Windpark Schnürbuck vorgestellt
Drei neue Anlagen liefern mehr Strom als fünf alte

Jörg Bold (v. l.), Bruno Metz, Matthias Gutbrod und Andreas Markowsky stellten die Pläne für den neuen Windpark Schnürbuck vor.  | Foto: Sandra Decoux-Kone
  • Jörg Bold (v. l.), Bruno Metz, Matthias Gutbrod und Andreas Markowsky stellten die Pläne für den neuen Windpark Schnürbuck vor.
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Ettenheim (sdk). Wenn alles nach Plan läuft, können im Sommer 2022 die neuen Windräder in Betrieb genommen werden. Die bestehenden Windräder auf dem Höhenrücken zwischen Ettenheim und Schuttertal aus dem Jahr 2000 werden zurückgebaut und gegen drei hocheffiziente Windräder ersetzt. Es ist das größte Windpark-Repowering-Projekt in der Ortenau,welches die drei Projektpartner, die Ettenheimer Bürgerenergie, Enercon und Ökostrom, derzeit auf den Weg bringen. Mit den Bürgermeistern Bruno Metz und Matthias Gutbrod wurde das ehrgeizige Projekt vorgestellt.

Neue Generation

Der Windpark Schnürbuck kann deutlich mehr Strom produzieren als die alten Windräder. Jörg Bold von der Bürgerenergie rechnet mit einer maximalen Leistung von 13,8 Megawatt (derzeit 7,9) und einem Stromertrag von über 25 Millionen Kilowatt (derzeit sechs Millionen). Das entspricht dem Bedarf von 8.000 Haushalten. Die drei Räder der neuen Generation produzieren deutlich mehr als die fünf bisherigen. Möglich wird die Ertragssteigerung durch höhere Türme (166 Meter) und einen größeren Rotordurchmesser (160 Meter). Die Rotoren werden sich deutlich langsamer drehen, erklärte Jörg Bold. Je größer eine Anlage und je größer die Flügel sind, umso langsamer drehen sie sich: etwa acht Umdrehungen pro Minute. Neben mehr Windstrom bringt das Repowering-Projekt noch andere Vorteile mit sich: Die neuen Anlagen werden in zweiter Reihe errichtet und haben zur Wohnbebauung in Wallburg, Ettenheimmünster und Münchweier eine Distanz von 2.000 Metern. „Aus 1.000 Metern machen wir 2.000", so Andreas Markowsky, Geschäftsführer der Ökostrom Erzeugung Freiburg GmbH. Ein weiterer Vorteil ist die bestehende Infrastruktur. "Wir profitieren davon, dass schon ein Wegenetz vorhanden ist", so Markowsky. Die Erschließung erfolgt über den Brudergarten zur Altdorfer Hütte und verläuft so wie es beim Bürgerwindpark der Fall war. Ohne weiteren Wegeausbau werden die Windräder auf einem 20 Meter langen Alpingestell an den Standort gebracht. Auch naturschutzrechtlich wurde das Projekt geprüft: „Wir haben die selbe Flora und Fauna wie vor 20 Jahren, als der erste Park gebaut wurde und auch die selbe Häufigkeit von Tieren", sagte Markowsky zur außerordentlich günstigen Situation. Auch der Rückbau sei kein Problem, in fünf Jahren werde lediglich der Aussichtsturm an den derzeitigen Windpark erinnern. In diesem Sommer soll der Antrag auf Baugenehmigung gestellt werden. Anfang 2022 könnte mit dem Bau begonnen und die Anlagen noch im selben Jahr in Betrieb genommen werden. Bis dahin werden alle fünf Altanlagen zurückgebaut sein.

"Es ist für uns ein ehrgeiziges Projekt, doch wir trauen uns zu, ein Windrad zu betreiben", betonte Jörg Bold. Die Anlage der Genossenschaft wird etwa 500 Meter östlich der Altdorfer Hütte entstehen und rund fünf Millionen Euro kosten. Es ist vorgesehen, dass jeder der drei Projektpartner eine Anlage betreibt. "Wenn Kommunen eine solche Fläche für Windkraft haben, sollte man die Chance auch wahrnehmen", so Bürgermeister Bruno Metz. Die Chance hat auch die Gemeinde Kippenheim ergriffen: „Ettenheim war die treibende Kraft und wir durften uns anschließen“, freute sich Bürgermeister Matthias Gutbrod.

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