B33: Einig ist man nur bei der Uneinigkeit

Keine gemeinsame Lösung gibt es für Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer (links) und Bürgermeister Heinz Winkler. | Foto: Foto: dh
  • Keine gemeinsame Lösung gibt es für Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer (links) und Bürgermeister Heinz Winkler.
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Haslach/Offenburg. Am Ende des offiziellen Teils des Schwerpunktgespräches zur B33-Umfahrung Haslach zählte sich Haslachs Bürgermeister Heinz Winkler nicht mehr zu
den Optimisten, die an eine Lösung für die oberirdische Umfahrung
glauben. Die Variante würde mehr Haslacher belasten als davon Bürger
profitieren würden. Winkler rückte näher zum Tunnel. Mit der jüngsten
Vorstellung hat das Regierungspräsidium, dass mit Regierungspräsidentin
Bärbel Schäfer und Planer Gert Lustinetz sowie weiteren Fachleuten
gekommen war, damit seinen wichtigsten Fürsprecher verloren.

Die Flinte ins Korn werfen wird Winkler sicher nicht, doch der Kampf um die
beste Lösung wird ohne bestimmtes Ende weitergehen – eine Annäherung
war nicht zu erkennen. Der „B33-Gipfel“ war geprägt von hochrangigen
Vertretern – 18 Bürgermeister, 19 Vertreter der Wirtschaft, zudem der
IHK-Präsident Steffen Auer, WRO-Geschäftsführer Manfred Hammes, 34
Kommunalpolitiker, der Stadtrat von Haslach sowie die
Landtagsabgeordneten Sandra Boser (Grüne) und Helmut Rau (CDU). Warum es
doch kein Gipfel war, hatte Bärbel Schäfer schnell erklärt: „Es fehlt
derjenige am Tisch, der zahlt“ – der Bund.

Zwischen der Bündelungstrasse (45 Millionen Euro) und der Tunnellösung (110 Millionen
Euro ohne Rettungsstollen) klafft eine große finanzielle Differenz.
Steffen Auer erinnerte an die Bedeutung des Engpasses Haslach für die
Region und dass ein Tunnel durch sein Kosten/Nutzen-Verhältnis nicht
realisierbar wäre. Warum der dreispurige Ausbau der B33 nicht vor
Haslach enden könne, war Winkler nicht klar, denn bei einer Tunnellösung
würde eine zweispurige Lösung reichen. Oberirdisch soll es aber bei
drei Fahrspuren bleiben. Die Tieferlegung der Straße hinter dem Damm
müsse noch über dem 100jährigen-Hochwasser bleiben, während Gebäude
durchaus tiefer gebaut werden dürften.

Gewonnen haben dürfte das Regierungspräsidium, weil der Druck auf Haslach steigt. Irgendeine
Lösung ist immer mehr Vertretern aus Wirtschaft und Kommunen des
Kinzigtals lieber als in den nächsten 20 Jahren gar keine. Steinachs
Bürgermeister Frank Edelmann berichtete, dass die Steinacher
B33-Umfahrung immer häufiger durch Steinach umfahren würde, um den Staus
zu entgehen. Ähnliches von Fischerbachs Bürgermeister Armin Schwarz,
der immer mehr Schwerverkehr aus dem Gewerbegebiet von Hausach durch
Fischerbach fahren sieht. Für diese intensive Nutzung sei die
Kreisstraße aber nicht ausgelegt.

Ernüchternd war auch die Überprüfung des Ist-Zustandes, ob dieser mit einfachen Mitteln
verbessert werden kann. Zur Entlastung wäre es möglich, die
Fußgängerampel beim Bahnhof durch eine Unterführung zu ersetzen.
Allerdings würde die Rampe für die Barrierefreiheit 70 Meter lang
werden. Eine Überführung für Fußgänger und Radfahrer an der Abzweigung
zur Schleifmattstraße könnte auch Entlastung bringen. Durchgespielt
wurde selbst ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern, dann wäre die
Gefahr für die Fußgänger geringer, doch Zebrastreifen könnten den
Verkehrsfluss noch stärker beeinträchtigen.

Am Rande des Termins wurde auch bekannt, dass die B33-Bauarbeiten zum dreispurigen Ausbau im Bereich Offenburg weiter ruhen werden. Die nötige neue Ausschreibung
nach Kostensteigerungen werden erst in den kommenden Wochen erledigt.
Einem Anliegen der Berghauptener, nach einer dritten Ab- und Zufahrt vom
Gewerbegebiet direkt zur Bundesstraße wurde eine Absage erteilt.

Autor: Daniel Hengst

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