Staufermedaille des Landes geht an Erich Jais
Sein jahrzehntelanges Engagement gewürdigt

Oberbürgermeister Toni Vetrano (rechts) überreichte Erich Jais die Auszeichnung.  | Foto: Foto: Stadt Kehl
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Kehl (st). 1983 hat er als Rektor der Falkenhausenschule gegen den Willen des baden-württembergischen Kultusministeriums die erste bilinguale – deutsch-französische – Klasse eingerichtet; 1991 hat er den Arbeitskreis Christen und Muslime initiiert und 2014 in seinem Wohnzimmer die Flüchtlingshilfe Kehl gegründet: Nun hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann Erich Jais für sein jahrzehntelanges Engagement mit der Staufermedaille ausgezeichnet. Überreicht hat sie Oberbürgermeister Toni Vetrano im Zedernsaal der Stadthalle.

Wer Erich Jais ehren dürfe, habe ein Problem, führte Toni Vetrano in seine Laudatio ein: Er wisse nämlich nicht, wo anfangen und wo aufhören, wenn er dessen Verdienste aufzählen wolle. Mit der Einführung des bilingualen Unterrichts habe Erich Jais bereits vor Binnenmarkt und Schengener Abkommen den Grundstein dafür gelegt, dass die Falkenhausenschule heute ein Aushängeschild für das Land sei

Als die Ökumene für viele Menschen noch keine Selbstverständlichkeit gewesen sei, habe Erich Jais – 1991 – den Arbeitskreis für Christen und Muslime gegründet. Im geschützten Raum sollten die Gläubigen die Fragen über die jeweils andere Religion stellen können, die ihnen auf den Nägeln brannten, und dabei mehr übereinander erfahren, fasste der OB die damaligen Beweggründe von Erich Jais zusammen. Bereits 2014, als in Kehl gerade mal 74 Flüchtlinge lebten, die bereits mehrere Jahre in der Stadt wohnten, habe Erich Jais in seinem Wohnzimmer die Flüchtlingshilfe Kehl gegründet, die in ihrer Hochzeit rund 150 Helfer vereinte und zu der auch die Helferkreise in den Ortschaften gehörten.

„Der liebe Gott möge Ihnen nachsehen, dass Sie so schön über mich geredet haben und mir, dass ich es gerne gehört habe“, sagte Erich Jais in seiner Rede nach der Verleihung der Staufermedaille. Er nehme die Medaille stellvertretend für alle Helfer an. Ohne ein hochmotiviertes und engagiertes Kollegium „wäre es nie möglich gewesen“, die Falkenhausenschule zu einer bilingualen Schule zu entwickeln, ohne die vielen Familien- und Sprachpaten hätte es keine Flüchtlingshilfe gegeben dankte Jais allen.

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