Aktion "Herzenssache Natur"
Helfer schafften Freiräume für Orchideen

Pflege für die Artenvielfalt: Die Mischung aus wechselfeuchten Wiesen und Trockenrasen ist nicht nur Heimat für viele Orchideen, sondern auch für zahlreiche Insekten, darunter Schmetterlinge und Wildbienen. | Foto: Naturpark
  • Pflege für die Artenvielfalt: Die Mischung aus wechselfeuchten Wiesen und Trockenrasen ist nicht nur Heimat für viele Orchideen, sondern auch für zahlreiche Insekten, darunter Schmetterlinge und Wildbienen.
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  • hochgeladen von Rembert Graf Kerssenbrock

Ettenheim (st). Dass Biotoppflege vor allem Handarbeit ist, davon konnten sich am Dienstag rund 30 ehrenamtliche Helfer in Ettenheim überzeugen. Die BUND-Ortsgruppe Ettenheim und der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord hatten bereits zum neunten Mal zur „Herzenssache Natur“-Aktion eingeladen.

Ziel des Einsatzes in der Natur war es, Freiräume für die dort beheimateten Orchideen zu schaffen und die Artenvielfalt zu fördern. Wie in den Vorjahren waren dem Aufruf Schüler des August-Ruf-Bildungszentrums sowie acht Forstwirt-Azubis der ForstBW-Ausbildungsstelle Ettenheimmünster des Forstbezirks „Mittleres Rheintal“ gefolgt.

Bereits seit 1984 betreut der BUND die rund 3.000 Quadratmeter große Fläche zwischen Ettenheim und Münchweier unweit des Hundesportplatzes. Seit 2011 findet die Aktion in Kooperation mit dem Naturpark und dem Landesbetrieb ForstBW statt, der für die Bewirtschaftung des Staatswaldes im Stadtgebiet Ettenheim zuständig ist. „Als Landesbetrieb ForstBW fühlen wir uns im besonderen Maße einer multifunktionalen Waldbewirtschaftung verpflichtet. Dabei ist uns der Naturschutz im Wald und den angrenzenden Lebensräumen ein wichtiges Anliegen. Daher unterstützen wir gerne seit Jahren mit unseren Azubis diese Aktion“, erklärte der stellvertretende Forstbezirksleiter Bernhard Hake.

Heimat für Orchideen und Insekten

Die Mischung aus wechselfeuchten Wiesen und Trockenrasen ist heute nicht nur Heimat für viele Orchideen, sondern auch für zahlreiche Insekten, darunter Schmetterlinge und Wildbienen. „Um die Artenvielfalt vor unserer Haustür zu erhalten und zu fördern müssen wir die Wiesen regelmäßig mähen und entbuschen. So schaffen wir Freiräume für die lichtbedürftigen Orchideen. Und das nutzt auch den hier beheimateten Insekten“, erklärt Elke Völker, Geschäftsstellenleiterin der BUND-Ortsgruppe Ettenheim.

Vor allem gebietsfremde Pflanzen wie beispielsweise die Goldrute oder das Springkraut bedrohen die Artenvielfalt. Deshalb packten die freiwilligen Helfer tatkräftig mit an. Ausgestattet mit Rechen, Heckenscheren und Freischneidern entbuschten sie die Fläche und trugen das Material zusammen. Auch ein Balkenmäher kam zum Einsatz.

Yvonne Flesch, stellvertretende Naturpark-Geschäftsführerin, dankte allen ehrenamtlichen Helfern für ihren schweißtreibenden Einsatz. „Unsere Herzenssache-Aktionen fördern die Verbundenheit der Menschen mit ihrer Heimat, dem Schwarzwald. Deshalb freue ich mich sehr, dass auch viele junge Menschen bei unseren Ehrenamtsaktionen im Einsatz sind.“

Und die waren mit Spaß und Ausdauer bei der Sache, fand Magdalena Seibt. Die Lehrerin am August-Ruf-Bildungszentrum ist sich sicher, dass der Arbeitseinsatz für die Schüler in Erinnerung bleibt. „Die Schülerinnen und Schüler packen gemeinsam an und kommen ihrem Ziel Schritt für Schritt näher. Das ist eine wichtige Erfahrung.“ Das sah auch Forstwirtschaftsmeister Achim Zehnle so. „Unsere Auszubildenden bekommen bei dem Einsatz praktische Einblicke in die Bereiche Landschaftspflege und Naturschutz.“ Mit einem regionalen Mittagsimbiss versorgte Naturpark-Wirt Rebstock aus Ettenheim-Münchweier alle ehrenamtlichen Helfer. Der Naturpark steuerte Getränke seines Partners Mineralbrunnen Teinach bei.

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