Raubserie in Lahr nahezu geklärt
Intensive Ermittlungen und akribische Recherchen

Foto: pixabay

Lahr. Die zwischen Oktober 2019 und Februar 2020 anhaltenden Raubüberfälle auf Spielcasinos, Wettbüros und in einem Fall auf eine Gaststätte in Lahr, über die das Polizeipräsidium Offenburg in den jeweiligen Einzelfällen berichtet hat, sind weitestgehend geklärt. Überdies dürfte nach aktuellem Sachstand ein am 11. Januar verübter Einbruch in das Lokal, welches am 20. Januar in der Bismarckstraße überfallen wurde, auf das Konto der gleichen Tätergruppierung, wie der spätere Überfall gehen.

Die Fallzahlen innerhalb dieser vier Monate lagen deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre, wobei sich die Ermittler dem Eindruck eines Nachahmungseffektes nicht erwehren konnten. Nachdem das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung durch die acht vollendeten Taten und eine schwere räuberische Erpressung im Versuchsstadium in Teilen beeinträchtigt war, konnte die Lage, durch die schnelle Ermittlung der Verantwortlichen, mittlerweile wieder normalisiert werden.

Für acht der neun Überfälle gelang es den Beamten der zuständigen Kriminalinspektion, in permanenter und enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Offenburg, insgesamt zehn Verdächtige zu ermitteln. Die Hälfte der Männer und Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 28 Jahren befinden sich aktuell auf Antrag der Staatsanwaltschaft Offenburg in Haft.

Räuberische Erpressung

Lediglich die schwere räuberische Erpressung am 6. Januar auf eine Spielothek in der Güterhallenstraße ist noch ungeklärt. Der bislang unbekannte Täter wurde wie folgt beschrieben: 180 Zentimeter groß mit normaler Statur, kein lokaler Dialekt, möglicherweise Afrikaner, bekleidet mit dunkler Jacke mit Kapuze und Fellbesatz, wobei die Kapuze über den Kopf gezogen war, roter Hose mit schwarz-weißen Streifen sowie Druckknöpfen an den Außenseiten, maskiert mit blickdichter, schwarzer Strumpfhose und grauen Handschuhen.

Die Tatbegehung erfolgte in den meisten Fällen zu zweit, wobei die Überfälle von vier verschiedenen Gruppierungen, die nach bisherigen Erkenntnissen in keiner Beziehung zueinanderstanden, begangen wurden.

Gesamterfolg

Steffen Siefert, Leiter der unter anderem für Raubüberfälle zuständigen Kriminalinspektion: "Personalintensive Schutz- sowie Fahndungsmaßnahmen mit Kräften des Polizeireviers Lahr sowie des Polizeipräsidiums Einsatz, im Zusammenspiel mit einem hohen Ermittlungsaufwand sowie akribischer Recherchen meiner Kollegen, trugen letztlich zu dem großartigen Gesamterfolg bei."

Durch die festgelegte Priorisierung, in Verbindung mit der Erstellung einer Konzeption, wurde mit ständiger Präsenz, insbesondere zu Nacht- und Wochenendzeiten, über mehrere Wochen ein hoher Fahndungsdruck aufgebaut, mit dem Ziel, weitere Taten zu verhindern und mögliche Nachahmer abzuschrecken. Die Ermittlungserfolge resultieren letztlich aus einer Verschmelzung von Zeugenaussagen, Observationen, der Auswertung von Telefon-Verbindungsdaten und Bildmaterial, aber auch aus Übereinstimmungen gesicherter Fingerspuren. Bei den Überfällen am 31. Dezember in der Raiffeisenstraße sowie am 8. Februar in der Geroldsecker Vorstadt gelang es Beamten des Polizeireviers Lahr, jeweils zwei Verdächtige direkt nach Tat festzunehmen.

Teilbeträge des im fünfstelligen Bereich erbeuteten Raubguts konnten im Zuge der polizeilichen Maßnahmen bei den Verdächtigen aufgefunden und sichergestellt werden.

Seit der Ermittlung der Tatverdächtigen ist in Lahr kein weiteres Raubdelikt mehr auf eine Spielhalle oder ein Wettbüro zu verzeichnen.

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