Ein Frage, Herr Aßmuth
Symbole wie Freundschaftsvertrag sind wichtig

Martin Aßmuth | Foto: Gemeinde Hofstetten

Die Gemeinde Hofstetten wird am Sonntag2. Juli, gegen 19 Uhr im Bürgersaal einen Freundschaftsvertrag mit der ukrainischen Gemeinde Trostjanez unterzeichnen. Eine Delegation um Bürgermeister Mykhailo Tshuliak durfte für wenige Tage ausreisen. Rembert Graf Kerssenbrock sprach mit Hofstettens Bürgermeister Martin Aßmuth über Ziele, Symbolik und Erreichtes.

Seit 2019 Kontakt in die Ukraine

Wie und wann entstand der Kontakt mit Trostjanez?
Der Kontakt kam 2019 über das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung nach deren Anfrage bei uns zustande. In Baden-Württemberg gibt es meines Wissens zehn solcher Kommunalbeziehungen in die Ukraine, im Ortenaukreis sind wir die Einzigen.

Was sind die mit dem Freundschaftsvertrag verbundenen Ziele?
Wir wollen unsere beiden Gemeinden dauerhaft miteinander vernetzen, dass sich die Menschen und die Verwaltungen untereinander austauschen. Beispielsweise ist Trostjanez sehr weit beim Glasfaserausbau, haben dagegen Probleme – abgesehen von der aktuellen Situation – mit der Wasserver- und Abwasserentsorgung. Und dann sind Symbole wichtig, gerade heute.

Wie haben sich die Kontakte seit Kriegsbeginn entwickelt?
Ich bin mit einem Kollegen Mykhailo Tshuliak in täglichem Kontakt. Wir stimmen die Lieferungen benötigter Waren ab, lösen logistische Probleme und erledigen den dafür nötigen Papierkram. Hinzu kommen persönliche und private Erlebnisse. Vieles, von dem was ich höre, berührt bis ins Mark.

Welche Rückmeldungen bekommen Sie aus der Ukraine?
Mein Kollege hat im ukrainischen Fernsehen die Einzigartigkeit des Projekts herausgestellt. Zumal die Hofstettener Bürgerschaft in vorbildlicher Weise Güter wie Medikamente, Konserven und andere benötigte Waren gespendet hat, die Gemeinde dazu auch ein Feuerwehrfahrzeug. Er ist dankbar, dass dadurch auch im ländlichen Raum Hilfsgüter ankommen und in der Region verteilt werden können. Ich habe einen Film erhalten, wie sich eine Mutter mit ihrem Kind für die Hilfe bedankt. Das geht ans Herz.

Welche Reaktionen gibt es zu diesen Aktivitäten?
Über das "Netzwerk Junge Bürgermeister*innen" fragen viele Kollegen nach. Dabei geht es vor allem um Organisatorisches. Insgesamt erlebe ich eine große Anteilnahme und Hilfsbereitschaft aus der Ortenau.

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