Sammelaktion zur Abfallvermeidung
Neues Leben für alte Handys

Evelyn Durban und Lea Unterreiner (r.) stellen den Sammelbehälter für alte Elektrogeräte im Rathaus I auf.  | Foto: Stadt Kehl
  • Evelyn Durban und Lea Unterreiner (r.) stellen den Sammelbehälter für alte Elektrogeräte im Rathaus I auf.
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Kehl (st). Sie befinden sich in Kopfhörern, Fernsehgeräten, Waschmaschinen und sogar in Brillengläsern: Viele Gebrauchsgegenstände des Alltags gäbe es ohne die sogenannten Metalle der Seltenen Erden nicht. Deren Abbau findet allerdings oft unter Bedingungen statt, die sowohl für die beteiligten Menschen als auch für die Umwelt in hohem Maße schädlich sind. Um auf dieses Thema aufmerksam zu machen, findet vom 1. bis 22. November eine große-Handy-Sammelaktion statt. Dabei können ungenutzte Altgeräte in Sammelboxen eingeworfen und dadurch die wertvollen Rohstoffe recycelt werden.

Die Aktion wird vom städtischen Bereich Stadtplanung/Umwelt betreut und findet im Rahmen der Europäischen Woche der Abfallvermeidung statt, um auf die Thematik ungenutzter Handys aufmerksam zu machen: „Denn schätzungsweise 84 Prozent aller Deutschen bewahren ein ungenutztes Altgerät in ihrer Schublade auf“, erklärt die städtische Klimaschutzmanagerin Lea Unterreiner. Teilweise könnten diese noch weiter verwendet oder ihre Bestandteile wieder aufbereitet werden, denn was viele nicht wüssten: In unseren Mobiltelefonen und Smartphones, aber auch in vielen Maschinen und Geräten, die wir alltäglich und ganz selbstverständlich nutzen, stecken teils sehr teure Rohstoffe – so zum Beispiel wertvolle Metalle wie Gold oder Platin, aber auch Indium, Palladium oder Tantal. Ebenso sind oft sogenannte Metalle der Seltenen Erden verbaut, wie Neodym oder Samarium, deren Namen wir meist gar nicht kennen.

Der Bereich Stadtplanung/Umwelt beteiligt sich daher an der "Handy-Aktion Baden-Württemberg" und stellt im Zeitraum vom 1. bis 22. November an mehreren Standorten Sammelbehälter auf, in die nicht mehr gebrauchte Geräte eingeworfen werden können.

Was darf alles in die Sammelbehälter?

Gespendet werden können Handys, Smartphones und Tablets, eBook-Reader, Mobilfunkgeräte, die mit SIM-Karten genutzt werden, sowie technisches Zubehör wie Kopfhörer oder Ladekabel. Die eingeworfenen Spenden brauchen nicht funktionsfähig zu sein, da dies unerheblich für die Wiederverwertung der Bestandteile ist. Der Akku sollte jedoch im Gerät bleiben und nicht einzeln in die Sammelbox geworfen werden: „Das erleichtert zum einen die Zuordnung des Akkus zum passenden Gerät und zum anderen besteht Explosionsgefahr, wenn ein loser Akku in Berührung mit Kontakten kommt“ verdeutlicht Lea Unterreiner.

Wo stehen die Sammelbehälter?

Wer seine Altgeräte spenden möchte, findet im Zeitraum von 1. bis 22. November an den folgenden Standorten Behälter vor:

  • Rathaus I und II
  • Weinbrennerhaus
  • Diakonisches Werk im Zentrum am Markt
  • Ortsverwaltungen
  • Tourist-Info Kehl
  • Mediathek Kehl
  • VHS-Büro im Kulturhaus
  • Hebelschule
  • Tulla-Realschule
  • Einstein-Gymnasium
  • Berufliche Schulen
  • Jugendtreff Goldscheuer
  • Repair-Café am Montag, 18.November, in der Wilhelmschule.

Die Boxen sehen alle gleich aus und sind jeweils innerhalb der Öffnungszeiten der Einrichtung, in der sie stehen, zugänglich.

Firmen oder Vereine, die Interesse haben, ebenfalls an der Aktion teilzunehmen und bei sich einen Karton aufzustellen, können sich telefonisch unter 07851/884322 oder per E-Mail an Lea Unterreiner wenden. Bei einer Teilnahme entsteht kein Mehraufwand; die Mitarbeiter aus dem Bereich Stadtplanung/Umwelt kümmern sich um die Anlieferung und die Abholung der Behälter.

Was passiert mit dem Handy nach der Spende?

Sind die Handys noch in einem guten Zustand, werden diese weiterverkauft. Vorher werden sämtliche gespeicherten Daten darauf durch ein zertifiziertes Fachunternehmen gelöscht. „Bitte achten Sie jedoch auch darauf, SIM-und Speicherkarten vor dem Einwurf in die Sammelboxen herauszunehmen“, betont Lea Unterreiner. Geräte, die nicht mehr verkaufsfähig sind, werden einem Recycling zugeführt. Sämtliche Erlöse aus dem Verkauf oder der Wiederaufbereitung kommen Sozialprojekten in Afrika zugute.

Um bereits Jugendliche zu sensibilisieren, besteht für Schulen die Möglichkeit, die Themen Ressourcenknappheit und Recycling mit praktischer Unterstützung durch Mitarbeitende aus dem Bereich Stadtplanung/Umwelt im Unterricht zu behandeln. Pädagogische Fachkräfte an weiterführenden Schulen, die sich dafür interessieren, können sich an Lea Unterreiner wenden.

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