Pflege von Grünanlagen
Große Drüsenameise erfordert erhöhte Vorsicht

Eine Arbeiterin der Großen Drüsenameise
 | Foto: Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart – A. Bellersheim
  • Eine Arbeiterin der Großen Drüsenameise
  • Foto: Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart – A. Bellersheim
  • hochgeladen von Matthias Kerber

Lahr (st) Die Große Drüsenameise, wissenschaftlich Tapinoma magnum, ist nach bisherigem Kenntnisstand noch nicht in Lahr nachgewiesen worden, aber vielen Menschen aus anderen badischen Gemeinden sowie aus Berichten in den Medien bekannt. Da derzeit verstärkt Gärten, Gräber und Grünanlagen gepflegt und bepflanzt werden, bittet die Stadtverwaltung die Bürger um erhöhte Aufmerksamkeit.

Besonders beim Kauf von Topf- und Kübelpflanzen aus Frankreich und anderen Mittelmeerländern sollte geprüft werden, ob in Pflanzen oder Erdmaterial Ameisen leben. Wer derartige Pflanzen verschenkt, wird gebeten, die Beschenkten zu informieren. Wer solche Pflanzen beschneidet oder beschneiden lässt, sollte das Schnittgut prüfen oder prüfen lassen.

Die aus dem westlichen Mittelmeerraum eingeschleppte Ameisenart hat noch keinen besonderen naturschutzrechtlichen Status und ist noch relativ wenig erforscht. Sie wandert wahrscheinlich über Wurzelballen von Gehölzen und über Topfpflanzen ein. Die Große Drüsenameise ist relativ schwer von einheimischen Ameisen zu unterscheiden. Einige Merkmale gibt es jedoch: Die Tiere sind komplett schwarz gefärbt, zwei bis fünf Millimeter groß und bilden mehrspurige Straßen. Dagegen sind heimische Ameisen weniger einheitlich gefärbt, variieren weniger in ihrer Größe und bilden einspurige Straßen. Wird ein Nest gestört, entfernen sich Große Drüsenameisen direkt in großer Zahl. Legt die Art ein unterirdisches Nest an, werfen die Tiere viel Sand oder Erde aus.

Forschungsprojekt

Die Stadtverwaltung rät, sich bei einem Verdacht auf die Große Drüsenameise online zu informieren sowie Fachleute zu kontaktieren. Die Stadt Lahr hat eine Website mit Empfehlungen für Vorsorgemaßnahmen und mit weiteren Informationsquellen veröffentlicht. Sie ist auf www.lahr.de im Menü „Bauen + Umwelt“ – „Natur + Landschaft“ – „Große Drüsenameise“ zu finden. Die bereits stark betroffene Stadt Kehl bietet auf ihrer Website ebenfalls viele Informationen. Seit dem Frühjahr 2025 fördert das Land Baden-Württemberg ein Forschungsprojekt der Naturkundemuseen in Karlsruhe und Stuttgart. Die dortigen Experten nehmen per E-Mail an tapinoma@smns-bw.de Fotos entgegen und prüfen, ob es sich bei den fotografierten Tieren um Große Drüsenameisen oder um Exemplare einer anderen Art handelt.

Die Große Drüsenameise bildet sogenannte Superkolonien, bestehend aus vielen Nestern. In einer Superkolonie leben viele Königinnen, die wiederum viele Eier legen können. Infolge des Klimawandels sind die Winter im oberrheinischen Tiefland so mild, dass die Art überlebt. Sie besiedelt nicht nur offene Flächen, sondern auch Hohlräume in Häusern. Dabei können die Tiere Materialien wie beispielsweise Kunststoffe zerstören.

Private Eigentümer einer Fläche oder eines Gebäudes sind für den Umgang mit der Großen Drüsenameise selbst zuständig. Eine erfolgreiche Bekämpfungsmethode, die nicht auch heimische Tiere schädigen oder töten würde, ist bislang jedoch nicht bekannt. Die Stadtverwaltung empfiehlt, eine professionelle Schädlingsbekämpfungsfirma einzuschalten.

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