Keine Anlagen in Peterstal-Griesbach
Windkraftgegner gründen Verein
- Die Mitglieder des Vereins „Nein zu Windrädern in Bad Peterstal-Griesbach e.V.“ am Brunnentempel der Sophienquelle, dem Wahrzeichen der Gemeinde
- Foto: Jonas Teubener
- hochgeladen von Matthias Kerber
Bad Peterstal-Griesbach (st) Am 15. August 2025 wurde in Bad Peterstal-Griesbach offiziell der Verein „Nein zu Windrädern in Bad Peterstal-Griesbach e.V.“ gegründet. Ziel des Vereins ist es, die Bürger umfassend über die Auswirkungen geplanter Windkraftanlagen auf der Gemarkung Bad Peterstal-Griesbach zu informieren und sich entschieden für den Erhalt der natürlichen Landschaft, des Tourismusstandorts sowie der wertvollen Trink- und Mineralwasserquellen einzusetzen, schreibt der Verein in einer Pressemitteilung.
Konkret lehnt der Verein sowohl den Neubau als auch das Repowering bestehender Anlagen an der Alexanderschanze strikt ab. Besonders kritisch sieht er die geplanten Dimensionen: Neue Anlagen sollen Höhen von bis zu 260 Metern und erreichen – nahezu so hoch wie der Pariser Eiffelturm. Ein Rotorblatt hätte damit eine Länge von rund 70 Metern.
Betroffenheit über Gemeindegrenzen hinaus
Neben den Bürgern von Bad Peterstal-Griesbach seien auch Anwohner der unmittelbar angrenzenden Nachbargemeinde Freudenstadt-Kniebis durch Schall, Infraschall, Schattenwurf und die massive Veränderung des Landschaftsbildes stark betroffen. So betrage dort die Distanz zum nächsten Anwohner nur rund 1.500 Meter Luftlinie sowie rund 2.000 Meter Luftlinie bis zum Hotel Waldblick. Dennoch hätten diese weder ausreichende Informationen erhalten noch ein Stimmrecht beim Bürgerentscheid am 19. Oktober 2025, so der Verein weiter.
Der Verein warnt vor gravierenden wirtschaftlichen Folgen: Tourismusbetriebe und Mineralwasserunternehmen seien die tragenden Säulen der Gemeinde. Deren wirtschaftliche Grundlage würde durch den Bau solcher Anlagen massiv gefährdet. „Wenn unsere Kernwirtschaftszweige geschwächt werden, ist unsere Gemeinde nicht mehr zu retten“, betont der Vorsitzende Bernhard Männle, Inhaber des Hotels Kimmig.
Neben wirtschaftlichen Schäden stehe auch der Natur- und Artenschutz im Fokus. Die Region beherberge wertvolle Natur- und Vogelschutzgebiete sowie seltene Arten wie den Auerhahn, für dessen Schutz das Land erst im vergangenen Jahr erhebliche Mittel investiert habe. Denn eigentlich solle an der Alexanderschanze mit Unterstützung von Landwirtschaftsminister Peter Hauk ein Wildtiergehege inklusive Auerhahn-Beobachtung als neue Besucherattraktion errichtet werden.
Zum Vorstand wurden Bernhard Männle (Vorsitzender) und Stefanie Faißt (stellvertretende Vorsitzende) gewählt. Der Verein lädt alle Interessierten ein, Mitglied zu werden oder sich aktiv einzubringen. Informationsveranstaltungen, Aktionen und Publikationen sind geplant. Weitere Informationen und Mitgliedsanträge finden sich bald auf der Homepage des Vereins bad-windradfrei.de sowie auf Instagram und Facebook unter @bad.windradfrei.






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