Weintag verhagelt: Alle Durbacher Reben getroffen
Winzer legen Priorität auf die Lese – Retten, was noch zu retten ist an Regeln

Verhagelt hat es den Durbacher Winzern den Weintag
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Durbach. Absage wegen Hagelschaden. Der 18. Durbacher Weintag wird dieses Jahr nicht
stattfinden. Seine Rede im Rahmen der Pressekonferenz zum 18. Durbacher
Weintag hätte sich Bürgermeister Toni Vetrano eigentlich ganz anders
vorgestellt, „ganz im Ernst noch vor dem Urlaub habe ich mir schon
Gedanken darüber gemacht, denn nach unserem grandiosen 50. Weinfest
wollten wir auch beim Programm unseres Weintag noch einiges drauflegen“.
Aber seit dem vergangenen Mittwoch und allerspätestens nach dem letzten
Freitag sieht für die Durbacher Weinbaubetriebe die Welt etwas anders
aus. Bereits am Donnerstagnachmittag einigten sich die am Durbacher
Weintag beteiligten Weinbaubetriebe den Weintag am Sonntag, 12.
September komplett abzusagen.

Zwei Hagelstürme prasselten über das Durbachtal nieder und laut Johannes Himmelsbach, Vorsitzender
der Durbacher Winzergenossenschaft, sind sämtliche Rebstücke in der
Gemarkung mehr, das nicht durch den Hagel mehr oder auch weniger
getroffen und somit auch beschädigt. Der Sturm am Freitag habe
getroffen, was am Mittwoch verschont geblieben war.
Für die örtlichen Winzer gilt daher noch zu retten was zu retten ist. „Ein sonst üblicher
Herbstleseplan kann es in diesem Jahr nicht geben. Wir müssen
kurzfristig entscheiden und daher müssen auch unsere Winzer sehr
flexibel agieren.“

Der Sprecher der Durbacher Weinbetriebe, Hubert Vollmer, ergänzt: „Wir bedauern es sehr, diesen Tag abzusagen und
da liegt keine Silbe von Willkür dazwischen. Die Realität hat uns durch
den Hagel sprichwörtlich eingeholt.“
Jeder Erntetag ist jetzt kostbar: „Wir müssen zum Beispiel sehr schnell reagieren, wenn es jetzt
plötzlich feucht und heiß wird. Dies sind nämlich die besten
Vorrausetzungen für die befürchtete Fäule“, ergänzt Himmelsbach seinen
Ausführungen. Die Durchführung des Durbacher Weintags beschäftigt die
teilnehmenden Weinbaubetriebe rund eine Woche. „Normalerweise ist dies
kein Problem aber nach dieser Katastrophe müssen wir sehr flexibel sein
und müssen auch von einem Tag auf den anderen sämtliche Kräfte zur
Verfügung haben“, bemerkt Himmelsbach.

„Es ist mir wichtig, das die Leute verstehen, das wir den Durbacher Weintag nicht aus Frust
vor dem Unglück absagen sondern aus einer wirklichen Not heraus“, bringt
es der Durbacher Weingutssprecher Vollmer auf den Nenner. Seit
vergangenem Mittwoch sorgt ein provisorisch eingerichtetes
Krisenmanagement für das Management im Ernteverlauf. „Wenn wir jetzt
Glück haben und es weiterhin kühl und trocken bleibt, kommen wir noch
einigermaßen davon“, erklärt Vollmer weiter.

Nicht nur der Weintag selbst ist abgesagt sondern auch das geplante Rahmenprogramm wie
die 3. Clevner/ Traminer-Bike Tour der Durbacher Winzergenossenschaft.

Autor: Volker Gegg

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