Für Frauen und Familien
Schwangerschaftsberatung des Diakonischen Werks

Das Team der Schwangerschaftsberatung: Caroline Schäfer (l. ) und Susanne Wacker | Foto: Diakonisches Werk Lahr
  • Das Team der Schwangerschaftsberatung: Caroline Schäfer (l. ) und Susanne Wacker
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Lahr (st). Seit dem 1.  September ist Caroline Schäfer gemeinsam mit der langjährigen Mitarbeiterin in der Schwangerschaftsberatung des Diakonischen Werkes Lahr, Susanne Wacker, zuständig für die Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatung.

Vielfältige Beratung

Caroline Schäfer, seit April 2019 angestellt beim Diakonischen Werk Ortenau, war zunächst in Offenburg in der Migrationsberatung tätig und begleitete dort Menschen mit Migrationshintergrund zu ausländerrechtlichen Angelegenheiten und Existenzsicherung. Zuvor hatte sie Erfahrungen im Bereich der Arbeit mit Jugendlichen sowie in deren Ausbildungsbegleitung von förderungsbedürftigen Azubis gesammelt. Wie die Schwangerschaftsberatung des Diakonischen Werks thematisch ausgerichtet ist, ist der breiten Öffentlichkeit oft nicht bekannt. Denn es geht nicht nur um Konfliktberatung bei Schwangerschaften. „Wir beraten die Frauen und Familien und begleiten diese durch die Schwangerschaft und darüber hinaus, bis das jüngste Kind drei Jahre alt ist, zu vielen Themen des Lebens genauso wie die Frauen, die sich für den Abbruch der Schwangerschaft entscheiden“, erläutert Susanne Wacker. „Unsere Arbeit ist so vielfältig und fordert uns immer wieder aufs Neue heraus, aber gerade das macht unsere Beratungstätigkeit aus und fördert die Sensibilität für die unterschiedlichen Lebenslagen der Betroffenen“, stellt Caroline Schäfer fest.

Oft gehe es um Fragen zur Elternzeit, um die finanzielle Absicherung der Familien, die Leistungen vor und nach der Geburt, oder um Anträge bei Stiftungen in existenziellen Notlagen. Die Umsetzung des Verhütungsprojekt des Ortenaukreises, welches seit 2015 die Kosten für verschreibungspflichtige Verhütungsmittel für Frauen im Sozialleistungsbezug übernimmt, ist beiden wichtig. Frauen, die sich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden, erhalten nach dem Gespräch eine Beratungsbescheinigung, die beim Arzt vorlegt werden muss. Dabei geht es in den Beratungsgesprächen nicht um eine Bewertung oder Beurteilung der Person, sondern um Beratung und die Beschreibung von Hilfsangeboten, so Wacker.

Unterschiedliche Motive sind es, die Frauen zu einem eventuellen Abbruch bewegen. Dies reichen von Beziehungsproblemen und finanziellen Notlagen bis hin zu der Überforderung in der aktuellen Lebenssituation. „Viele denken, es seien vorwiegend jüngere Frauen oder Mädchen, die in die Konfliktberatung kommen; aber es sind deutlich mehr Frauen zwischen 25 und 35 Jahren, die oft auch bereits Kinder haben“, stellt Schäfer fest. "Die Beratung in dem Pandemiejahr 2020 hat sich verändert", so Susanne Wacker. So wurden telefonische Beratungen neu erschlossen, doch war bis jetzt möglich gewesen, nach Absprache und unter Einhaltung der Verordnungen persönliche Beratungen anzubieten. Gerade bei ausländischen Familien mit mangelnden Sprachkenntnissen war eine entsprechende Unterstützung beispielsweise bei Antragsstellungen telefonisch kaum realisierbar.

Gut vernetzt 

Ein Vorteil ist zudem, dass die Arbeitsfelder des Diakonischen Werks gut vernetzt sind. So besteht die Möglichkeit einer kurzfristigen finanziellen Hilfe durch verschiedene Fonds oder durch einen Gutschein für den Einkauf in der Tafel. Bei ausländerrechtlichen Fragen hilft der Jugendmigrationsdienst weiter und zum Thema Kinderbetreuung können sich die Frauen bei den Kolleginnen der Kindertagespflege informieren. Caroline Schäfer ist auf jeden Fall schnell angekommen in ihrem neuen Aufgabengebiet, das kann Susanne Wacker nur bestätigen und stellt nochmals heraus, was für sie die Beratungstätigkeit attraktiv macht: „Immer wieder neue Aufgabenstellungen und wechselnde Familienkonstellationen fordern uns heraus, nach passenden und befriedigenden Lösungen zu suchen. Oft werden wir mit schwierigen Umbruchsituationen konfrontiert, die uns auch häufig persönlich berühren. Da schätzen wir den kollegialen Austausch.“ Im Jahr2020 gab es insgesamt 746 Kontakte zu Frauen und deren Familienangehörigen in 345 Fällen.

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