Kehler Eichen sind geschädigt
Abgestorbene Äste und braune Blätter festgestellt

Die europäischen Eichen Quercur rubra ist von Baumschäden betroffen. | Foto: Stadt Kehl
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  • Die europäischen Eichen Quercur rubra ist von Baumschäden betroffen.
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Kehl (st). Abgestorbene Äste und braune Blätter anstatt junger grüner Triebe: Die europäischen Eichen Quercur rubra sind in Kehl – wie im gesamten Ortenaukreis – von Baumschäden betroffen. Allein in Sundheim sind mehr als 100 Bäume krank. Gründe dafür sind Umwelteinflüsse, wie Feinstaub, der Klimawandel, die Trockenheit in den vergangenen drei Jahren sowie die „siebirische Kälte von minus 15 Grad Celsius im Februar“, wie Frank Wagner vom städtischen Betriebshof formuliert.

Dazu kommen Hitzerekorde im April von mehr als 30 Grad Celsius sowie die besondere Anfälligkeit von Monokulturen. Die Mitarbeiter des Betriebshofs der Stadt Kehl beobachten momentan die Entwicklung und werden anschließend mit unterschiedlichen Aktionen die Gegebenheiten an den Standorten der Eichen verbessern, um ein Absterben der Bäume möglichst zu verhindern.

Mit Beginn des Frühlings, den wieder grün gewordenen Bäumen und ihren neuen Trieben sind die Baumschäden bei den europäischen Eichen Quercur rubra in der Kernstadt und in den Ortschaften sichtbar geworden. Besonders betroffen sind dabei Bereiche in Sundheim und Querbach. „Die Baumschäden sind durch die toten Äste an den Baumspitzen gut erkennbar“, erklärt Frank Wagner, Leiter des Bereichs Grünflächen beim städtischen Betriebshof. Er hat ein weiteres Symptom entdeckt: Die Eichen ließen Samen fallen, die zu neuen Auslegern heranwüchsen. Vor drei Wochen wurden die ersten Schäden festgestellt und seitdem wird die Entwicklung von den Mitarbeitern des Betriebshofes beobachtet.

Gründe für die Baumschäden sind Umwelteinflüsse, beispielsweise das Streusalz vom Winterdienst, die Spritzmittel von den angrenzenden Feldern und Feinstaub, die Trockenheit und die hohen Temperaturen im April sowie das Vorkommen von Monokulturen: So sind ausschließlich Bereich betroffen, an denen nur Eichen gepflanzt wurden. In Monokulturen sind in der Regel alle Bäume gleichermaßen von den Umweltschäden betroffen und Schädlinge wie Raupen, Läuse, Ameisen und Forstspanner haben ein leichtes Spiel: „Ist eine Eiche geschädigt, springen diese ganz schnell auch auf die anderen Eichen über“, erklärt Frank Wagner, und verstärkten bei den geschwächten Bäumen die Umweltschäden.

Nach der Beobachtungsphase werden die Betriebshofmitarbeiter zuerst die toten Äste aus den Baumkronen herausschneiden. Damit soll verhindert werden, dass diese auf Straßen und Wirtschaftswege neben den Eichen herabfallen und Fußgänger oder Radfahrer verletzen. Außerdem wird versucht, die Standortbedingungen für die betroffenen Eichen zu verbessern: Je nach Standort werden die Böden gedüngt, belüftet oder bewässert, um ein Absterben der Bäume möglichst zu verhindern, wie die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung schreibt. Ebenso soll dadurch verhindert werden, dass ein Pilz die Eichen befällt und weiter schädigt. Gegen den Forstspanner ist kein Eingreifen nötig, da der Schädlingsbefall meist nach der Sanierung der Standorte von selbst nachlässt, ohne größere Schäden zu verursachen. Erkrankungen an Eichen, die beispielsweise durch den Eichenprozessionsspinner verursacht wurden, treten seit 2009 zwar immer wieder in Intervallen auf, seit drei Jahren jedoch seltener.

Die europäischen Eichen Quercur rubra ist von Baumschäden betroffen. | Foto: Stadt Kehl
Die betroffenen Eichen haben tote Äste und braune Blätter. | Foto: Stadt Kehl

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