Durbacher Winzer
Perfektes Vegetationsjahr mit einer Turboernte

- Stephan Danner, Michael Rohrer, Josef Rohrer, Sylvia Männle, Matthias Wörner, Christian Huber, Alexander Spinner-Glanzmann, Leopold Laible, Alexander Laible, Andreas Laible, Thomas Männle, Andreas Vollmer, Frédéric Kirch, Rüdiger Nilles
- Foto: Durbachs Winzer e.V.
- hochgeladen von Matthias Kerber
Durbach (st) Das Vegetationsjahr 2025 war ein Paradebeispiel für harmonisches Wetter: Sonne und Regen waren perfekt ausgeglichen, was den Reben optimale Wachstumsbedingungen bescherte. Zwar zeigte sich die Blütephase etwas durchwachsen, doch die anschließende Reifezeit verlief nahezu ideal, so Durbachs Winzer e. V. in einer Pressenotiz.
Während der Weinlese, die bereits Anfang September begann und nur starke drei Wochen dauerte, mussten die Winzer kurzfristig auf eine einwöchige Regenperiode reagieren. Doch trotz der Nässe entwickelten sich hochreife Trauben, die fast gleichzeitig ihre Vollreife erreichten – eine „Turboernte“, wie es ein Winzer treffend formulierte.
„Die Natur hat uns zu Beginn der Lese etwas getäuscht – plötzlich war alles auf einmal reif. Da hieß es: Gas geben“, so die einhellige Meinung der Durbacher Winzer.
Erntebilanz: Qualität übertrifft Quantität
Mit rund 90 kg/ar ist die diesjährige Ernte nach dem schwierigen Forstjahr 2024 ein echter Segen. Die Mengenverteilung über alle Sorten hinweg erwies sich als sehr ausgeglichen. Dennoch hat die Ernte 2025 den Winzern mengenmäßig eine etwas unterdurchschnittliche Weinmenge beschert.
„Eine durchschnittliche Erntemenge mit exorbitanten Qualitäten“, so das Fazit der Winzer. Die Ernte 2025 zählt zu den schnellsten Lesejahren aller Zeiten – nur 2006 war noch rasanter. In etwas mehr als drei Wochen arbeiteten die Durbacher Winzer nahezu ohne Unterbrechung, auch an den Wochenenden, um die Trauben zum optimalen Zeitpunkt zu lesen. Die Laubarbeiten spielten in diesem Jahr eine entscheidende Rolle: Wer gut entblättert hat, war am Ende der Gewinner, so die einhellige Einschätzung.
Ein Jahrgang mit Charakter
Bereits jetzt zeigen sich die Jungweine von einer bemerkenswerten Seite: warm, weich und harmonisch, wie es viele Winzer so noch nie erlebt haben. „Ich habe selten so runde und charmante Jungweine probiert wie in diesem Jahr“, lautete das begeisterte Fazit von Stephan Danner, Geschäftsführender Vorstand der Durbacher Winzer eG.
Die Weinlese 2025 in Durbach stehe für Qualität, Leidenschaft und Teamgeist. Nach einem ausgewogenen Vegetationsjahr, intensiver Arbeit und einem hochklassigen Ergebnis dürften sich Weinliebhaber auf einen Jahrgang mit außergewöhnlicher Strahlkraft freuen – einen Durbacher Jahrgang, der das Prädikat „golden“ einmal mehr verdiene.
Details der einzelnen Betriebe
Durbacher Winzer eG | Kellermeister Rüdiger Nilles und Geschäftsführer Stephan Danner
- Für Rüdiger Nilles war es während seiner 40-jährigen Berufserfahrung die früheste Ernte.
- Highlight war dieses Jahr eine Scheurebe Trockenbeerenauslese der Top-Lage Steinberg.
