Angedacht: Melanie Bischoff
Den Rucksack mal wieder entrümpeln

Melanie Bischoff | Foto: privat

Es ist immer noch teils ein sehr sonniger Herbst mit vielen lichtdurchfluteten Tagen. Und in diesen ungewöhnlichen Monaten schnüren wir wieder vermehrt unsere Rucksäcke und erkunden heimische und fremde Wege.

Das Bild des Wander-Rucksacks

Ich selbst arbeite im Thema Ehrenamt und vergleiche dieses gerne mit dem Bild des Wander-Rucksacks: Wie muss ich dieses Bündel packen, damit auch andere Lust hätten, es eine Weile zu tragen? Wo sollten Inhalte transparent gemacht werden und wo gilt es, Dinge darin neu zu überdenken, die vielleicht „schon immer da waren“? Schließlich trägt auch niemand lange abgelaufene Verbandskästen mit sich herum.

Wir packen unseren Wanderrucksack immer wieder neu, so wie es Sinn macht und damit wir ihn über längere Zeit tragen können. Das ist ein guter Gedanke für die Arbeit von Gruppen und Gremien – aber passt das nicht auch auf alle Teile unseres Lebens?

Es sammeln sich über die Jahre immer mehr Sachen an, die prinzipiell sinnvoll und wichtig erscheinen. Aber manchmal sind Rucksäcke dann so schwer, dass sich eigentlich niemand wundern muss, mit diesem Gewicht nicht mehr voran zu kommen. Stehenlassen ist keine Lösung – aber ein paar Sachen entrümpeln und, vielleicht auch nur für eine Weile, nur das Nötigste mitnehmen.

Gerade die vergangenen Monate haben uns an vielen Stellen fast schon dazu gezwungen, umzupacken und neu zu denken. Der Verzicht auf so vieles hat uns gezeigt, was davon wirklich Bedeutung hat, also unbedingt in unseren persönlichen Rucksack muss, anderes haben wir nicht wirklich vermisst. An vielen Stellen im täglichen Leben, Familie, Beruf oder Ehrenamt steht jeder übliche Ablauf zur Diskussion. An manchen Stellen auch eine tolle Chance, den Rucksack einmal gänzlich umzukrempeln und neu einzurichten.

Ich lade Sie also ein, wenn Sie das nächste Mal aufbrechen und einen Rucksack zur Hand nehmen: Packen Sie sich auch etwas Zeit hinein, um über Ihren persönlichen Lebens-Rucksack nachzudenken.

Melanie Bischoff, Ehrenamtskoordination katholische Seelsorgeeinheit Ettenheim

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