Pilotphase gestartet
Projekt „Gesundheitslotsin“ in Ettenheim

Freuen sich über den Start in die Pilotphase des Projektes „Gesundheitslotsin“ in Ettenheim: Bürgermeister Bruno Metz (v. l.), Projektleiterin Linda Fuchs, die Leiterin der Geschäftsstelle der KGK Janine Feicke, Gesundheitslotsin Karin Ruder und Gesundheitsamtsleiterin und fachliche Leiterin der KGK Evelyn Bressau | Foto: Landratsamt Ortenaukreis
  • Freuen sich über den Start in die Pilotphase des Projektes „Gesundheitslotsin“ in Ettenheim: Bürgermeister Bruno Metz (v. l.), Projektleiterin Linda Fuchs, die Leiterin der Geschäftsstelle der KGK Janine Feicke, Gesundheitslotsin Karin Ruder und Gesundheitsamtsleiterin und fachliche Leiterin der KGK Evelyn Bressau
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Ettenheim (st). Die kommunale Gesundheitskonferenz Ortenaukreis (KGK) ist in die Pilotphase des Projektes „Gesundheitslotsin“ in Ettenheim gestartet. Beim offiziellen Auftakt am Mittwoch, 29. Juni, in der Winterschule in Ettenheim informierte die KGK die beteiligten Partner sowie weitere Interessierte über den Projektstand und das weitere Vorgehen. Ziel ist es, bis Ende 2022 ein sektorenübergreifendes Klientenmanagement für die patientenorientierten Gesundheitszentren im Ortenaukreis zu entwickeln, bei dem chronisch und mehrfach erkrankte Menschen ganzheitlich versorgt werden. Im Rahmen des Projekts unterstützt eine Gesundheitslotsin die Betroffenen in enger Abstimmung mit den teilnehmenden Medizinern durch eine intensive, auf sie zugeschnittene Einzelfallbetreuung. Das Projekt, welches infolge der Bürgergespräche zur gesundheitlichen Versorgung im Jahr 2019 entstanden ist, wird gemeinsam mit dem Ortenau Klinikum durchgeführt und vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg gefördert.

Multiprofessionelle Zusammenarbeit

„Dass es immer mehr ältere und chronisch erkrankte Menschen gibt, gleichzeitig aber ein Nachwuchskräftemangel im gesundheitlichen Sektor herrscht, stellt unser Gesundheitswesen vor große Herausforderungen“, so Evelyn Bressau, Leiterin des Gesundheitsamts des Ortenaukreises und fachliche Leiterin der KGK. Dabei kann die bisher praktizierte Trennung zwischen ambulanten und stationären Angeboten für Betroffene herausfordernd sein. „Im Rahmen des Projekts wollen wir die multiprofessionelle Zusammenarbeit und Vernetzung verbessern und so einen Beitrag zur sektorenübergreifenden gesundheitlichen Versorgung der Bürgerinnen und Bürger im Ortenaukreis leisten“, so Bressau weiter.

Konzept erarbeitet

Im ersten Jahr des Projektes, in dem eine Bestands- und Bedarfsanalyse im Fokus stand, analysierte das Projektteam die vorhandenen Strukturen im ambulanten und stationären Sektor, führte Recherchen und Befragungen von Betroffenen sowie von Haus- und Fachärzten durch und konsultierte auch Akteure, die bereits ähnliche Angebote bereitstellen. „Darauf aufbauend haben wir gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe aus lokalen Experten ein Konzept für ein passgenaues sektorenübergreifendes Klientenmanagement entwickelt. Darin definieren wir, welche Aufgaben von Gesundheitslotsen erfüllt, wie die Zielgruppen und Zugänge aussehen und wie Datenschutz und Neutralität gewährleistet werden sollen“, berichtet Linda Fuchs, Leiterin des Projektes bei der KGK. Auch die erforderlichen Qualifikationen und Kompetenzen von Gesundheitslotsen seien erarbeitet und in das Konzept mit aufgenommen worden, welches bereits seit Ende April in Ettenheim in die Praxis umgesetzt wird.

Intensive Einzelberatung

Ansprechpartnerin für die in Ettenheim gestartete Pilotphase ist die Gesundheitslotsin und gelernte Krankenschwester Karin Ruder. „Häufig gehen chronische und Mehrfacherkrankungen auch mit sozialen oder finanziellen Problemen einher. Für Betroffene kann es schwer sein, den Überblick über bestehende Angebote, Termine, Behandlungen, Formalitäten und Behördengänge zu behalten“, erklärt die Gesundheitslotsin. Nachdem die Ärzte der Kooperationspraxen einen Unterstützungsbedarf feststellen, leiten sie die betreffenden Patienten mit deren Einverständnis der Gesundheitslotsin zu. Diese führt zunächst ein Erstgespräch, in der Regel folgt ein Hausbesuch, bei dem die Bedarfe und Sorgen erfasst werden. Danach stellt die Gesundheitslotsin gemeinsam mit den Klienten einen Versorgungsplan auf, dessen Umsetzung sie im stetigen Austausch mit den Medizinern begleitet. Zusätzlich zur intensiven Einzelfallbetreuung, besteht auch die Möglichkeit, die Gesundheitslotsin zu kontaktierten, falls Betroffene oder Angehörige einmalige Auskünfte zu vorhandenen Angeboten benötigen.

Praxistauglichkeit wird überprüft

„In der nun angelaufenen Pilotphase wollen wir die entwickelten Maßnahmen auf deren Praxistauglichkeit hin prüfen, um schließlich Handlungsempfehlungen ableiten und das Konzept bei Bedarf anpassen zu können“, ergänzt Janine Feicke, Leiterin der Geschäftsstelle der KGK. „Danach soll auch die Wirksamkeit des Projekts evaluiert werden, dessen Erkenntnisse als Blaupause für den gesamten Kreis genutzt werden können“, so Feicke weiter.

Die Gesundheitslotsin Karin Ruder ist per E-Mail unter karin.ruder@ortenaukreis.de oder zunächst für einmalige Auskünfte im Rahmen einer offenen Sprechstunde im Rathaus in Ettenheim, in der Regel donnerstags von 8.30 bis 11 Uhr, zu erreichen.
Weitere Informationen zum Projekt finden Interessierte auch in einem Flyer, der unter www.ortenaukreis.de/kgk/gesundheitslotsen abrufbar ist. Fragen beantwortet Projektleiterin Linda Fuchs unter Telefon 0781 805 6307 oder E-Mail unter linda.fuchs@ortenaukreis.de.

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