- Wegen der gebotenen Eile mussten gleich zwei bis drei Sorten gleichzeitig an einem Tag ernten
Bio Wein und Hof Glanzmann | Inhaber Alexander Spinner-Glanzmann
- War die schnellste Ernte seiner Karriere
- 80 Prozent der gesamten Lese wurde in nur sechs Tagen eingefahren
- Die Trauben waren kern gesund, besonders die PIWI-Sorten
Weingut Alfred Huber | Inhaber Christian Huber
- Jeden Tag in den Reben geerntet, ohne Pause – sehr anstrengende Lese
- Kämpfte mit technischen Schwierigkeiten an der Presse
- Als Highlight gab es vom Stock wegen eine Müller-Thurgau Beerenauslese
Weingut Alexander Laible | Inhaber Alexander Laible
- Geringe Menge dieses Jahr, dafür Top-Qualitäten – ein Jahrhundertjahrgang
- Nur 15 Lesetage, alles ging sehr schnell
- Herausforderung im Keller, da der Most zum Teil sehr warm hereingekommen ist
Weingut Andreas Laible | Inhaber Andreas Laible
- Sehr schnelle und brutale Lese mit super Öchslewerten
- Hat fünf Kilogramm abgenommen über die Weinlese – Gürtel war zu groß
- Tolle Rieslinge und enorme Extraktwerte
Weingut Markgraf von Baden – Schloss Staufenberg | Kellermeister Frédéric Kirch
- Bereits am 4. September begonnen mit der Lese
- Dieses Jahr zuerst Rosé für den Sekt geerntet
- Leider ein kleiner Herbst mit geringen Mengen aber tollen Spätburgunder-Trauben
Weingut Graf Wolff Metternich | Kellermeister Leopold Laible
- 50 Prozent mehr Menge geerntet was aber daran liegt, dass vergangenes Jahr das Weingut enorm vom Frost getroffen wurde
- Chardonnay Reben waren traumhaft
- Riesling war der Gewinner - es konnten sogar edelsüße Riesling eingelagert werden
Schwarzwald.Wein.Gut Andreas Männle | Inhaber Thomas Männle
- Eine Vollgas-Ernte – von Tag eins an wurde durchgearbeitet
- Kämpfte mit der Pressen-Technik währen der Lese, hat die Sache erschwert
- Super Qualitäten und als Highlight gab es sogar eine Riesling Beerenauslese
Weingut Heinrich Männle | Inhaberin Sylvia Männle
- Schnelle Weinlese – an einem Tag 29 Helfer am Start
- Man wusste gar nicht genau, welche Sorte zuerst geerntet werden soll, da alles gleichzeitig reif war
- Alle Rotweine wurden von Sohn Maximilian Männle Maische-vergoren ausgebaut
Weingut Schwörer | Inhaber Michael Rohrer und Josef Rohrer
- Vergangenes Jahr war es die kleine Weinlese im Weingut Schwörer und dieses Jahr die schnellste – sehr kurios
- Michael Rohrer als Sohn von Josef Rohrer war dieses Jahr erstmalig bei der Lese hauptverantwortlich
- Tolle Qualitäten bis hoch zu edelsüße Spezialitäten, aber ein kräftezehrender Jahrgang, was die Ernte angeht
Weingut Vollmer | Inhaber Andreas Vollmer
- Tolles Vegetationsjahr, alles war entspannt die bis die Ernte los ging
- Zuerst sehr warme Tage und dann leider eine Woche Regen – Kräfte raubend
- Die Laubarbeiten waren dieses Jahr die Grundlage für die tolle Qualitäten 2025
Hofgut Wörner | Inhaber Mathias Wörner
- Die Laubarbeit und Pflegearbeit in den Reben waren dieses Jahr sehr entscheidend
- Macht dieses Jahr erstmalig Sekt und hat dafür sehr früh Trauben gelesen
- Das Wachstum der Reben und Blätter war dieses Jahr durch teils kalte Winde sehr langsam fortgeschritten. Für die Winzer entspannter Sommer bis dann die Ernte losging.
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