Wie soll der Dritte Ort aussehen?
Stadt Lahr und Sparkasse starten eine Online-Umfrage

Mediatheksleiterin Julia Fenstermacher (v. l.), Erster Bürgermeister Guido Schöneboom, Nicole Dietl, Vorstandsmitglied der Sparkasse Offenburg/Ortenau, und Oberbürgermeister Markus Ibert  | Foto: ds
  • Mediatheksleiterin Julia Fenstermacher (v. l.), Erster Bürgermeister Guido Schöneboom, Nicole Dietl, Vorstandsmitglied der Sparkasse Offenburg/Ortenau, und Oberbürgermeister Markus Ibert
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Lahr Ein "Wohnzimmer für alle" soll im Kundenzentrum der Sparkasse in der Innenstadt entstehen. Zentrales Element des sogenannten Dritten Ortes soll künftig die Mediathek sein. An der Gestaltung dieses Ortes soll auch die Lahrer Bevölkerung beteiligt werden. Hierfür rufen die Stadt Lahr, die Sparkasse Offenburg/Ortenau und das niederländische Architekturbüro includi zu einer Online-Umfrage auf. Bis einschließlich 30. September können alle interessierten Bürger unter an der Entstehung des Dritten Ortes mitarbeiten.

Durch den Wandel der Bankenwelt ist der Sparkasse ihr Gebäude zu groß geworden. Dennoch will man an dem zentralen Standort im Geschäftsgebiet festhalten und auch weiterhin investieren. Nach einer Neukonzeption der 4.500 Quadratmeter großen Geschäftsstelle würde die Sparkasse noch 1.800 Quadratmeter selbst benötigen. "Die restliche Fläche stünde für den Dritten Ort zur Verfügung", erklärt Vorständin Nicole Dietl. Gesellschaftliche und soziale Teilhabe sei die Grundidee von Sparkassen. "Da passt ein möglicher Dritter Ort, der Begegnung und Austausch fördert, sehr gut", so Dietl. Im Rahmen einer Studie, die die Sparkasse in Auftrag gegeben hat, soll nun die Machbarkeit erörtert werden. "Wir sind auf die Ideen unserer Kunden sowie aus der gesamten Bürgerschaft gespannt und hoffen, dass möglichst viele sich beteiligen“, wirbt Nicole Dietl.

Soziale und kulturelle Angebote

Die gemeinsame Vision von Sparkasse und Stadt ist, das Kundenzentrum um eine breit gefächerte städtische Palette von sozialen und kulturellen Angeboten zu erweitern. Neben der Mediathek könnten das Mehrgenerationenhaus und der Seniorentreff, die Städtische Galerie, Gastronomie und Veranstaltungsflächen sowie multifunktionale Schulungs- und Sitzungsräume weitere Elemente sein. "In unserem gemeinsamen Wohnzimmer wollen wir alles zusammenbringen, was wir gerne tun", erläutert Oberbürgermeister Markus Ibert. Abseits von Arbeit und dem Zuhause soll der Dritte Ort Raum für Begegnung und Erlebnisse sein. "Um das zu realisieren, haben wir uns an den Dritte-Ort-Papst gewandt", so Erster Bürgermeister Guido Schöneboom. Man wolle keine Experimente, sondern das Original. Der niederländische Architekt Aat Vos mit seinem Büro includi gelte international als Vordenker für die Neugestaltung von Bibliotheken. Am Dienstag, 17. Oktober, wird er um 18.45 Uhr im Forum Kino in Lahr seine Ideen in einem multimedialen Vortrag vorstellen.

Machbarkeitsstudie

Die Machbarkeitsstudie soll dann eine Grundlage für die Entscheidung des Lahrer Gemeinderats über die Verwirklichung eines Dritten Ortes im Kundenzentrum der Sparkasse schaffen. Das Projektteam erarbeitet potenzielle Nutzungen und Inhalte und klärt die jeweiligen Flächenbedarfe und lotet Möglichkeiten zur Finanzierung aus. Das Auftakttreffen mit includi findet am 20. und 21. September in Lahr statt. Mitte Oktober folgen verwaltungsinterne Workshops. Die Präsentation der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie ist für Ende Oktober beziehungsweise Anfang November vorgesehen.

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