Arbeitskreis Römeranlage ist mit vielen Projekten aktiv
Wöchentliche Aktionen und zwei Thementage

Archäologin Bérénice Jayme führt Besucher durch das römische Streifenhaus. | Foto: Sandra Decoux-Kone
  • Archäologin Bérénice Jayme führt Besucher durch das römische Streifenhaus.
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Lahr (sdk). Donnerstagnachmittag, 14 Uhr, am Streifenhaus auf der Landesgartenschau (LGS): Archäologin Bérénice Jayme nimmt in ihrem römischen Kostüm die Besucher in Empfang, die sie an diesem Nachmittag durch die Römeranlage führen wird. Auch Klaus Blawert, Ansprechpartner der Römeranlage auf der LGS, ist wie immer in der Nähe des römischen Streifenhauses präsent. Jeden Donnerstag und Samstag veranstaltet der Arbeitskreis Römeranlage von 14 bis 17 Uhr Führungen und bietet viele interessante Mitmach-Aktionen für Kinder und Erwachsene an.

Das Römerprojekt ist eine Aktion des Freundeskreises Landesgartenschau Lahr in Kooperation mit dem Städtischen Museum Tonofenfabrik. Das Römerhaus gehört zum Städtischen Museum Lahr und wurde auf der Ausgrabungsstelle der Römerfunde original nachgebaut. Archäologin Bérénice Jayme ist als Museumpädagogin angestellt und geradezu prädestiniert, die römische Geschichte an Interessierte weiterzugeben.

Schon vor mehr als drei Jahren hat sich der Arbeitskreis Römeranlage innerhalb des Freundeskreises gebildet, der beispielsweise auch den archäobotanischen Garten mit 300 Pflanzensorten der damaligen Zeit anlegt, sowie die Bespielung des Römerhauses organisiert. Hier wird eindrucksvoll und authentisch das Leben der Gallorömer gezeigt. Damals war das Dorf ein Handelsplatz an der Nord-Süd-Tangente der alten Römerstraße in dem Handel betrieben, aber auch Waren hergestellt wurden, wie die bekannte „Lahrer Ware“. Das sind die Tongefäße, die aus dem hiesigen Tonmaterial hergestellt wurden und eine typische graue Farbe haben.

Eine weitere Besonderheit ist das Wohnhaus selbst, das authentisch nachgebaute Streifenhaus. Jeden Donnerstag und Samstag gibt der Arbeitskreis bei wechselnden Aktionen unter dem Motto „Römisches Alltagsleben in Lahr-Dinglingen“, Einblicke in die verschiedenen Lebensbereiche der damaligen Bevölkerung mit der Demonstration historischer Webarten, der Schmuckherstellung, inklusives Töpfern, Kosmetikherstellung und vielem mehr. Die Herren der Gruppe „Essen und Trinken“ bieten beispielsweise Kostproben der römischen Küche mit Gewürzwein oder römischem Brot an. Bei den Kinderaktionen "Römische Spiele" werden auf den in die Erde gelassenen Spielfeldern hinter dem Streifenhaus Rundmühle und Delta gespielt. Die Schmuckgruppe erstellt Draht-Fibeln oder kleine Anhänger aus Draht. Unter dem Thema Schönheitspflege werden dekorative Kosmetika, Salben, Düfte und Öle hergestellt.

Schautafeln geben Einblicke in die Rolle der Frau im Imperium Romanum. Mit diesen Aktionen kann die interessierte Bevölkerung in das Alltagsleben der Lahrer Römer hinein schnuppern, betont Klaus Blawert. Knapp 100 Akteure haben diese Projekte nach dreieinhalbjähriger Planungszeit initiiert. Die Teilnehmer der Nähgruppe unter der Leitung von Barbara Spängler haben über 60 authentische Kostüme gefertigt, welche die Akteure während den Aktionen tragen. Dies konnte durch die finanzielle Unterstützung der Stiftung Bürger für Lahr realisiert werden, die 3.000 Euro zur Herstellung der Kleidung spendete. 

Zusätzlich zu den wöchentlich stattfindenden Römeraktionen auf dem Gartenschaugelände sollen zwei große Römertage stattfinden. Am 19. Mai und 29. September werden alle Akteure in Aktion treten. An diesen Tagen wird altes Handwerk zu sehen sein. Ein Steinmetz zeigt die Steinbearbeitung, es gibt Grünholzschnitzen und den Bau eines römischen Töpferofens, Drechseln, Seilerei, Schmied und vieles mehr. Modeschauen und Frisuren vervollständigen das Angebot.

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