuerwehr oft entscheidend unterstützt.

Zu den Aufgaben des KIT zählen zum Beispiel das Vermitteln notwendiger Informationen, Aktivierung des sozialen Netzwerks, individuelle Abschiednahme und Begleitung, bei Bedarf die Organisation weiterführender Hilfen und Unterstützung bei organisatorischen Aufgaben. Zu den Aufgaben des KIT bei kritischen Lebensereignissen gehören zum Beispiel die Überbringung von Todesnachrichten an Hinterbliebene mit der Polizei, die Unterstützung von Angehörigen bei laufenden notfallmedizinischen Maßnahmen, Tod nach erfolgloser Reanimation, Gewalttaten, Großschadensereignisse und andere plötzliche Unglücks- oder Todesfälle.

Umfassend ausgebildet

Die Ausbildung der Teammitglieder beim DRK Landesverband in Freiburg wird mit einer Prüfung abgeschlossen. Zu den Themen gehören Selbstverständnis und Grundhaltung von Krisenintervention, Organisationsstrukturen, Rechtsgrundlagen, Kommunikation und Interaktion, Einsatzindikationen, Grundlagen in Psychologie, Psychiatrie und Psychotraumatologie, Umgang mit Tod und Trauer, Religionen und Kulturen, Selbstreflexion, Helferschutz und Psychohygiene. Einige Teammitglieder haben eine zusätzliche Ausbildung zum Kollegialen Ansprechpartner erworben.

Eine Anerkennung des Engagements bekam das KIT 2018 durch den Gewinn des Preises „Herzenssache“ der Volksbank in der Ortenau e.G. mit der Begründung: „Mit dem KIT haben wir eine herausragende Einrichtung, von deren Existenz und Bedeutung in unserer Region immer noch zu Wenige wissen. Die ehrenamtliche Arbeit der Helfer erfordert ein hohes Maß an spontaner Verfügbarkeit und Belastbarkeit in schweren Krisensituationen. Es ist gut zu wissen, dass sich Ehrenamtliche in diesem Feld engagieren – dies verdient unsere höchste Anerkennung.“

Positive Rückmeldung

Positive Rückmeldungen von Betroffenen trägt das Team in seiner verantwortungsvollen Arbeit. „Dank kann eine innige Umarmung sein, wenn die Worte fehlen“, sagt das Leiterteam des KIT. Auch Aussagen wie „Ich fühlte mich aufgehoben“ – „Ohne Sie hätte ich das nicht geschafft“ – „Danke, dass es Menschen wie Sie gibt“ unterstreichen die Bedeutung des KIT.

Kontaktdaten KIT

  • Josef Steinel (0171/6838317)
  • Angelika Lehnerer (0151/20983534)
  • Renate Kopf (0172/1402335)

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