Sanierung der Mattenstraße
Regen lässt den Grundwasserspiegel steigen

- Bürgermeister Viktor Lorenz (v. l.) Ortsvorsteherin Pamela Otteni-Hertwig, Tobias Schöttler vom Bauamt und Michael Köhle von der Firma Walter Bau besichtigen die Baustelle.
- Foto: Gemeinde Appenweier
- hochgeladen von Christina Großheim
Appenweier (st) Aufgrund der außergewöhnlich starken Regenfälle im Jahr 2024 konnten die Bauarbeiten in der Mattenstraße in Urloffen nur mit Verzögerung aufgenommen werden. Als zwölftnassestes Jahr seit 1881 ordnet sich 2024 als sehr feuchtes Jahr in die Klimazeitreihen ein, heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeinde. Nachdem schon das Jahr 2023 außergewöhnlich niederschlagsreich gewesen sei, sei 2024 das zweite sehr nasse Jahr in Folge gewesen.
Der Baubeginn in der Mattenstraße sei Mitte Oktober 2024 erfolgt. Das Baugrundgutachten sei durch die Witterung überholt worden: Der Grundwasserspiegel habe deutlich höher als erwartet gelegen – stellenweise nur 60 Zentimeter unter der Geländeoberkante und die bisherige Trockenheit in diesem Jahr habe entgegen den Hoffnungen nicht geholfen.
Stabilisierung
Zur Stabilisierung der Baugrube müssten seit Beginn doppelt so viele Entwässerungsbrunnen eingesetzt werden wie ursprünglich geplant, sodass die kalkulierte Brunnenstunden erschöpft seien. Je nach Grabentiefe würden zusätzlich offene Brunnen zum Einsatz kommen. Es sei bereits absehbar, dass sowohl die vorgesehenen Wassermengen als auch die Betriebsdauer der Grundwasserabsenkung überschritten würden.
Auch bestehende Versorgungseinrichtungen würden eine Herausforderung darstellen: Mehrere Kabel hätten anders als in den Plänen verzeichnet gelegen. Deshalb sei entschieden worden, alle Leitungen im nördlichen und südlichen Bereich bis zur Winkelstraße neu zu ordnen und teilweise zu erneuern. Ziel sei es, die Leitungsführung so anzupassen, dass sie den weiteren Bauablauf nicht mehr behindere.
Im Zuge dieser Maßnahmen sei zudem festgestellt worden, dass sich eine bestehende Trinkwasserleitung an einem anderen Ort befinde, als angenommen. Auch dies führe zu Verzögerungen. Die erhoffte Senkung des Grundwasserspiegels sei bislang weitgehend ausgeblieben – nur rund 20 Zentimeter seien bisher erreicht worden. Die Grundwasserhaltung müsse daher weiterhin mit hohem technischem und finanziellem Aufwand betrieben werden.
Wie es weitergeht
Aktuell würden die neuen Trinkwasserleitungen weiter verlegt werden. Anfang Juni 2025 würden die Arbeiten am Regenwasserkanal im Bereich der Gewerbestraße beginnen. Ziel dieser Maßnahme sei es, das infolge einer wasserundurchlässigen Bodenschicht unüblich hoch anstehende Grundwasser gezielt abzuleiten. Dies sei insbesondere notwendig, da im weiteren Verlauf Verdichtungen in rund 1,70 Meter Tiefe erfolgen müssen.
Das Problem: Das Wasser dringe aus allen Richtungen ein und ist im gesamten Baufeld allgegenwärtig. Mit dem neuen Regenwasserkanal soll diese Situation deutlich entschärft werden. Die Arbeiten einschließlich der Querung der Gewerbestraße sollen bis Ende Juni abgeschlossen sein. Anschließend werde eine provisorische Asphaltdecke eingebaut. Ab Mitte Juli 2025 soll die Straße dann wieder befahrbar sein.
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