Legionellen im Wasser
Belastung in Gengenbacher Sporthallen

Wegen einer Belastung mit Legionellen sind die Duschen in der Halle Reichenbach derzeit gesperrt. | Foto: Stadt Gengenbach
  • Wegen einer Belastung mit Legionellen sind die Duschen in der Halle Reichenbach derzeit gesperrt.
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Gengenbach (st). Bei einer routinemäßigen Wasseruntersuchung Ende des Jahres wurden erhöhte Legionellenbelastungen in den Warmwasserleitungen der Duschräume in mehreren Sporthallen in Gengenbach festgestellt.

Die Untersuchungsergebnisse des Labors lagen der Stadt Gengenbach am 3. Januar 2020 vor, es wurden in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Landratsamtes Ortenaukreis umgehend Sofortmaßnahmen eingeleitet. Eine erhöhte Belastung des Warmwassers wurde in den Duschen der Halle in Schwaibach festgestellt. Gleiches gilt für die Duschen der Hallen in Reichenbach und Strohbach. Die Duschräume in den Mehrzweckhallen wurden unverzüglich gesperrt.

Silvesterlauf-Teilnehmer bitte melden

Am 31. Dezember 2019 fand der Silvesterlauf des SSV Schwaibach statt. Die Duschräume der Mehrzweckhalle werden von den weiblichen Teilnehmern genutzt. Ob überhaupt eine oder mehrere Teilnehmerinnen die zwei Duschmöglichkeiten genutzt hatten, konnte der Veranstalter nicht genau sagen. Da auch keine Kontaktdaten der Teilnehmer vorliegen, können die in Fragen kommenden Läuferinnen nicht alle direkt benachrichtigt werden. Bei Fragen können sich die Läuferinnen direkt an die Stadtverwaltung Gengenbach, Telefon 07803/930123 wenden.

Legionellen können unterschiedliche Erkrankungsverläufe hervorrufen. Sie können bei den Betroffenen eine Erkrankung der Lunge oder eine fieberhafte Allgemeinerkrankung mit grippeähnlichen Symptomen auslösen. Gefährdet sind vor allem ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

In niedriger Konzentration ungefährlich

Die stäbchenförmigen Bakterien sind in geringen Mengen nahezu immer im Wasser vorhanden, im Meerwasser wie in unserem Trinkwasser. In niedriger Konzentration sind sie ungefährlich. Zum Problem werden die Legionellen erst, wenn sie in hoher Konzentration in die Lunge gelangen, beispielsweise wenn beim Duschen oder im Whirlpool Wasserdampf eingeatmet wird, der mit den Bakterien belastet ist.

Die Nutzung des Trinkwassers zum Trinken, zur Zubereitung von Speisen und Getränken sowie zum Händewaschen ist ohne Einschränkung möglich.

Weitere Proben waren unauffällig

Alle weiteren Proben aus Kindergärten, Schulen und Sportstätten waren unauffällig, auch die Warmwasserleitungen in den Duschräumen der Kinzigtalhalle waren ohne Befund.

Nach einer sogenannten thermischen Desinfektion, bei der die Legionellen mit über 70 Grad heißem Wasser in kurzer Zeit abgetötet werden, erfolgt eine erneute Untersuchung bevor die Duschen für die Nutzung freigegeben werden können.
Zur Aufklärung der Ursachen für die Kontamination werden durch ein Fachbüro Untersuchungen an der Wasserversorgungsanlage durchgeführt und eine Gefährdungsanalyse erstellt.

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