Jahresgewinn kann Verlustvortrag noch nicht ausgleichen
Die SWEG hat ihre Durststrecke verlassen

SWEG-Vorstandssprecher Johannes Müller (links) und technischer Vorstand Tobias Harms auf der Bilanz- Pressekonferenz. | Foto: mam
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Lahr/Ortenau. Die Südwestdeutsche Verkehrs-Aktiengesellschaft (SWEG) ist im vergangenen
Jahr wieder in die Gewinnzone gefahren. Noch  2012 bis 2014 war das dem
Land gehörende Unternehmen wegen hoher Kosten, besonders in der
Schienenfahrzeugunterhaltung, in die roten Zahlen gerutscht. Jetzt weist
es einen Jahresüberschuss von rund 844000 Euro aus, im Gesamtkonzern
mit weiteren Kooperationen sogar 20000 Euro mehr.

Am Lahrer Firmensitz des Landesunternehmens stellte SWEG-Vorstandssprecher
Johannes Müller das Vorjahresergebnis auf einer Pressekonferenz vor,
unterstützt vom neuen technischen Vorstand Tobias Harms. Man habe
erstmals  die 100-Millionen-Euro-Umsatzmarke überschritten, die
Fahrgastzahlen auf knapp  51,2 Millionen gesteigert, im Gesamtkonzern
sogar auf knapp 60,8 Millionen. Damit läge man auf Transportkilometer
umgerechnet knapp über dem Bundesdurchschnitt. Und das trotz Problemen.
Durch niedrige Benzinpreise war eine Stagnation eingetreten, wechselten
manche Kunden im deutschen Berufsverkehr wieder auf das eigene Auto.
Steigerungsraten bei der SWEG waren rechnerisch auch dadurch zustande
gekommen, dass die Ortenauer S-Bahn (OSB) als frühere Firmentochter nun
wieder eingegliedert worden ist.

Geprägt war das SWEG-Vorjahr durch Investitionskosten in Höhe von mehr als 16 Millionen Euro, davon 6 Millionen in 21 neue Busse mit emmissionsärmeren Rußfilter-Motoren. Der
große Kosten-Rest ging in den Bahnbetrieb. Drum steht wegen des
Verlustvortrags von 2014 (1,94 Millionen Euro) unter dem Strich noch ein
SWEG-Bilanzverlust von rund 1,1 Millionen Euro.

Insgesamt sind jetzt mehr als 350 SWEG-Omnibusse zwischen Lörrach und Bad Mergentheim
bis in ländliche Schwarzwaldregionen hinein im Stadt- und
Überlandverkehr eingesetzt. Überdies werden  Strecken der Münstertal-,
Kaiserstuhl-, Harmersbach- und Achertalbahn nebst der Verbindung
Bühl-Söllingen mit 80 Schienenfahrzeugen betrieben.

Müller blickt optimistisch in die Unternehmenszukunft. Man wolle die Zahlen von
Freizeit- Fahrgästen steigern. Beruhigend sei überdies die kürzlich
beschlossene Fortführung des Nahverkehrsplanes für den Ortenaukreis:
„Damit haben wir Planungssicherheit für die nächsten Jahre!“ Bei
künftigen Ausschreibungen sieht Müller reelle Chancen, die Nase vorne zu
haben, auch wenn da neben der Deutschen Bahn auch Unternehmen etwa aus
den Niederlanden, Italien oder Großbritannien mitmischen wollen.

Autor: st

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