Mit Elan für krebskranke Kinder
Franz Bähr entwickelt immer neue Ideen

Franz Bähr ist seit 41 Jahren für Edeka Südwest tätig. Seine Kreativität und große Erfahrung in den Bereichen Marketing und Events setzt er auch für krebskranke Kinder ein.  | Foto: Michael Bode
  • Franz Bähr ist seit 41 Jahren für Edeka Südwest tätig. Seine Kreativität und große Erfahrung in den Bereichen Marketing und Events setzt er auch für krebskranke Kinder ein.
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Appenweier. "Man muss positiv denken, Visionen haben und diese entwickeln", sagt Franz Bähr. Der 64-Jährige lebt und handelt nach diesem Erfolgsrezept. Das betrifft sowohl seinen Beruf als auch die Dinge, für die er sich in seiner Freizeit einsetzt. Seit 41 Jahren dreht sich sein Berufsleben bei Edeka um Marketing, Eventmanagement und Veranstaltungen. Das sind beste Voraussetzungen für die Herzenssache, der er sich seit 1998 verschrieben hat: die Unterstützung schwerstkranker Kinder über den Förderverein für krebskranke Kinder in Freiburg e.V.. Wie kam er zu dem Thema? „Ich habe schon als Vorstandsmitglied des Fußballvereins in Nesselried Spieltage für Kinder organisiert", erzählt Bähr.

Der gelernte Schau- und Werbegestalter entwickelte dabei so viel Phantasie, dass es sich schnell herumsprach. Er brauchte Helfer – und fand sie auch. Einen der Helfer traf es dann: Sein Kind erkrankte an Krebs. Selbst geprägt durch den frühen Tod seiner Mutter, die, wie ihre Geschwister, relativ jung an Krebs starb, wurde Franz Bähr sensibilisiert. Er wollte helfen. Und am liebsten Kindern. Er begann sich zu engagieren, lernte Bernd Rendler vom Förderverein für krebskranke Kinder kennen. Seitdem dreht sich bei dem zweifachen Vater – neben seiner Familie selbstverständlich – fast alles um den Förderverein. „Der Verein ist meine zweite Familie", erzählt Bähr, der seit Jahren Beiratsmitglied ist. Wenn er davon erzählt, was der Förderverein seit seiner Gründung für die an Krebs erkrankten Kinder in Freiburg erreicht hat, strahlen seine Augen. Man spürt: Hier hat jemand sein Lebensthema gefunden.

Franz Bähr organisiert gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Helfern jährlich Aktionen, um Spenden für krebskranke Kinder zu sammeln. Die wohl größte Aktion, die er gemeinsam mit dem früheren Kollegen Josef Tetz ins Leben gerufen hat, ist die jährliche Weihnachtstombola im E-Center in Offenburg. In 21 Jahren konnten hier sagenhafte zwei Millionen Euro an den Förderverein überreicht werden. "Das ist für uns eine Herzensangelegenheit", erklärt er. "Entscheidend für das große Engagement ist für alle, dass die Spenden nachvollziehbar und transparent vollständig eingesetzt werden. Auch die Nähe des Projekts in Freiburg ist wichtig."

Mit ehrenamtlicher Hilfe zum Erfolg

Ohne seine Familie wäre sein großes Engagement nicht möglich, weiß Bähr: „Meine Frau Gabi und meine Kinder Sarah und Mario unterstützen mich tatkräftig und die vielen ehrenamtlichen Helfer machen die zahlreichen Aktionen rund um die Weihnachtsaktion erst komplett." Seit 17 Jahren ist Franz Bähr als stellvertretender Ortsvorsteher von Appenweier-Nesselried und auch im Gemeinderat von Appenweier politisch aktiv. Gestalten ist nun einmal sein Ding. Aber was macht er, wenn er einfach nur "der Franz" und nicht geschäftlich oder für den Förderverein aktiv ist? „Früher habe ich Tennis gespielt und VIP-Turniere organisiert, deren Erlös natürlich an den Förderverein für krebskranke Kinder ging", sagt Bähr. "Und ich male gern. Außerdem haben wir einen Garten." Während er davon erzählt, merkt man allerdings, dass er auch im Garten eigentlich doch nie so richtig loslassen kann. Denn wenn er auf der Terrasse entspannt, packt er oft seinen Skizzenblock aus und beginnt zu zeichnen. Dann hat er schon wieder Ideen, wie er seine vielen Aktionen weiter verbessern und noch attraktiver gestalten kann. Zu diesen Aktionen gehört auch „Nesselried brennt", das von Jahr zu Jahr zu einem immer größeren Publikumsmagneten geworden ist.

Vergangenes Jahr hat Franz Bähr einen neuen gemeinnützigen Verein gegründet, der Aktion für krebskranke Kinder Ortenau e.V. heißt und dessen Vorstand er ist. "Ich halte es für sehr wichtig, junge Menschen für das Ehrenamt zu begeistern und zu motivieren, damit sie sich selbst in Vereinen engagieren." Der kleine Familien-Verein organisiert Aktionen für krebskranke Kinder. "In der Vereinssatzung ist verankert, dass wir alle Einnahmen nach Freiburg spenden." Dieses Jahr ist durch die Corona-Pandemie vieles anders. Die Weihnachtstombola kann nicht in gewohnter Weise stattfinden. Doch dank eines ausgeklügelten Hygiene-Konzepts ist es auch in dieser herausfordernden Zeit möglich, Spendenaktionen für krebskranke Kinder durchzuführen. Dagmar Jäger

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