Qualifizierung bei der SWEG
Mitarbeiter werden Triebfahrzeugführer

Blick in den Triebwagen | Foto: SWEG
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Lahr(st) Normalerweise kümmert sich Fabian Ganter an seinem SWEG-Arbeitsplatz in Offenburg um das Management von Busausschreibungen. Doch der 32-Jährige hat noch andere Pläne: Er möchte künftig zusätzlich die Züge des Unternehmens steuern. „Ich habe früher schon in Karlsruhe nebenberuflich als Straßenbahnfahrer gearbeitet und das hatte mir großen Spaß gemacht“, erläutert er. Fabian Ganter ist einer von vier SWEG-Mitarbeitern, die seit Mitte Februar 2024 neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit im Unternehmen eine Ausbildung zum Triebfahrzeugführer begonnen haben.

Für Ausnahmesituationen

„Ich freue mich sehr über dieses außerordentliche Engagement der vier Mitarbeiter, denn in Ausnahmesituationen können wir wirklich jede helfende Hand in den Zügen gebrauchen“, sagt Tobias Harms, Vorsitzender der SWEG-Geschäftsführung. Auf dem Weg in den Führerstand müssen die Auszubildenden zunächst den Triebfahrzeugführerschein erwerben, für den wiederum das Grundlagen-Wissen zu Signalen, Weichen, Oberleitungen, Unfallverhütung oder Sicherheitsfragen in zwei Prüfungen abgefragt wird. Weitere Prüfungen folgen nach vertiefenden Modulen zu verschiedenen Themen. Zum Schluss geht es direkt in den Führerstand eines Zuges. 30 Fahrtage sind zu absolvieren, dann steht die Abschlussprüfung an. Diese besteht aus der Vorbereitung eines Fahrzeugs für die Fahrt, aus einer Fahrt selbst und aus einer mündlichen Prüfung.

„Das alles parallel zum Hauptjob – das ist natürlich eine Herausforderung“, sagt Gaetano Profeta, der bei der SWEG zuständig für die Ausbildung der Triebfahrzeugführer ist. „Aber wir werden da ganz individuelle Pläne aufstellen, damit es trotzdem gelingt.“ Jeder der vier Kollegen werde sich viel im Selbststudium beibringen und gemeinsame Besprechungen könne man häufig über digitale Kanäle absolvieren. Läuft alles nach Plan, dann dürfen die vier SWEG-Mitarbeiter bereits Ende des Jahres das erste Mal alleinverantwortlich einen Zug der SWEG steuern.

Gaetano Profeta jedenfalls lobt die Bereitschaft der Kollegen: „Ich finde es gut, wenn Verwaltungs- beziehungsweise Führungskräfte aus erster Hand erleben, wie es in der Praxis läuft.“ Dass der Beruf des Triebfahrzeugführers sehr attraktiv ist, weiß er ohnehin aus eigener Erfahrung nur zu gut: „Der Job lässt sich in Ruhe ausüben, wird gut bezahlt und hält beeindruckende Naturerlebnisse wie Sonnenaufgänge parat.“

So kann jeder Triebfahrzeugführer werden

Jeder Interessierte, die oder der ebenfalls Triebfahrzeugführer werden möchte, ist bei der SWEG gern gesehen. Für Quereinsteiger gibt es Kurse, die insgesamt elf Monate dauern. Die nächsten Kurse beginnen am 1. April und am 1. Oktober dieses Jahres – an beiden Terminen jeweils im badischen und im württembergischen Verkehrsgebiet der SWEG. Die erfolgreichen Absolventen erwartet bei der SWEG unter anderem ein sicherer, spannender und moderner Arbeitsplatz, eine marktgerechte Vergütung nach Tarifvertrag, eine attraktive betriebliche Altersversorgung, betriebliche Gesundheitsförderung, Weiterbildungen sowie Freifahrtregelungen. Ebenfalls sehr attraktiv: Bereits während der Qualifizierung zum Triebfahrzeugführer erhalten die Auszubildenden die volle Vergütung.
Neben der elfmonatigen Ausbildung zum Triebfahrzeugführer für Quereinsteiger bietet die SWEG auch eine reguläre dreijährige Ausbildung zum Triebfahrzeugführer für junge Menschen an, bei der das Mindesteinstiegsalter bei 17 Jahren liegt. Start dieser Ausbildung ist wie jedes Jahr am 1. September 2024.

Stimmen 

Stephen Penaluna (Mitarbeiter in der Bahnbetrieb-Verwaltung in Hechingen): „Ich bin schon jetzt als Notfallmitarbeiter bei der SWEG tätig. Sollte es bei einem solchen Einsatz nötig sein, einen Zug in den Bahnhof zurückzusetzen, um die Strecke freizumachen, dann könnte ich dies in Zukunft übernehmen. Ich wohne so zentral, dass ich an nahezu allen Bahneinsatzorten der SWEG schnell bin – egal ob in Gammertingen, Ulm, Freiburg, Offenburg oder Stuttgart. Sollte mein Einsatz als Triebfahrzeugführer gefragt sein, damit ein Zug nicht ausfällt, dann wäre ich künftig bereit.“

Christian Manz (stellvertretender Leiter der Bahnbetriebswerkstatt in Gammertingen): „Ich nehme an der Ausbildung teil, um etwas Neues kennenzulernen. Ich erhoffe mir dadurch, ein noch besseres Verständnis der Fahrzeuge zu bekommen, für deren technischen Zustand wir in der Werkstatt ja ohnehin zuständig sind.“

Christopher Delong (Leiter des Stabsbereichs Inhouse Consulting in der Hauptverwaltung in Lahr und Prokurist bei der SWEG Bahn Stuttgart GmbH): „In meinem Berufsalltag blicke ich zumeist aus strategischer Perspektive auf unser Unternehmen. Die nebenberufliche Ausbildung zum Triebfahrzeugführer gibt mir die Chance, operative Prozesse in der Praxis zu betrachten und mein betriebliches Wissen im Eisenbahnbereich zu vertiefen.“

Blick in den Triebwagen | Foto: SWEG
Ausbildungsteilnehmer für den Triebfahrzeugführer | Foto: SWEG

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