Bodenrichtwerte werden vorgelegt
Preise für Bauland steigen deutlich

Auf dem ehemaligen Glashüttenareal wurde ein Preis von 420 Euro pro Quadratmeter ermittelt.  | Foto: Archivfoto: mak
  • Auf dem ehemaligen Glashüttenareal wurde ein Preis von 420 Euro pro Quadratmeter ermittelt.
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Achern (mak). Sieben Städte und Gemeinden in der nördlichen Ortenau - Achern, Rheinau, Kappelrodeck, Lauf, Sasbach, Sasbachwalden und Seebach -, zusammengefasst im Gemeinsamen Gutachterausschuss Achern, haben jetzt erstmals gemeinsam die Bodenrichtwerte für die vergangenen zwei Jahre ermittelt. Dazu wurden Daten aus rund 900 Kaufverträgen pro Jahr ausgewertet und zum Stichtag 31. Dezember 2020 ermittelt. "Die Bodenrichtwerte tragen zur Transparenz des Immobilienmarktes bei", erklärt Stephan Lorenz-Feurer, Vorsitzender des Gemeinsamen Gutachterausschusses. Zudem dienen die Werte Käufern und Verkäufern von Grundstücken als Richtschnur zur aktuellen Marktentwicklung und bei Erbschaftsangelegenheiten. 

Der große Vorteil des Gemeinsamen Gutachterausschusses sei es, so Lorenz-Feurer, dass es durch die größere Datenmenge eine bessere Vergleichbarkeit gebe. Insgesamt wurden 200 Bodenrichtwertzonen gebildet, "um das Marktgeschehen abbilden zu können", so Lorenz-Feurer weiter. Die einzelnen Zonen hätten eine gewisse Homogenität, ergänzt Acherns Oberbürgermeister Klaus Muttach.

Preisanstieg von bis zu 30 Prozent

Bei den landwirtschaftlichen Flächen seien die Preise stabil geblieben. Bei den Rebflächen seien die Preise sogar leicht rückläufig gewesen. Anders jedoch der Trend bei der Preisentwicklung für Bauland. In Achern und Oberachern seien die Preise im Durchschnitt um 30 Prozent gestiegen. In den übrigen Ortsteilen wurde ein Plus von 20 Prozent verzeichnet. Im Acherner Stadtzentrum ermittelte der Gemeinsame Gutachterausschuss einen Wert von 515 Euro pro Quadratmeter, im Neubaugebiet "Neues Wohnen an der Acher" auf dem ehemaligen Glashüttenareal sind es 420 Euro für den Quadratmeter und auf dem Lott-Gelände 415 Euro. 

Auch in den Gemeinden Sasbach und Kappelrodeck sei der Trend zu beobachten. Dort sei der Preis für Bauland um rund 20 Prozent im Schnitt gestiegen, für die Gemeinden Lauf, Seebach, Sasbachwalden und Rheinau um rund zehn Prozent im Mittel. 

Grundsteuerreform

Die Bautätigkeit der Stadt Achern solle, so Oberbürgermeister Klaus Muttach, auch dazu beitragen, dass sich die Bodenpreise stabilisieren. Die ermittelten Daten der Bodenrichtwerte werden darüber hinaus benötigt, um die Grundsteuer neu zu ermitteln. Die Reform bringe eine Vereinfachung. Dass mit der Grundsteuerreform eine Erhöhung der Grundsteuer durch die Hintertür erfolgt, erteilt Muttach eine Absage. "Das Grundsteueraufkommen insgesamt soll nach der Reform gleich bleiben", betont er. Allerdings könne die Reform im Einzelfall zu einer Erhöhung oder eine Absenkung der Steuerschuld kommen, so der OB abschließend.  Ergebnisse der ersten gemeinsamen Bodenrichtwertsitzung sind hier einsehbar.

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